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Pho­to­vol­ta­ik in Sachsen-​Anhalt

Sachsen-​Anhalt zählt deutsch­land­weit zu den Vor­rei­tern im Be­reich er­neu­er­ba­rer En­er­gien. Eine zu­neh­mend wich­ti­ge­re Rolle spielt dabei die So­lar­ener­gie. Sie ist für das Er­rei­chen der Kli­ma­zie­le des Lan­des sowie für den Auf­bau einer kli­ma­neu­tra­len Wirt­schaft un­er­läss­lich.

Was ist Pho­to­vol­ta­ik?

Pho­to­vol­ta­ik (PV) ist eine Tech­no­lo­gie zur di­rek­ten Um­wand­lung von Licht­ener­gie in elek­tri­sche En­er­gie mit­tels So­lar­zel­len. Diese be­stehen aus einem Halb­lei­ter­ma­te­ri­al, das mit­tels Son­nen­licht Elek­tro­nen in Be­we­gung setzt und so Strom er­zeugt. Der er­zeug­te Gleich­strom wird über einen Wech­sel­rich­ter in netz­üb­li­chen Wech­sel­strom um­ge­wan­delt.

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Gibt es un­ter­schied­li­che tech­no­lo­gi­sche Lö­sun­gen?

Zum Ein­satz kom­men haupt­säch­lich mono- und po­ly­kris­tal­li­ne So­lar­zel­len aus Si­li­zi­um sowie in deut­lich ge­rin­ge­rem Um­fang Dünn­schicht­zel­len auf Basis an­de­rer Halb­lei­ter­ma­te­ria­li­en wie etwa Cadmium-​Tellurid. Für PV-​Anlagen auf land­wirt­schaft­li­chen Flä­chen (Agri-​PV) kom­men ver­stärkt so ge­nann­te bi­fa­zia­le So­lar­zel­len zum Ein­satz, die so­wohl die di­rek­te Son­nen­ein­strah­lung auf der Vor­der­sei­te als auch in­di­rek­tes Licht auf der Rück­sei­te zur Strom­erzeu­gung nut­zen. Als So­lar­mo­dul wer­den meh­re­re in Reihe ge­schal­te­te und ver­kap­sel­te So­lar­zel­len be­zeich­net. Eine PV-​Anlage be­steht zu­meist aus meh­re­ren So­lar­mo­du­len, die zu­sam­men an einen Wech­sel­rich­ter an­ge­schlos­sen sind.

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Wie viele PV-​Anlagen und wie viel PV-​Leistung sind in Sachsen-​Anhalt in­stal­liert?

Mit Stand 8. Ja­nu­ar 2025 waren in Sachsen-​Anhalt mehr als 105.000 PV-​Anlagen in Be­trieb. Die in­stal­lier­te Leis­tung be­trug 4.728 Me­ga­watt. Im letz­ten Be­richt des Bund-​Länder-Kooperationsausschusses be­leg­te Sachsen-​Anhalt Platz 6. Unter den mehr als 105.000 PV-​Anlagen waren 1.139 Frei­flä­chen­an­la­gen in Be­trieb. Sie kom­men zu­sam­men auf eine in­stal­lier­te Leis­tung von 2.272 Me­ga­watt. 

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Wie viel Strom wird durch PV-​Anlagen in Sachsen-​Anhalt er­zeugt?

Im Jahr 2022 be­trug die Brut­to­strom­erzeu­gung aus PV-​Anlagen rund 3.400 Gi­ga­watt­stun­den. Die ma­xi­mal mög­li­che Leis­tung kann nicht er­reicht wer­den, weil nicht immer die hier­für not­wen­di­gen Wet­ter­be­din­gun­gen herr­schen. Gleich­wohl spielt die So­lar­ener­gie mit einem An­teil von 13,5 Pro­zent an der ge­sam­ten Brut­to­strom­erzeu­gung in­zwi­schen eine wich­ti­ge Rolle im En­er­gie­mix des Lan­des. Zum Ver­gleich: Die Brut­to­strom­erzeu­gung aus Erd­gas und Braun­koh­le lag in Sachsen-​Anhalt 2022 bei rund 3.308 bzw. 5.108 Gi­ga­watt­stun­den. 

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Wie läuft der Aus­bau der Pho­to­vol­ta­ik in Sachsen-​Anhalt?

Im Ge­gen­satz zu Wind- oder Bio­en­er­gie­an­la­gen gibt es bei PV-​Anlagen ver­hält­nis­mä­ßig kurze Rea­li­sie­rungs­zei­ten. Dies liegt vor allem daran, dass Ge­neh­mi­gungs­ver­fah­ren zu­meist deut­lich we­ni­ger auf­wän­dig oder erst gar nicht not­wen­dig sind. Wenn­gleich sich die Rea­li­sie­rungs­zei­ten in­fol­ge der Corona-​ und Ukrai­ne­kri­se zu­letzt er­höht haben, gibt es in Sachsen-​Anhalt in den ver­gan­ge­nen Jah­ren einen er­heb­li­chen Zubau an PV-​Anlagen.  Wäh­rend im Jahr 2022 noch 244 MW in­stal­liert wur­den, stieg der Zubau im Jahr 2023 be­reits auf 460 MW. Im Jahr 2024 er­reich­te der PV-​Ausbau laut einer ak­tu­el­len Aus­wer­tung des Markt­stamm­da­ten­re­gis­ter (8. Ja­nu­ar 2025) mit be­ein­dru­cken­den 541 MW einen neuen Höchst­stand.

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Wie soll der PV-​Ausbau ver­stärkt wer­den?

Die im Erneuerbare-​Energien-Gesetz (EEG) fest­ge­leg­ten Aus­bau­zie­le für PV-​Anlagen sind – im Ge­gen­satz zu Wind­ener­gie­an­la­gen – in den ver­gan­ge­nen Jah­ren stets er­reicht bzw. über­schrit­ten wor­den. Dies gilt so­wohl für Freiflächen-​ als auch für Dach­an­la­gen. Mit Blick auf den vor­an­schrei­ten­den Kli­ma­wan­del und die En­er­gie­kri­se in­fol­ge des rus­si­schen An­griffs­krie­ges in der Ukrai­ne wur­den die Aus­bau­zie­le für die kom­men­den Jahre deut­lich an­ge­ho­ben. Um diese Ziele zu er­rei­chen, hat die Bun­des­re­gie­rung in zahl­rei­chen Ge­set­zes­än­de­run­gen auch für den PV-​Bereich um­fang­rei­che Neu­re­ge­lun­gen ge­trof­fen. Dazu ge­hö­ren unter an­de­rem die fi­nan­zi­el­le Be­tei­li­gung von Kom­mu­nen, hö­he­re För­der­sum­men und an­de­re An­rei­ze für Dach­an­la­gen und Bo­nus­zah­lun­gen für be­son­de­re Lö­sun­gen wie Agri-​PV oder Gewässer-​PV.

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Wer­den PV-​Anlagen und Bat­te­rie­spei­cher ge­för­dert?

Auf­grund an­hal­tend hoher En­er­gie­prei­se in­ves­tie­ren Haus­ei­gen­tü­mer ver­stärkt in Photovoltaik-​Anlagen, En­er­gie­spei­cher und Wär­me­pum­pen, um Strom und Wärme kos­ten­güns­ti­ger und damit auch kli­ma­freund­li­cher zu be­zie­hen. Die Bun­des­re­gie­rung hat auf diese Ent­wick­lung re­agiert und sich dar­auf ver­stän­digt, In­ves­ti­tio­nen in PV-​Anlagen und Bat­te­rie­spei­cher über den Weg­fall der Mehr­wert­steu­er zu be­güns­ti­gen.

Wie wir­ken sich Be­wöl­kung oder star­ker Schnee­fall auf die Strom­erzeu­gung von PV-​Anlagen aus?

Eine op­ti­ma­le Strom­pro­duk­ti­on durch So­lar­zel­len ist in der Regel bei einer Au­ßen­tem­pe­ra­tur von 25°C und di­rek­ter Son­nen­ein­strah­lung ge­ge­ben. Wol­ken ver­hin­dern so­wohl die In­ten­si­tät der Son­nen­strah­lung als auch die di­rek­te Son­nen­ein­wir­kung. Je nach Be­wöl­kungs­grad re­du­ziert sich daher die Strom­erzeu­gung im Ver­gleich zu einem wol­ken­lo­sen Him­mel si­gni­fi­kant. So­lar­zel­len funk­tio­nie­ren je­doch grund­sätz­lich auch ohne di­rek­te Son­nen­ein­strah­lung. Die wet­ter­be­ding­te vo­la­ti­le Strom­erzeu­gung durch So­lar­zel­len mit jahres-​ und ta­ges­zeit­li­chen Schwan­kun­gen stellt al­ler­dings eine Her­aus­for­de­rung bei der Netz­in­te­gra­ti­on von PV-​Strom dar. Spei­cher­tech­no­lo­gien und ein klu­ger En­er­gie­trä­ger­mix sind daher wich­ti­ge Bau­stei­ne für eine er­folg­rei­che Sys­tem­in­te­gra­ti­on von PV-​Anlagen.

Die Höhe der Er­trags­ein­bu­ßen durch Schnee­fall hängt von der je­wei­li­gen Wet­ter­la­ge ab. Wenn sich nach einem Schnee­fall eine sta­bi­le Hoch­druck­la­ge mit viel Son­nen­schein ein­stellt und der Schnee lange auf den So­lar­mo­du­len ver­bleibt, kann es zu ver­gleichs­wei­se hohen Er­trags­ein­bu­ßen kom­men. Häu­fig blei­ben So­lar­mo­du­le auf­grund der schrä­gen In­stal­la­ti­on und der glat­ten Ober­flä­che aber schnee­frei. Al­ter­na­tiv kön­nen So­lar­mo­du­le au­to­ma­tisch oder ma­nu­ell von Schnee be­räumt wer­den. In der Regel fal­len die Er­trags­ein­bu­ßen durch Schnee­fall daher eher ge­ring aus, auch weil in den schnee­rei­chen Mo­na­ten die Strom­erzeu­gung durch PV-​Anlagen durch­schnitt­lich 6-mal nied­ri­ger ist als in den Som­mer­mo­na­ten.

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Re­fe­rat En­er­gie­wen­de, Was­ser­stoff­wirt­schaft, En­er­gie­märk­te, En­er­gie­ef­fi­zi­enz, Wär­me­wen­de

Mi­nis­te­ri­um für Wis­sen­schaft, En­er­gie, Kli­ma­schutz und Um­welt des Lan­des Sachsen-​Anhalt
Leip­zi­ger Stra­ße 58
39112 Mag­de­burg

Te­le­fon: +49 391 567- 1611
E-​Mail: VzAL3(at)mwu.sachsen-​anhalt.de