Menu
menu

Steil berg­auf zum Gip­fel – Sachsen-​Anhalts For­schungs­land­schaft

„Auf Ver­su­che ist mehr Ge­wicht zu legen als auf das Ur­teil der Dumm­heit, wel­ches immer Vor­ur­tei­le gegen die Natur zu spin­nen pflegt“, sagte einst Otto von Gue­ri­cke, der als Be­grün­der der Va­ku­um­tech­nik gilt. Neu­gier und Ver­su­che schaf­fen die Grund­la­gen für In­no­va­tio­nen. Seit jeher hatte die For­schung und Ent­wick­lung auf dem Ge­biet des heu­ti­gen Sachsen-​Anhalts einen hohen Stel­len­wert. Der im­po­san­te Halb­ku­gel­ver­such Gue­ri­ckes in Mag­de­burg ist dafür ein Sinn­bild. Ob die erste deut­sche Dampf­ma­schi­ne aus Hett­stedt, das Flug­zeug Ju52 von Hugo Jun­kers, Grund­la­gen der Saat­zucht oder der Farb­film – Sachsen-​Anhalt war und ist ein Land der For­scher und Er­fin­de­rin­nen.

Neue Er­kennt­nis­se voll­enden sich in ihrer prak­ti­schen An­wen­dung. Es­sen­zi­ell ist des­halb eine gute Ver­zah­nung zwi­schen Wis­sen­schafts­ein­rich­tun­gen und Wirt­schafts­un­ter­neh­men. Ko­ope­ra­tio­nen bei For­schungs­pro­jek­ten sor­gen in Sachsen-​Anhalt für einen ef­fek­ti­ven und an­wen­dungs­ori­en­tier­ten Wissens-​ und Tech­no­lo­gie­trans­fer. So ge­lan­gen zu­kunfts­fä­hi­ge Ent­wick­lun­gen zügig zur Pro­duk­ti­ons­rei­fe.

In den ver­gan­gen Jah­ren haben sich in Sachsen-​Anhalt in den Be­rei­chen Agrar­öko­no­mie, Neu­ro­lo­gie, Ma­te­ri­al­wis­sen­schaf­ten und Mi­kro­sys­tem­tech­nik, Pflan­zen­bio­lo­gie und -​biotechnologie sowie im Feld der Ma­te­ri­al­wis­sen­schaf­ten und Mi­kro­sys­tem­tech­nik be­mer­kens­wer­te Schwer­punk­te im Wissenschafts-​ und For­schungs­sek­tor her­aus­ge­bil­det. Damit ge­hört das Land zu einem der at­trak­tivs­ten For­schungs­stand­or­te, der re­nom­mier­te in­ter­na­tio­na­le Wis­sen­schaft­le­rin­nen und For­scher an­zieht.

For­schen im Ver­bund

Mit sechs Fraunhofer-​Instituten, fünf Leibniz-​Instituten, drei Max-​Planck-Instituten, zwei Helmholtz-​Zentren sowie elf Hoch­schu­len ver­fügt das Bun­des­land deutsch­land­weit über eine der dich­tes­ten For­schungs­land­schaf­ten. Dabei setzt Sachsen-​Anhalt auf Ver­bund­for­schung, von der alle Be­tei­lig­ten enorm pro­fi­tie­ren.

Aus­druck dafür sind For­schungs­zen­tren wie der Wis­sen­schafts­cam­pus für pflan­zen­ba­sier­te Bio­öko­no­mie, das län­der­über­grei­fen­de Bio­di­ver­si­täts­for­schungs­zen­trum oder das In­ter­dis­zi­pli­nä­re Zen­trum für Nutz­pflan­zen­for­schung aus Ko­ope­ra­tio­nen der Martin-​Luther-Universität Halle-​Wittenberg und au­ßer­uni­ver­si­tä­ren Ein­rich­tun­gen. Durch das Spit­zen­clus­ter Bio­Eco­no­my nimmt Sachsen-​Anhalt auf dem Feld der Bio­öko­no­mie in­ter­na­tio­nal eine füh­ren­de Rolle ein.

Der Biotech-​Campus in Gaters­le­ben ist das Kom­pe­tenz­zen­trum für Pflan­zen­bio­tech­no­lo­gie in Deutsch­land. Der Kern des Zen­trums ist das Leibniz-​Institut für Pflan­zen­ge­ne­tik und Kul­tur­pflan­zen­for­schung mit Deutsch­lands zen­tra­ler Ex-​situ-Genbank für land­wirt­schaft­li­che und gar­ten­bau­li­che Kul­tur­pflan­zen. Am so ge­nann­ten „Green Gate Gaters­le­ben“ be­trei­ben zahl­rei­che Ein­rich­tun­gen Auf­trags­for­schung für bio­tech­no­lo­gi­sche Un­ter­neh­men.

Am For­schungs­zen­trum Dy­na­mi­sche Sys­te­me der Otto-​von-Guericke-Universität Mag­de­burg ar­bei­ten For­schen­de daran, ein grund­le­gen­des Ver­ständ­nis kom­ple­xer dy­na­mi­scher Sys­te­me in Bio­me­di­zin, che­mi­schen Pro­duk­ti­ons­sys­te­men sowie Pro­zes­sen der En­er­gie­wand­lung zu ge­win­nen. Selbst Po­li­tik­wis­sen­schaft­ler be­schäf­ti­gen sich in Mag­de­burg mit der Bio­öko­no­mie.

Mag­de­burg ist zudem ein welt­weit be­kann­ter Neuro-​Standort, an dem neu­ro­wis­sen­schaft­li­che Spit­zen­for­schung be­trie­ben wird. Ge­för­dert wird die Hirn­for­schung nicht zu­letzt durch die Ex­zel­lenz­in­itia­ti­ve des Lan­des Sachsen-​Anhalt. Im Rah­men die­ses For­schungs­schwer­punk­tes ar­bei­ten Wis­sen­schaft­le­rin­nen und Wis­sen­schaft­ler aus sechs Fa­kul­tä­ten der Otto-​von-Guericke-Universität, dem Leibniz-​Institut für Neu­ro­bio­lo­gie und dem Zen­trum für Neu­ro­de­ge­ne­ra­ti­ve Er­kran­kun­gen zu The­men wie Ge­dächt­nis­bil­dung, Lern­pro­zes­se, Hirn­plas­ti­zi­tät Ko­gni­ti­on. Die Uni­ver­si­tät ver­fügt zudem über den eu­ro­pa­weit leis­tungs­stärks­ten 7-​Tesla Ma­gnet­re­so­nanz­to­mo­gra­phen, wo­durch ihr eine Füh­rungs­rol­le im Be­reich der Bild­ge­bungs­for­schung zu­kommt. Das „Cen­ter for Be­ha­vioral Brain Sci­en­ces“ hat unter der Be­zeich­nung CBBS-​ScienceCampus den Sta­tus eines Leibniz-​Wissenschaftscampus.

Na­tio­na­les Er­pro­bungs­zen­trum für un­be­mann­te Luft­fahrt­sys­te­me

Am Stand­ort Coch­stedt des Deut­schen Zen­trums für Luft- und Raum­fahrt ar­bei­tet das Na­tio­na­le Er­pro­bungs­zen­trum für un­be­mann­te Luft­fahrt­sys­te­me. Das Test­ge­län­de in Sachsen-​Anhalt kön­nen auch Star­tups und eta­blier­te Un­ter­neh­men der Luft­fahrt­in­dus­trie für ei­ge­ne Forschungs-​ und Er­pro­bungs­ar­bei­ten zum Zu­kunfts­the­ma Droh­nen­tech­no­lo­gie nut­zen. So kön­nen in Coch­stedt neue un­be­mann­te Luft­fahrt­sys­te­me unter rea­len Be­din­gun­gen in einer kon­trol­lier­ten Um­ge­bung er­probt wer­den. Damit nimmt das Zen­trum eine Vor­rei­ter­rol­le für wis­sen­schaft­li­chen und wirt­schaft­li­chen Fort­schritt bei un­be­mann­te Luft­fahrt­sys­te­me ein.
Das Thema elek­tri­sches Flie­gen ent­fal­tet am Stand­ort Coch­stedt zu­kunfts­träch­ti­ge For­schungs­ak­ti­vi­tä­ten be­züg­lich Un­ter­su­chun­gen von Simulations-​ und Flug­ver­suchssze­na­ri­en und der Be­wer­tung von si­cher­heits­kri­ti­schen Si­tua­tio­nen.

Wert­schät­zung und För­de­rung

Ohne In­no­va­tio­nen kein Fort­schritt – die Grund­la­ge für eine er­folg­rei­che und nach­hal­ti­ge Wirt­schafts­ent­wick­lung. Um Men­schen im Be­reich der For­schung und Ent­wick­lung zu un­ter­stüt­zen, pflegt das Land Sachsen-​Anhalt eine Kul­tur der Wert­schät­zung und För­de­rung.

So ver­gibt das Mi­nis­te­ri­um für Wis­sen­schaft, En­er­gie, Kli­ma­schutz und Um­welt des Lan­des Sachsen-​Anhalt seit fast 30 Jah­ren den „Hugo-​Junkers-Preis für zu­kunfts­wei­sen­de In­no­va­tio­nen“ aus Wis­sen­schaft, In­dus­trie und Hand­werk. Damit wer­den Grün­de­rin­nen, Un­ter­neh­mer, Er­fin­de­rin­nen und Wis­sen­schaft­ler aus allen Glie­dern der Innovations-​Kette ge­ehrt. Für weg­wei­sen­de Pro­jek­te in den drei Ka­te­go­rien „Pro­duk­te, Dienst­leis­tun­gen und Ge­schäfts­mo­del­le“, „Vor­ha­ben der Grund­la­gen­for­schung“ und „Pro­jek­te der an­ge­wand­ten For­schung“ sowie einer wech­seln­den Son­der­ka­te­go­rie gibt es ein Preis­geld von ins­ge­samt 80.000 Euro. Damit ist der „Hugo-​Junkers-Preis“ der höchst­do­tier­te In­no­va­ti­ons­preis im Land Sachsen-​Anhalt.

Fi­nan­zi­ell för­dert das Wis­sen­schafts­mi­nis­te­ri­um in Ko­ope­ra­ti­on mit der In­ves­ti­ti­ons­bank Sachsen-​Anhalt Ein­rich­tun­gen bei Vor­ha­ben zur Ent­wick­lung eines leis­tungs­fä­hi­gen Forschungs-​ und In­no­va­ti­ons­sys­tems mit Mit­teln des Eu­ro­päi­schen Fonds für re­gio­na­le Ent­wick­lung (EFRE) sowie des Eu­ro­päi­schen So­zi­al­fonds (ESF).

Auch das Bun­des­mi­nis­te­ri­um für Bil­dung und For­schung un­ter­stützt in­no­va­ti­ve Pro­jek­te und Ideen in der For­schung mit ge­ziel­ten För­der­pro­gram­men. Zudem er­hal­ten Un­ter­neh­men, die in der For­schung und Ent­wick­lung aktiv sind, eine steu­er­li­che Ent­las­tung.

Die Ge­mein­sa­me Wis­sen­schafts­kon­fe­renz (GWK), eine Or­ga­ni­sa­ti­on von Bund und Län­dern, die ge­mein­sa­me Pro­gram­me zur Wis­sen­schafts­för­de­rung be­schließt, möch­te ab 2026 bis zu 70 Ex­zel­lenz­clus­ter för­dern; ak­tu­ell gibt es in Deutsch­land 57 Ex­zel­lenz­clus­ter. Dafür haben Bund und Län­der die För­der­sum­me um 154 Mil­lio­nen Euro auf 687 Mil­lio­nen Euro an­ge­ho­ben. Mit der Ex­zel­lenz­stra­te­gie wol­len die Län­der und der Bund die For­schung zu­künf­tig noch bes­ser för­dern. Davon wird auch die Wis­sen­schafts­land­schaft in Sachsen-​Anhalt pro­fi­tie­ren.

Hugo-​Junkers-Preis

Diese Zeit braucht kluge Köpfe!

Mit dem Hugo-​Junkers-Preis für For­schung und In­no­va­ti­on aus Sachsen-​Anhalt ehrt das Wis­sen­schafts­mi­nis­te­ri­um seit rund 30 Jah­ren Grün­der:innen, Un­ter­neh­mer:innen und Wis­sen­schaft­ler:innen aus Hoch­schu­len und For­schungs­ein­rich­tun­gen für ihre ein­drucks­vol­len Er­fin­dun­gen und wis­sen­schaft­li­chen Leis­tun­gen im Land.

For­schungs­por­tal Sachsen-​Anhalt

Das For­schungs­por­tal Sachsen-​Anhalt ist die wich­tigs­te und um­fas­sends­te In­for­ma­ti­ons­platt­form über For­schung, wis­sen­schaft­li­che In­no­va­tio­nen und Tech­no­lo­gie­trans­fer des Lan­des.

Zum For­schungs­por­tal