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Kom­mu­na­le Wär­me­pla­nung – Fahr­plan für das kli­ma­neu­tra­le Hei­zen

Um die Aus­wir­kun­gen des fort­schrei­ten­den Kli­ma­wan­dels in den kom­men­den Jahr­zehn­ten zu be­gren­zen, will Deutsch­land bis 2045 CO₂-​neutral wer­den. Die­ses Ziel er­for­dert um­fas­sen­de Maß­nah­men in ver­schie­de­nen Be­rei­chen, dar­un­ter Ver­kehr, Strom­erzeu­gung und ins­be­son­de­re Wär­me­ver­sor­gung.

Der Wär­me­sek­tor hat ent­schei­den­de Be­deu­tung für die Er­rei­chung der deut­schen Kli­ma­zie­le. Nach An­ga­ben des „Kom­pe­tenz­zen­trums Kom­mu­na­le Wär­me­wen­de“ in Halle ent­fie­len 2023 rund 32 Pro­zent des ge­sam­ten End­en­er­gie­ver­brauchs auf die Be­reit­stel­lung von Wärme für Ge­bäu­de (Hei­zung und Warm­was­ser). Wei­te­re 21 Pro­zent wur­den für in­dus­tri­el­le Wär­me­pro­zes­se be­nö­tigt. Damit ist und bleibt der Wär­me­sek­tor ein we­sent­li­ches Hand­lungs­feld, um Treib­haus­gas­emis­sio­nen zu ver­rin­gern. Ein zen­tra­ler Schritt in Rich­tung kli­ma­neu­tra­les Hei­zen ist die Ein­füh­rung der kom­mu­na­len Wär­me­pla­nung. Hier sind die wich­tigs­ten Fra­gen und Ant­wor­ten dazu im Über­blick.

FAQ Kom­mu­na­le Wär­me­pla­nung

Was ist eine kom­mu­na­le Wär­me­pla­nung?

Die Wär­me­pla­nung soll dabei hel­fen, vor Ort ver­füg­ba­re und wirt­schaft­lich trag­fä­hi­ge Mög­lich­kei­ten der Wär­me­ver­sor­gung zu iden­ti­fi­zie­ren und die Pla­nungs­si­cher­heit zu er­hö­hen. Einen ein­heit­li­chen recht­li­chen Rah­men bie­tet das am 1. Ja­nu­ar 2024 in Kraft ge­tre­te­ne Ge­setz für die Wär­me­pla­nung und zur De­kar­bo­ni­sie­rung der Wär­me­net­ze (Wär­me­pla­nungs­ge­setz).

Im Rah­men der kom­mu­na­len Wär­me­pla­nung er­he­ben Städ­te und Ge­mein­den zu­nächst, wel­che Heiz­tech­no­lo­gien der­zeit in Haus­hal­ten ge­nutzt wer­den und wel­che Wär­me­in­fra­struk­tu­ren sowie Po­ten­zia­le für die Nut­zung von un­ver­meid­ba­rer Ab­wär­me und er­neu­er­ba­ren En­er­gien vor Ort be­stehen. Gibt es bei­spiels­wei­se ein Gas- oder Fern­wär­me­netz? Pro­du­zie­ren lo­ka­le In­dus­trie­un­ter­neh­men Ab­wär­me? Oder bie­tet das Ge­mein­de­ge­biet Po­ten­zia­le für bis­her un­ge­nutz­te Geo­ther­mie oder Wind­kraft?

Im zwei­ten Schritt sol­len die Kom­mu­nen er­mit­teln, wel­che nach­hal­ti­gen Lö­sun­gen für die Wär­me­ver­sor­gung künf­tig für wel­che Ge­bie­te ge­eig­net sind. Ist es mög­lich, in be­stimm­ten Wohn­vier­teln ein Fern­wär­me­netz aus­zu­bau­en? Oder sind de­zen­tra­le, ge­för­der­te Lö­sun­gen wie Wär­me­pum­pen oder Hy­brid­hei­zun­gen die bes­se­re Al­ter­na­ti­ve für ein­zel­ne Haus­hal­te?

All diese In­for­ma­tio­nen und Er­kennt­nis­se wer­den in einem Wär­me­plan zu­sam­men­ge­führt. Die­ser ent­hält einen Ziel­pfad, der so­wohl in­halt­lich als auch gra­fisch die zu­künf­ti­ge Wär­me­ver­sor­gung dar­stellt.

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Was ist das Ziel des neuen Wär­me­pla­nungs­ge­set­zes?

Die Wär­me­pla­nung soll Stra­te­gien zur De­kar­bo­ni­sie­rung der kom­mu­na­len Wär­me­ver­sor­gung ent­wi­ckeln. Sie er­laubt es Kom­mu­nen, den Trans­for­ma­ti­ons­plan für die Wär­me­ver­sor­gung nach den spe­zi­fi­schen An­for­de­run­gen ihrer Ge­mein­de aus­zu­rich­ten.

Die Wär­me­wen­de soll mit­hil­fe der kom­mu­na­len Wär­me­pla­nung mög­lichst kos­ten­ef­fi­zi­ent und zu­kunfts­si­cher ge­plant wer­den.

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Was wird im Lan­des­ge­setz zur kom­mu­na­len Wär­me­pla­nung kon­kret ge­re­gelt wer­den?

Das Ge­setz für die Wär­me­pla­nung und zur De­kar­bo­ni­sie­rung der Wär­me­net­ze (WPG) ist am 1. Ja­nu­ar 2024 zeit­gleich mit dem Ge­bäu­de­en­er­gie­ge­setz (GEG) in Kraft ge­tre­ten. Die­ses Bun­des­ge­setz ver­pflich­tet die Län­der, bis spä­tes­tens 30. Juni 2028 in ihrem Ho­heits­ge­biet Wär­me­plä­ne gemäß den ge­setz­li­chen Vor­ga­ben zu er­stel­len.

Durch das ge­plan­te Lan­des­ge­setz zur kom­mu­na­len Wär­me­pla­nung sol­len in Sachsen-​Anhalt die Ge­mein­den als pla­nungs­ver­ant­wort­li­che Stel­len be­stimmt wer­den. Dies ent­spricht dem Prin­zip der bür­ger­na­hen Pla­nung, da Ent­schei­dun­gen di­rekt „vor Ort“ ge­trof­fen wer­den. Das Ge­setz re­gelt auch den Mehr­be­las­tungs­aus­gleich: Den Ge­mein­den wer­den die not­wen­di­gen fi­nan­zi­el­len Mit­tel be­reit­ge­stellt, damit sie ihre Auf­ga­ben ord­nungs­ge­mäß er­fül­len kön­nen.

Zur Ef­fi­zi­enz­stei­ge­rung der Pla­nung soll im Lan­des­ge­setz ge­re­gelt wer­den, dass das ver­ein­fach­te Ver­fah­ren nach § 22 WPG an­ge­wen­det wer­den kann. Das ver­ein­fach­te Ver­fah­ren um­fasst unter an­de­rem:

  • Eine Ver­klei­ne­rung des Be­tei­li­gungs­krei­ses.
  • Die An­er­ken­nung be­stehen­der Netz­pla­nun­gen.

Diese Maß­nah­men sol­len die Pla­nungs­pro­zes­se ver­ein­fa­chen und be­schleu­ni­gen.

Dar­über hin­aus för­dert das ge­plan­te Lan­des­ge­setz die in­ter­kom­mu­na­le Zu­sam­men­ar­beit, um Res­sour­cen und Fach­wis­sen zu bün­deln. Dies er­mög­licht eine ef­fek­ti­ve­re und wirt­schaft­li­che­re Um­set­zung der Wär­me­pla­nung.

Das Ge­setz für die Wär­me­pla­nung und zur De­kar­bo­ni­sie­rung der Wär­me­net­ze (WPG) ist am 1. Ja­nu­ar 2024 zeit­gleich mit dem Ge­bäu­de­en­er­gie­ge­setz (GEG) in Kraft ge­tre­ten. Die­ses Bun­des­ge­setz ver­pflich­tet die Län­der, bis spä­tes­tens 30. Juni 2028 in ihrem Ho­heits­ge­biet Wär­me­plä­ne gemäß den ge­setz­li­chen Vor­ga­ben zu er­stel­len.

Durch das ge­plan­te Lan­des­ge­setz zur kom­mu­na­len Wär­me­pla­nung sol­len in Sachsen-​Anhalt die Ge­mein­den als pla­nungs­ver­ant­wort­li­che Stel­len be­stimmt wer­den. Dies ent­spricht dem Prin­zip der bür­ger­na­hen Pla­nung, da Ent­schei­dun­gen di­rekt „vor Ort“ ge­trof­fen wer­den. Das Ge­setz re­gelt auch den Mehr­be­las­tungs­aus­gleich: Den Ge­mein­den wer­den die not­wen­di­gen fi­nan­zi­el­len Mit­tel be­reit­ge­stellt, damit sie ihre Auf­ga­ben ord­nungs­ge­mäß er­fül­len kön­nen.

Zur Ef­fi­zi­enz­stei­ge­rung der Pla­nung soll im Lan­des­ge­setz ge­re­gelt wer­den, dass das ver­ein­fach­te Ver­fah­ren nach § 22 WPG an­ge­wen­det wer­den kann. Das ver­ein­fach­te Ver­fah­ren um­fasst unter an­de­rem:

  • Eine Ver­klei­ne­rung des Be­tei­li­gungs­krei­ses.
  • Die An­er­ken­nung be­stehen­der Netz­pla­nun­gen.

Diese Maß­nah­men sol­len die Pla­nungs­pro­zes­se ver­ein­fa­chen und be­schleu­ni­gen.

Dar­über hin­aus för­dert das ge­plan­te Lan­des­ge­setz die in­ter­kom­mu­na­le Zu­sam­men­ar­beit, um Res­sour­cen und Fach­wis­sen zu bün­deln. Dies er­mög­licht eine ef­fek­ti­ve­re und wirt­schaft­li­che­re Um­set­zung der Wär­me­pla­nung.

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Wer ist für die Wär­me­pla­nung zu­stän­dig?

Mit dem Wär­me­pla­nungs­ge­setz ver­pflich­tet der Bund die Län­der, flä­chen­de­ckend Wär­me­plä­ne zu er­stel­len. Sachsen-​Anhalt be­ab­sich­tigt, diese Auf­ga­be auf die Kom­mu­nen zu über­tra­gen. Hier­für er­stellt das En­er­gie­mi­nis­te­ri­um ak­tu­ell ein ent­spre­chen­des Lan­des­ge­setz. Die Kom­mu­nen ent­wi­ckeln für ihr Ge­mein­de­ge­biet maß­ge­schnei­der­te Wär­me­ver­sor­gungs­kon­zep­te, wel­che die je­wei­li­gen re­gio­na­len Be­dar­fe und Po­ten­zia­le be­rück­sich­ti­gen. Die not­wen­di­ge Wärme soll daher zu­künf­tig durch lokal ver­füg­ba­re Wär­me­quel­len be­reit­ge­stellt wer­den.

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Wie läuft die kom­mu­na­le Wär­me­pla­nung im De­tail ab?

Jede Wär­me­pla­nung ist struk­tu­riert in die fol­gen­den Schrit­te:

  1. Zu­nächst wird der Ist-​Zustand er­mit­telt. Diese Be­stands­ana­ly­se be­inhal­tet v. a. die Er­mitt­lung der ak­tu­el­len Wär­me­be­dar­fe oder -​verbräuche sowie die vor­han­de­nen Wär­me­er­zeu­ger und En­er­gie­in­fra­struk­tu­ren, ein­schließ­lich der ein­ge­setz­ten En­er­gie­trä­ger.
     
  2. Bei der Po­ten­zi­al­ana­ly­se wird u. a. ge­prüft, wel­che re­ge­ne­ra­ti­ven En­er­gie­quel­len oder un­ver­meid­ba­re Ab­wär­me per­spek­ti­visch für die Wär­me­ver­sor­gung zur Ver­fü­gung ste­hen und wirt­schaft­lich nutz­bar ge­macht wer­den kön­nen. Das kann z. B. die Ab­wär­me aus einem lo­ka­len Re­chen­zen­trum oder die Er­schlie­ßung geo­ther­mi­scher oder so­lar­ther­mi­scher Po­ten­zia­le, von Um­welt­wär­me oder Ab­was­ser­wär­me sein.
     
  3. Auf Grund­la­ge von Bestands-​ und Po­ten­zi­al­ana­ly­se ent­wi­ckeln die Kom­mu­nen Zielsze­na­ri­en und eine Um­set­zungs­stra­te­gie mit kon­kre­ten Maß­nah­men.
     
  4. Im Ein­klang mit dem Zielsze­na­rio teilt die Kom­mu­ne ein­zel­ne Ge­bie­te in ver­schie­de­ne Wär­me­ver­sor­gungs­ge­bie­te ein. Das kön­nen Ge­bie­te oder Quar­tie­re sein, die ent­we­der zen­tral über Wärme-​ bzw. Was­ser­stoff­net­ze oder de­zen­tral etwa über Wär­me­pum­pen oder Bio­mas­se­kes­sel ver­sorgt wer­den.

Um sich ver­än­dern­de Rah­men­be­din­gun­gen und Lern­ef­fek­te zu be­rück­sich­ti­gen, ist eine re­gel­mä­ßi­ge Über­prü­fung und Fort­schrei­bung der Wär­me­plä­ne, spä­tes­tens alle fünf Jahre, vor­ge­se­hen.

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Wel­che Fris­ten gibt es für die Er­stel­lung von Wär­me­plä­nen?

Für Kom­mu­nen ab 100.000 Ein­woh­nern muss bis zum 30. Juni 2026 ein Wär­me­plan er­stellt wer­den. Kom­mu­nen mit we­ni­ger als 100.000 Ein­woh­nern haben dafür bis zum 30. Juni 2028 Zeit.

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Wel­che Re­ge­lun­gen gibt es für klei­ne­re Kom­mu­nen?

Um den Auf­wand zu be­gren­zen, kön­nen die Bun­des­län­der für Kom­mu­nen mit we­ni­ger als 10.000 Ein­woh­nern ein ver­ein­fach­tes Ver­fah­ren vor­se­hen. Zudem steht allen Kom­mu­nen für ge­eig­ne­te Ge­bie­te ein ver­kürz­tes Ver­fah­ren zu – Vor­aus­set­zung dafür ist eine Eig­nungs­prü­fung.

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Wel­che Rolle spie­len er­neu­er­ba­re En­er­gien in der kom­mu­na­len Wär­me­pla­nung?

Er­neu­er­ba­re En­er­gien wie Erd­wär­me, Luft­wär­me, So­lar­ener­gie, Fluss­was­ser­wär­me, Ab­was­ser­wär­me und Bio­mas­se spie­len eine wich­ti­ge Rolle in der kom­mu­na­len Wär­me­pla­nung. Sie bie­ten eine kli­ma­freund­li­che Al­ter­na­ti­ve zu fos­si­len Brenn­stof­fen wie Gas oder Öl und tra­gen so zur Re­du­zie­rung von Treib­haus­gas­emis­sio­nen im Ge­bäu­de­sek­tor bei.

Der wirt­schaft­li­che Ein­satz von er­neu­er­ba­ren En­er­gien im Wär­me­sek­tor er­for­dert:

  • den Aus­bau er­neu­er­ba­rer En­er­gie­quel­len,
  • die Nut­zung von Ab­wär­me,
  • eine deut­li­che Stei­ge­rung der En­er­gie­ef­fi­zi­enz.

Zu­sätz­lich müs­sen Ge­bäu­de bes­ser ge­dämmt und Lüf­tungs­sys­te­me mit Wär­me­rück­ge­win­nung aus­ge­stat­tet wer­den, um den Wär­me­be­darf zu sen­ken und nach­hal­ti­ge En­er­gie­for­men ef­fi­zi­ent nut­zen zu kön­nen.

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Wel­che Heiz­tech­ni­ken sind er­laubt und könn­ten in Zu­kunft zum Ein­satz kom­men?

Kli­ma­neu­tra­le Heiz­tech­ni­ken sind ein wich­ti­ger Be­stand­teil der zu­künf­ti­gen En­er­gie­ver­sor­gung und wer­den im Ge­bäu­de­en­er­gie­ge­setz (GEG) ge­re­gelt. Das GEG legt fest, dass neu ein­ge­bau­te Hei­zungs­an­la­gen min­des­tens 65 Pro­zent der be­reit­ge­stell­ten Wärme mit er­neu­er­ba­ren En­er­gien und un­ver­meid­ba­rer Ab­wär­me er­zeu­gen müs­sen.

Die fol­gen­den Lö­sun­gen kön­nen ohne zu­sätz­li­che Nach­wei­se zum Ein­satz kom­men, wenn sie 100 Pro­zent des Wär­me­be­darfs ab­de­cken (nach § 71 GEG):

  • Haus­über­ga­be­sta­tio­nen zum An­schluss an ein Wär­me­netz
  • elek­trisch an­ge­trie­be­ne Wär­me­pum­pen
  • Strom­di­rekt­hei­zun­gen
  • so­lar­ther­mi­sche An­la­gen
  • Hei­zungs­an­la­gen zur Nut­zung von Bio­mas­se oder grü­nem oder blau­em Was­ser­stoff
  • Wärmepumpen-​Hybridheizungen, be­stehend aus einer elek­trisch an­ge­trie­be­nen Wär­me­pum­pe in Kom­bi­na­ti­on mit einer Gas-, Biomasse-​ oder Flüs­sig­brenn­stoff­feue­rung
  • Solarthermie-​Hybridheizungen, be­stehend aus einer so­lar­ther­mi­schen An­la­ge in Kom­bi­na­ti­on mit einer Gas-, Biomasse-​ oder Flüs­sig­brenn­stoff­feue­rung nach Maß­ga­be

Auch jede an­de­re Lö­sung ist zu­läs­sig, so­lan­ge sie die 65-​Prozent-Vorgabe er­füllt und von einem En­er­gie­be­ra­ter oder einer nach § 88 GEG be­rech­tig­ten Per­son nach­ge­wie­sen wird.

Diese Viel­falt an Op­tio­nen un­ter­streicht die Tech­no­lo­gie­of­fen­heit des GEG und er­mög­licht es, ein Heiz­sys­tem zu wäh­len, das op­ti­mal auf die in­di­vi­du­el­len An­for­de­run­gen ab­ge­stimmt ist und zu­gleich Nach­hal­tig­keit sowie Ef­fi­zi­enz ge­währ­leis­tet.

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Wel­che Heiz­tech­ni­ken wer­den in Zu­kunft aller Vor­aus­sicht nach am wei­tes­ten ver­brei­tet sein?

Kommt die Wär­me­pla­nung zum Er­geb­nis, dass ein Ge­biet nicht für den Aus- oder Neu­bau eines Wärme-​ oder Was­ser­stoff­net­zes ge­eig­net ist, bie­ten sich de­zen­tra­le Lö­sun­gen wie elek­tri­sche Wär­me­pum­pen, Strom­di­rekt­hei­zun­gen, so­lar­ther­mi­sche An­la­gen, Bio­mas­se­hei­zun­gen oder Hy­brid­hei­zun­gen als Al­ter­na­ti­ven an.

In Ge­bie­ten, in denen Wärme-​ oder Was­ser­stoff­net­ze ge­baut wer­den, müs­sen die Bür­ger le­dig­lich si­cher­stel­len, dass ihre Hei­zun­gen an­ge­schlos­sen wer­den kön­nen oder ihre Gas­hei­zun­gen was­ser­stoff­fä­hig sind.

In städ­ti­schen Ge­bie­ten wird die Fern­wär­me­ver­sor­gung aus er­neu­er­ba­ren Quel­len oder die Nut­zung von Ab­wär­me aus In­dus­trie­pro­zes­sen an Be­deu­tung ge­win­nen. Gleich­zei­tig kann der Auf­bau klei­ner, lo­ka­ler Wär­me­net­ze in länd­li­chen Re­gio­nen mit ent­spre­chen­den Po­ten­zia­len wirt­schaft­lich sinn­voll sein. Ein we­sent­li­cher Er­folgs­fak­tor für die Fern­wär­me­ver­sor­gung ist dabei die An­schluss­dich­te: Nur eine hohe An­schluss­dich­te ge­währ­leis­tet die Wirt­schaft­lich­keit und Ef­fi­zi­enz von Fern­wär­me­net­zen.

Die Ver­brei­tung die­ser Heiz­tech­no­lo­gien hängt von ver­schie­de­nen Fak­to­ren ab, dar­un­ter po­li­ti­sche Rah­men­be­din­gun­gen, tech­no­lo­gi­sche Ent­wick­lun­gen, Kos­ten sowie die ge­sell­schaft­li­che Ak­zep­tanz und die Nach­fra­ge nach nach­hal­ti­gen Lö­sun­gen.

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Wie be­trifft die Bür­ger und Bür­ge­rin­nen die kom­mu­na­le Wär­me­pla­nung?

Der kom­mu­na­le Wär­me­plan in­for­miert dar­über, wel­che be­stehen­den und zu­künf­ti­gen Op­tio­nen zur nach­hal­ti­gen Wär­me­ver­sor­gung be­reit­ste­hen. Der kom­mu­na­le Wär­me­plan soll den Bür­gern somit bei ihrer in­di­vi­du­el­len Ent­schei­dung be­züg­lich der Heiz­tech­no­lo­gie für Ihr Ge­bäu­de hel­fen.

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Wird den Bür­ge­rin­nen und Bür­gern der Ein­satz von Öl- und Gas­hei­zun­gen bald ver­bo­ten?

So­bald ein Wär­me­plan be­schlos­sen ist, gel­ten auch für Be­stands­ge­bäu­de die An­for­de­run­gen des GEG an die Heiz­tech­nik, ein­schließ­lich des 65-​Prozent-Ziels für er­neu­er­ba­re En­er­gien. Für Kom­mu­nen mit mehr als 100.000 Ein­woh­nern tritt diese Re­ge­lung spä­tes­tens ab dem 30. Juni 2026 in Kraft, wäh­rend sie für klei­ne­re Kom­mu­nen ab dem 30. Juni 2028 ver­bind­lich wird.

Die Pflicht zur Nut­zung von min­des­tens 65 Pro­zent er­neu­er­ba­rer En­er­gie gilt je­doch nur, wenn eine neue Hei­zung ein­ge­baut wer­den muss. Be­stehen­de Hei­zun­gen, die fos­si­le Brenn­stof­fe wie Gas oder Öl nut­zen, dür­fen auch nach 2026 bzw. 2028 wei­ter be­trie­ben und auch re­pa­riert wer­den. Fos­si­le Hei­zun­gen dür­fen dann nur neu ein­ge­baut wer­den, wenn sie Teil einer Hy­brid­hei­zung oder was­ser­stoff­fä­hig sind, so­fern der Bau eines Was­ser­stoff­net­zes an­ge­kün­digt wurde.

Ein tat­säch­li­ches Ver­bot be­trifft le­dig­lich sehr alte und in­ef­fi­zi­en­te Gas- und Öl­heiz­kes­sel, die vor 1991 ein­ge­baut wur­den oder älter als 30 Jahre sind. Diese Vor­schrift ist je­doch nicht neu, son­dern wurde be­reits in der Vor­gän­ger­ver­si­on des GEG, der En­er­gie­ein­spar­ver­ord­nung (EnEV), fest­ge­legt.

Eben­so be­stand schon im Jahr 2011 eine Vor­ga­be im Erneuerbare-​Energien-Wärmegesetz (EE­Wär­meG), nach der Neu­bau­ten einen ver­pflich­ten­den An­teil an er­neu­er­ba­ren En­er­gien für die Wär­me­ver­sor­gung auf­wei­sen muss­ten.

Wenn Sie sich un­si­cher sind, wel­che Rech­te und Pflich­ten für Sie be­züg­lich des Hei­zungs­tauschs gel­ten, fin­den Sie alle Fris­ten auf dem Merk­blatt der Lan­des­en­er­gie­agen­tur Sachsen-​Anhalt: Merk­blatt Hei­zungs­tausch LENA Sachsen-​Anhalt

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Wie lange wird es sich wirt­schaft­lich noch rech­nen, Öl- oder Gas­hei­zun­gen zu be­trei­ben?

Die Wirt­schaft­lich­keit des Be­triebs von Öl- oder Gas­hei­zun­gen hängt von ver­schie­de­nen Fak­to­ren ab, dar­un­ter die En­er­gie­prei­se, staat­li­che Re­gu­lie­run­gen und För­der­pro­gram­me sowie die Ef­fi­zi­enz der Heiz­sys­te­me, die sich im Laufe der Zeit än­dern kön­nen.

En­er­gie­prei­se: Die Prei­se für fos­si­le Brenn­stof­fe wie Öl und Gas kön­nen durch geo­po­li­ti­sche Er­eig­nis­se, Markt­be­din­gun­gen und po­li­ti­sche Ent­schei­dun­gen be­ein­flusst wer­den. Sie un­ter­lie­gen star­ken Schwan­kun­gen und sind in den ver­gan­ge­nen Jah­ren ten­den­zi­ell ge­stie­gen, was die Be­triebs­kos­ten von Öl- und Gas­hei­zun­gen er­höht hat. Zudem wer­den die Netz­ent­gel­te für Gas stei­gen, da mehr Nut­zer auf er­neu­er­ba­re En­er­gien um­stel­len und daher we­ni­ger Gas­nut­zer das Gas­netz fi­nan­zie­ren müs­sen. Gleich­zei­tig wird Strom aus er­neu­er­ba­ren En­er­gien zu­neh­mend güns­ti­ger. Die Bun­des­för­de­rung für ef­fi­zi­en­te Ge­bäu­de (BEG) gibt einen zu­sätz­li­chen An­reiz für den Um­stieg auf er­neu­er­ba­re Heiz­tech­ni­ken.

Be­triebs­kos­ten: Neben den En­er­gie­prei­sen müs­sen auch die Wartungs-​ und In­stand­hal­tungs­kos­ten be­rück­sich­tigt wer­den. Äl­te­re Heiz­sys­te­me kön­nen hö­he­re Be­triebs­kos­ten ver­ur­sa­chen, wäh­rend mo­der­ne Sys­te­me ef­fi­zi­en­ter ar­bei­ten.

In­ves­ti­ti­ons­kos­ten: Der Aus­tausch einer alten Öl- oder Gas­hei­zung gegen ein mo­der­nes Heiz­sys­tem (z. B. Wär­me­pum­pe oder Bio­mas­se­hei­zung) er­for­dert eine An­fangs­in­ves­ti­ti­on. Es gibt zahl­rei­che För­der­pro­gram­me, die den Um­stieg auf er­neu­er­ba­re En­er­gien und ef­fi­zi­en­te­re Heiz­sys­te­me fi­nan­zi­ell un­ter­stüt­zen. Diese kön­nen die In­ves­ti­ti­ons­kos­ten für neue Heiz­sys­te­me er­heb­lich sen­ken.

En­er­gie­ef­fi­zi­enz: Die Ef­fi­zi­enz der Heiz­sys­te­me spielt eine ent­schei­den­de Rolle. Neue­re Öl- und Gas­hei­zun­gen sind in der Regel ef­fi­zi­en­ter als äl­te­re Mo­del­le. Mo­der­ne Heiz­sys­te­me wie Wär­me­pum­pen oder Bio­mas­se­hei­zun­gen sind ef­fi­zi­en­ter und um­welt­freund­li­cher als tra­di­tio­nel­le Öl- und Gas­hei­zun­gen. Lang­fris­tig sind sie daher kos­ten­güns­ti­ger.

Re­gu­la­to­ri­sche Rah­men­be­din­gun­gen: Zu­künf­ti­ge ge­setz­li­che Vor­ga­ben könn­ten den Be­trieb von Öl- und Gas­hei­zun­gen un­at­trak­ti­ver ma­chen. In Deutsch­land gibt es Be­stre­bun­gen, den Ein­satz fos­si­ler Brenn­stof­fe zu re­du­zie­ren, um die Kli­ma­zie­le zu er­rei­chen. Ab 2025 dür­fen in Neu­bau­ten keine Öl- und Gas­hei­zun­gen mehr in­stal­liert wer­den, die aus­schließ­lich auf fos­si­len Brenn­stof­fen ba­sie­ren. Da Neu­bau­ten heute im Re­gel­fall über eine gute Däm­mung ver­fü­gen, ent­schei­den sich die meis­ten Bau­her­ren schon aus wirt­schaft­li­chen Grün­den für den Ein­bau er­neu­er­ba­rer Heiz­tech­nik.

Kli­ma­zie­le und CO2-​Bepreisung: Die Be­mü­hun­gen zur Re­du­zie­rung von Treib­haus­gas­emis­sio­nen füh­ren zu einer stär­ke­ren Be­steue­rung von CO2-​Emissionen, was die Be­triebs­kos­ten für fos­si­le Brenn­stof­fe er­hö­hen wird.

Ins­ge­samt wird es sich in den kom­men­den Jah­ren immer we­ni­ger loh­nen, Öl- oder Gas­hei­zun­gen zu be­trei­ben, ins­be­son­de­re wenn man zu­künf­ti­ge Ent­wick­lun­gen in Bezug auf En­er­gie­prei­se, re­gu­la­to­ri­sche Rah­men­be­din­gun­gen und Kli­ma­zie­le be­rück­sich­tigt. Viele Ex­per­ten emp­feh­len daher einen früh­zei­ti­gen Um­stieg auf nach­hal­ti­ge­re Heiz­tech­ni­ken, um so­wohl öko­lo­gi­sche als auch öko­no­mi­sche Vor­tei­le zu nut­zen.

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Gibt es einen An­schluss­zwang an das Fern­wär­me­netz?

Für ent­spre­chen­de Re­ge­lun­gen sind die je­wei­li­gen Kom­mu­nen zu­stän­dig. Das Wär­me­pla­nungs­ge­setz macht hier­zu keine Vor­ga­ben.

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Wel­che För­der­pro­gram­me zur Um­rüs­tung von Heiz­tech­nik (von Bund und Län­dern) ste­hen Bür­ge­rin­nen und Bür­gern sowie Un­ter­neh­men ak­tu­ell zur Ver­fü­gung?

Es gibt ver­schie­de­ne För­der­pro­gram­me auf Bun­des­ebe­ne, die Bür­ge­rin­nen und Bür­ger sowie Un­ter­neh­men bei der Um­rüs­tung auf kli­ma­freund­li­che Heiz­tech­nik un­ter­stüt­zen. 

Bun­des­för­de­rung für ef­fi­zi­en­te Ge­bäu­de (BEG): Diese För­de­rung wird vom Bun­des­amt für Wirt­schaft und Aus­fuhr­kon­trol­le (BAFA) und der Kre­dit­an­stalt für Wie­der­auf­bau (KfW) ver­wal­tet. Die BEG ist ein zen­tra­les För­der­pro­gramm, das ver­schie­de­ne Maß­nah­men zur Ver­bes­se­rung der En­er­gie­ef­fi­zi­enz in Ge­bäu­den un­ter­stützt. Dazu ge­hö­ren Zu­schüs­se und Kre­di­te für die Sa­nie­rung von Ge­bäu­den und den Aus­tausch von Hei­zungs­an­la­gen und die Hei­zungs­op­ti­mie­rung.

KfW-​Programme: Die KfW bie­tet spe­zi­el­le Pro­gram­me zur För­de­rung en­er­gie­ef­fi­zi­en­ter Heiz­sys­te­me an wie zum Bei­spiel das „KfW-​Energieeffizienzprogramm“, das In­ves­ti­tio­nen in en­er­gie­ef­fi­zi­en­te Hei­zungs­an­la­gen und an­de­re en­er­ge­ti­sche Maß­nah­men för­dert oder auch das „KfW-​Programm „En­er­gie­ef­fi­zi­ent Bauen und Sa­nie­ren“, bei dem so­wohl Neu­bau­ten als auch Sa­nie­run­gen ge­för­dert wer­den kön­nen.

Wei­ter­füh­ren­de In­for­ma­tio­nen er­hal­ten Sie im fol­gen­den Merk­blatt der LENA: Merk­blatt För­de­rung und Er­fül­lung 65 Prozent-​Ziel LENA Sachsen-​Anhalt

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Wel­che Mög­lich­kei­ten wer­den vom Land an­ge­bo­ten, um sich wei­ter über die Kom­mu­na­le Wär­me­pla­nung zu in­for­mie­ren?

Die Lan­des­en­er­gie­agen­tur Sachsen-​Anhalt (LENA) bie­tet um­fas­sen­de In­for­ma­tio­nen zur kom­mu­na­len Wär­me­pla­nung auf ihrer Web­site. Hier fin­den sich Leit­fä­den, Stu­di­en und wei­te­re Ma­te­ria­li­en, die einen guten Über­blick über die ak­tu­el­len Er­kennt­nis­se und Trends geben: In­for­ma­tio­nen zur Wär­me­pla­nung LENA Sachsen-​Anhalt

Zu­sätz­lich bie­tet das Kom­pe­tenz­zen­trum Kom­mu­na­le Wär­me­wen­de (KWW) Ori­en­tie­rung und Know-​how im Be­reich der kom­mu­na­len Wär­me­wen­de und stellt zahl­rei­che Leit­fä­den und Stu­di­en zur Ver­fü­gung: KWW In­fo­thek.

Kom­mu­nen, die an einem ge­gen­sei­ti­gen Aus­tausch in­ter­es­siert sind, kön­nen zudem dem Netz­werk „Wärme Wende Kom­mu­ne“ bei­tre­ten: WWK Netz­werk.

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Ab­tei­lung En­er­gie, Nach­hal­tig­keit, Struk­tur­wan­del

Mi­nis­te­ri­um für Wis­sen­schaft, En­er­gie, 
Kli­ma­schutz und Um­welt
 des Lan­des Sachsen-​Anhalt 
Leip­zi­ger Stra­ße 58 
39112 Mag­de­burg 

Te­le­fon: +49 391 567-1611 
E-​Mail: VzAL3(at)mwu.sachsen-​anhalt.de