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Radon in Sachsen-​Anhalt

Was ist Radon?

Radon-​222 ist ein na­tür­li­ches ra­dio­ak­ti­ves Edel­gas, wel­ches durch den Zer­fall von Uran-238 ent­steht. Uran be­fin­det sich in na­tür­li­cher Form in Böden und Ge­stei­nen, aus denen sich Radon-​222 lösen kann. 

Radon ist farb­los, man kann es nicht rie­chen und schme­cken. Es ist nicht ent­flamm­bar und ist nicht gif­tig, je­doch ra­dio­ak­tiv. Als Gas ist es aus­ge­spro­chen mobil, kann sich vom Ent­ste­hungs­ort aus in den Boden-​ und Ge­steins­schich­ten ver­tei­len und in die freie At­mo­sphä­re aus­tre­ten. Über un­dich­te Fun­da­men­te ge­langt es in Ge­bäu­de und kann sich dort an­rei­chern.

Ist eine Per­son län­ger oder häu­fig einer er­höh­ten Radon-​222-​Konzentration aus­ge­setzt, so stei­gert dies das Lun­gen­krebs­ri­si­ko. Bür­ger, die in Re­gio­nen mit er­höh­ten Ra­don­kon­zen­tra­tio­nen leben, kön­nen sich durch ge­eig­ne­te Verhaltens-​ und Vor­sor­ge­maß­nah­men vor ge­sund­heit­li­chen Ri­si­ken schüt­zen.

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Radon in der Um­welt

In der Erd­krus­te sind ra­dio­ak­ti­ve Stof­fe, wie Uran, Tho­ri­um und das Mut­ter­nu­klid des Ra­dons, das Ra­di­um, ent­hal­ten. Geo­lo­gi­sche Pro­zes­se, die in der Folge ent­stan­de­nen geo­lo­gi­schen La­ge­rungs­be­din­gun­gen und die Ei­gen­schaf­ten der Ra­dio­nu­kli­de be­stim­men die Kon­zen­tra­ti­on der na­tür­li­chen ra­dio­ak­ti­ven Stof­fe in den Ge­stei­nen und im Boden.

Im Nor­den und Osten von Sachsen-​Anhalt wur­den nur ge­rin­ge Ra­don­kon­zen­tra­tio­nen in der Bo­den­luft ge­mes­sen, wäh­rend die Mess­wer­te vor allem im Süd­wes­ten er­höht sind. Dies liegt an den geo­lo­gi­schen Ge­ge­ben­hei­ten im Be­reich des Har­zes.

Das Bun­des­amt für Strah­len­schutz stellt in sei­nem Geo­por­tal eine in­ter­ak­ti­ve Karte von Deutsch­land zur Ver­fü­gung. Dort ist es mög­lich, die Radon-​222-​Konzentrationen in der Bo­den­luft ein­zu­blen­den:

https://www.imis.bfs.de/geo­por­tal/

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Radon in Ge­bäu­den

Tritt Radon aus dem Boden aus, wird es ent­we­der im Frei­en in die Luft oder aber in Ge­bäu­den frei­ge­setzt. Wäh­rend die Ra­don­kon­zen­tra­ti­on im Frei­en durch Ver­mi­schen mit der Um­ge­bungs­luft nur we­ni­ge zehn Bec­que­rel (Bq) pro Ku­bik­me­ter (m³) be­trägt, ist sie in Wohn­räu­men in Deutsch­land im Durch­schnitt drei- bis vier­mal höher, da das Radon un­ver­dünnt aus dem Un­ter­grund in das Ge­bäu­de ein­dringt. Es ist somit be­stim­mend für die durch das Radon ver­ur­sach­te Strah­len­be­las­tung der Be­woh­ner. Aus­ge­hend von der Ra­don­kon­zen­tra­ti­on in der Bo­den­luft liegt das Ver­hält­nis von Radon in der Raum­luft zu Radon in der Bo­den­luft bei circa 0,1 bis 0,5 Pro­zent, das heißt bei einer Ak­ti­vi­täts­kon­zen­tra­ti­on in der Bo­den­luft von z. B. 100 kBq/m³ könn­ten Werte im Be­reich von 100 bis 500 Bq/m³ in der Raum­luft des Ge­bäu­des auf­tre­ten.

Das Radon ge­langt durch un­dich­te Stel­len im Fun­da­ment oder in den Kel­ler­räu­men in das Haus und brei­tet sich dort über Trep­pen­auf­gän­ge, Ka­bel­ka­nä­le und Ver­sor­gungs­schäch­te aus.

Die Ra­don­kon­zen­tra­ti­on in Ge­bäu­den wird durch ge­bäu­de­spe­zi­fi­sche Ein­fluss­fak­to­ren be­stimmt:

  • das Ra­do­n­an­ge­bot im Boden und seine Be­schaf­fen­heit,
  • den Zu­stand des Ge­bäu­des,
  • einen mög­li­chen Ka­min­ef­fekt im Ge­bäu­de,
  • das Lüf­tungs­ver­hal­ten der Ge­bäu­de­nut­zer.

Eine Pro­gno­se der Radon-​222-​Konzentration in der Raum­luft zeigt diese Karte des Bun­des­am­tes für Strah­len­schutz:

https://www.bfs.de/DE/the­men/ion/um­welt/radon/kar­ten/in­nen­rae­u­me.html

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Aus­wir­kun­gen des Ra­dons auf den Men­schen

Radon-​222 wird beim Atmen auf­ge­nom­men und zum größ­ten Teil wie­der aus­ge­at­met. Die eben­falls ra­dio­ak­ti­ven Zer­falls­pro­duk­te Po­lo­ni­um, Blei oder Wis­mut wer­den je­doch in den At­mungs­or­ga­nen ab­ge­la­gert.

Un­ter­su­chun­gen bei grö­ße­ren Be­völ­ke­rungs­grup­pen las­sen dar­auf schlie­ßen, dass ein Zu­sam­men­hang zwi­schen der Radon-​Exposition und dem Lun­gen­krebs­ri­si­ko be­steht. Al­ler­dings dür­fen für eine Be­wer­tung der Ge­fähr­dung an­de­re Fak­to­ren wie Rau­chen, Fein­staub und wei­te­re Schad­stof­fe nicht außer Acht ge­las­sen wer­den. So zei­gen Stu­di­en, dass das auf Radon ba­sie­ren­de Lun­gen­krebs­ri­si­ko durch gleich­zei­ti­ges Rau­chen er­höht wird - die meis­ten ra­don­be­ding­ten Lun­gen­krebs­fäl­le tre­ten bei Rau­chern auf. Somit wird die Frage zur Fest­le­gung der Höhe eines Re­fe­renz­werts der Ra­don­kon­zen­tra­ti­on in Wohn­räu­men in Fach­krei­sen un­ter­schied­lich be­wer­tet. Der in Deutsch­land ge­setz­lich fest­ge­leg­te Re­fe­renz­wert liegt bei 300 Bec­que­rel pro Ku­bik­me­ter, doch auch dar­un­ter ist eine wei­te­re Ver­rin­ge­rung sinn­voll.

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Fest­le­gung von Ge­bie­ten nach § 121 Strah­len­schutz­ge­setz

Das Mi­nis­te­ri­um für Wis­sen­schaft, En­er­gie, Kli­ma­schutz und Um­welt (MWU) ist durch das Strah­len­schutz­ge­setz be­auf­tragt, so­ge­nann­te Ra­don­vor­sor­ge­ge­bie­te in Sachsen-​Anhalt fest­zu­le­gen.

Ra­don­vor­sor­ge­ge­bie­te sind Ge­bie­te nach § 121 Ab­satz 1 des Strah­len­schutz­ge­set­zes. Für diese Ge­bie­te wird er­war­tet, dass die über ein Jahr ge­mit­tel­te Radon-​222-​Aktivitätskonzentration in der Luft von Auf­ent­halts­räu­men oder Ar­beits­plät­zen den ge­setz­li­chen Re­fe­renz­wert über­schrei­tet. Der Re­fe­renz­wert liegt für Auf­ent­halts­räu­me und Räume mit Ar­beits­plät­zen bei 300 Bq/m³.

Das da­ma­li­ge Um­welt­mi­nis­te­ri­um legte zum 30. De­zem­ber 2020 die fol­gen­den Ge­mein­den als Ge­bie­te nach § 121 Strah­len­schutz­ge­setz (Ra­don­vor­sor­ge­ge­bie­te) fest:

Im Land­kreis Mansfeld-​Südharz:

  • All­stedt
  • Arn­stein
  • Gol­de­ne Aue
  • Hett­stedt
  • Lu­ther­stadt Eis­le­ben
  • Mans­feld
  • Mans­fel­der Grund – Hel­bra
  • Sangerhau­sen
  • Süd­harz

Im Land­kreis Harz:

  • Fal­ken­stein
  • Harz­ge­ro­de
  • Il­sen­burg
  • Ober­harz am Bro­cken
  • Thale
  • Wer­ni­ge­ro­de

Die Fest­le­gung der Ra­don­vor­sor­ge­ge­bie­te in Sachsen-​Anhalt ba­siert auf:

  • der wis­sen­schaft­li­chen Aus­wer­tung geo­lo­gi­scher Daten,
  • der Pro­gno­se­kar­te des geo­ge­nen Ra­don­po­ten­zi­als 2020 des Bun­des­am­tes für Strah­len­schutz,
  • Mess­wer­ten der Radon-​222-​Aktivitätskonzentration in der Bo­den­luft,
  • Mes­sun­gen der Radon-​222-​Aktivitätskonzentration in der Luft von In­nen­räu­men und
  • auf der Be­trach­tung wei­te­rer ört­li­cher Fak­to­ren.

Die zu­stän­di­ge Be­hör­de für die Über­wa­chung der Ein­hal­tung der aus der Fest­le­gung fol­gen­den Pflich­ten ist das Lan­des­amt für Ver­brau­cher­schutz des Lan­des Sachsen-​Anhalt.

Geo­ge­nes Ra­don­po­ten­zial

Das Bun­des­amt für Strah­len­schutz hat eine Karte von Deutsch­land er­stellt, wel­che das so­ge­nann­te „geo­ge­ne Ra­don­po­ten­zi­al“ in einem 10 x 10 km²-​Raster ab­bil­det. Diese Karte stellt das Er­geb­nis von Mo­dell­rech­nun­gen dar, wel­che unter an­de­rem geo­lo­gi­sche Daten, Daten zur Bo­den­per­mea­bi­li­tät, Mess­da­ten in der Boden-​ und Raum­luft, sowie Ge­bäu­de­ei­gen­schaf­ten ein­be­zie­hen.

Diese Pro­gno­se be­trach­tet alle bis zum 30. Juni 2020 ein­ge­gan­ge­nen, mit­tels ak­ti­ver Mess­tech­nik ge­won­ne­nen Bo­den­luft­mess­da­ten. Die Me­tho­dik die­ser Pro­gno­se ent­spricht an­nä­hernd einer äl­te­ren Mo­del­lie­rung des Bun­des­am­tes für Strah­len­schutz, die in einem Be­richt von 2019 er­läu­tert wird. Die ak­tu­el­le Pro­gno­se des Ra­don­po­ten­zi­als nutzt je­doch eine ab­wei­chen­de In­ter­po­la­ti­ons­me­tho­de und die do­mi­nie­ren­de Geo­lo­gie von jedem Ras­ter­feld als Prä­dik­tor. Für die Pro­gno­se wurde die Mo­del­lie­rung mit In­nen­raum­mes­sun­gen ver­knüpft.

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Ra­don­fach­per­son - Ein­trag in die Liste aus­ge­bil­de­ter Ra­don­fach­leu­te

Bei Fach-, Be­rufs­ver­bän­den oder ähn­li­chen Ein­rich­tun­gen zu Ra­don­fach­leu­ten Aus­ge­bil­de­te kön­nen sich in die Liste aus­ge­bil­de­ter Ra­don­fach­leu­te ein­tra­gen las­sen. Der An­trag ist unter dem Be­treff "Ra­don­fach­leu­te" zu rich­ten an: strah­len­schutz(at)mwu.sachsen-​anhalt.de

Mit Ihrem An­trag auf Auf­nah­me in die Liste geben Sie gemäß Ar­ti­kel 6 Abs. 1 Buch­sta­be a Datenschutz-​Grundverordnung Ihre Ein­wil­li­gung, dass Ihr Name, Ihre E-​Mail-Adresse und Ihre Te­le­fon­num­mer (per­so­nen­be­zo­ge­ne Daten) in der beim Mi­nis­te­ri­um für Wis­sen­schaft, En­er­gie, Kli­ma­schutz und Um­welt (MWU) ge­führ­ten Liste ge­mein­sam mit wei­te­ren Ra­don­fach­leu­ten auf­ge­nom­men und diese Liste im In­ter­net auf der Home­page des MWU ver­öf­fent­licht wird.

Da­ten­schutz­hin­wei­se

Sie sind nicht zur oben ge­nann­ten Ein­wil­li­gung ver­pflich­tet. Ohne Ihre Ein­wil­li­gung kön­nen Ihre per­so­nen­be­zo­ge­nen Daten nicht in die Liste auf­ge­nom­men und im In­ter­net ver­öf­fent­licht wer­den. Zudem kön­nen Sie Ihre Ein­wil­li­gung je­der­zeit wi­der­ru­fen. Durch den Wi­der­ruf der Ein­wil­li­gung wird die Recht­mä­ßig­keit der auf­grund der Ein­wil­li­gung bis zum Wi­der­ruf er­folg­ten Ver­ar­bei­tung nicht be­rührt. Die per­so­nen­be­zo­ge­nen Daten wer­den so­lan­ge ge­spei­chert, wie sie für die Ver­ar­bei­tungs­zwe­cke, für die sie er­ho­ben wur­den, not­wen­dig sind, längs­tens je­doch 30 Jahre. Die per­so­nen­be­zo­ge­nen Daten wer­den un­ver­züg­lich ge­löscht, so­weit Sie Ihre Ein­wil­li­gung wi­der­ru­fen.

Wei­ter­hin steht Ihnen ge­gen­über dem Ver­ant­wort­li­chen ein Recht auf Aus­kunft über die Sie be­tref­fen­den per­so­nen­be­zo­ge­nen Daten sowie auf Be­rich­ti­gung oder Lö­schung oder auf Ein­schrän­kung der Ver­ar­bei­tung sowie das Recht auf Da­ten­über­trag­bar­keit zu. Ver­ant­wort­li­cher im Sinne der Datenschutz-​Grundverordnung ist das Mi­nis­te­ri­um für Wis­sen­schaft, En­er­gie, Kli­ma­schutz und Um­welt des Lan­des Sachsen-​Anhalt, Leip­zi­ger Stra­ße 58, 39112 Mag­de­burg; der be­hörd­li­che Da­ten­schutz­be­auf­trag­te des Mi­nis­te­ri­ums ist er­reich­bar unter der E-​Mail-Adresse Da­ten­schutz(at)mwu.sachsen-​anhalt.de.

Zudem be­steht für Sie ein Be­schwer­de­recht bei einer Auf­sichts­be­hör­de in einem der EU-​Mitgliedstaaten. In der Bun­des­re­pu­blik Deutsch­land sind so­wohl die Bun­des­be­auf­trag­te für den Da­ten­schutz und die In­for­ma­ti­ons­frei­heit (BfDI) als auch die Da­ten­schutz­be­auf­trag­ten der Län­der Auf­sichts­be­hör­den im Sinne der Datenschutz-​Grundverordnung. Auf­sichts­be­hör­de im Land Sachsen-​Anhalt ist der Lan­des­be­auf­trag­te für den Da­ten­schutz Sachsen-​Anhalt, Lei­ter­stra­ße 9, 39104 Mag­de­burg.

FAQ - Häu­fig ge­stell­te Fra­gen im Zu­sam­men­hang mit Ra­don­vor­sor­ge­ge­bie­ten

Mit der Be­kannt­ga­be der Ra­don­vor­sor­ge­ge­bie­te in Sachsen-​Anhalt wur­den viele Fra­gen an das Mi­nis­te­ri­um für Wis­sen­schaft, En­er­gie, Kli­ma­schutz und Um­welt (MWU) ge­rich­tet. Auf einer ei­gens ein­ge­rich­te­ten FAQ-​Seite sind alle Fra­gen und Ant­wor­ten zum Thema Fest­le­gung von Ra­don­vor­sor­ge­ge­bie­ten über­sicht­lich zu­sam­men­ge­stellt.

zum FAQ -​Festlegung von Ra­don­vor­sor­ge­ge­bie­ten

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Mess­pflicht für Ar­beits­platz­ver­ant­wort­li­che in Ra­don­vor­sor­ge­ge­bie­ten

Durch die Fest­le­gung be­steht seit dem 31. De­zem­ber 2020 in den Ra­don­vor­sor­ge­ge­bie­ten eine Mess­pflicht für Ar­beits­platz­ver­ant­wort­li­che nach § 127 Strah­len­schutz­ge­setz. In­ner­halb von 18 Mo­na­ten sind an allen Ar­beits­plät­zen im Kel­ler und im Erd­ge­schoss Mes­sun­gen der Radon-​222-​Aktivitätskonzentration in der Raum­luft durch­zu­füh­ren. Die Mes­sun­gen sol­len an re­prä­sen­ta­ti­ven Mess­or­ten über eine Dauer von 12 Mo­na­ten er­fol­gen.

Mit der Mes­sung der Ra­don­kon­zen­tra­ti­on muss ein vom Bun­des­amt für Strah­len­schutz an­er­kann­ter An­bie­ter be­auf­tragt wer­den. Diese An­bie­ter wer­den in einer re­gel­mä­ßig ak­tua­li­sier­ten Liste be­kannt ge­ge­ben: 

https://www.bfs.de/DE/the­men/ion/um­welt/radon/schutz/mes­sen.html

Es ist emp­feh­lens­wert, bei meh­re­ren An­bie­tern ein An­ge­bot für die Mes­sun­gen ein­zu­ho­len. 

Er­gibt eine Mes­sung eine Über­schrei­tung des Re­fe­renz­wer­tes, sind gemäß § 128 Strah­len­schutz­ge­setz durch den Ar­beits­platz­ver­ant­wort­li­chen un­ver­züg­lich ge­eig­ne­te Maß­nah­men zur Re­du­zie­rung der Radon-​222-​Aktivitätskonzentration in der Raum­luft zu tref­fen.  Der Er­folg der ge­trof­fe­nen Maß­nah­men ist durch Mes­sun­gen zu über­prü­fen.

Zu­stän­dig für den Schutz vor Radon an Ar­beits­plät­zen in In­nen­räu­men ist das Lan­des­amt für Ver­brau­cher­schutz.

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Maß­nah­men zum Schutz vor Radon

Ab­hän­gig von der Über­schrei­tung des Re­fe­renz­wer­tes der Radon-​222-​Aktivitätskonzentration in der Raum­luft sind or­ga­ni­sa­to­ri­sche, tech­ni­sche oder bau­li­che Maß­nah­men zur Sen­kung der Radon-​222-​Konzentration durch­zu­füh­ren.

Dies kann bei­spiels­wei­se die re­gel­mä­ßi­ge Lüf­tung der be­trof­fe­nen Räume, die In­stal­la­ti­on einer au­to­ma­ti­schen Lüf­tungs­an­la­ge oder die Ab­dich­tung von Türen, Lei­tun­gen oder an­de­ren Zu­gän­gen zwi­schen Auf­ent­halts­räu­men und Räu­men, in die Radon über das Fun­da­ment ein­drin­gen kann (z.B. Kel­ler­räu­me), sein.

Soll­ten sich nach Er­grei­fen die­ser ein­fa­che­ren Maß­nah­men wei­ter­hin er­höh­te Mess­wer­te (> 300 Bq/m³) er­ge­ben, soll­te zur wei­te­ren Be­ra­tung ein fach­kun­di­ger Dienst­leis­ter hin­zu­ge­zo­gen wer­den. Die­ser hilft beim Auf­fin­den ver­steck­ter Risse oder un­dich­ter Stel­len und berät zu wei­ter­füh­ren­den Maß­nah­men, wie einer Ver­sie­ge­lung oder der In­stal­la­ti­on von Ab­saug­vor­rich­tun­gen.

Auch in Ge­bäu­den, wel­che nicht in Ra­don­vor­sor­ge­ge­bie­ten lie­gen, kann zum Bei­spiel auf­grund von Schä­den im Ge­mäu­er oder man­geln­der Durch­lüf­tung eine er­höh­te Radon-​222-​Konzentration in der Raum­luft auf­tre­ten. Ob­wohl dort keine ge­setz­li­chen Pflich­ten für Ar­beits­platz­ver­ant­wort­li­che be­stehen, soll­ten den­noch Maß­nah­men zum Ge­sund­heits­schutz ge­trof­fen wer­den.

Wei­ter­füh­ren­de In­for­ma­tio­nen über die Maß­nah­men zum Schutz vor Radon bie­tet das Bun­des­amt für Strah­len­schutz: 

https://www.bfs.de/DE/the­men/ion/um­welt/radon/schutz/mass­nah­men.html

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Radon-​Schutzmaßnahmen bei Neu­bau­ten

Nach § 123 Strah­len­schutz­ge­setz sind bei der Er­rich­tung eines Ge­bäu­des mit Auf­ent­halts­räu­men oder Ar­beits­plät­zen ge­eig­ne­te Maß­nah­men zu tref­fen, um den Zu­tritt von Radon aus dem Bau­grund zu ver­hin­dern bzw. er­heb­lich zu er­schwe­ren. Diese Pflicht gilt für Neu- oder Um­bau­ten von Ar­beits­platz­ver­ant­wort­li­chen und pri­va­ten Bau­her­ren.

Im ge­sam­ten Lan­des­ge­biet von Sachsen-​Anhalt sind zum Schutz vor Radon die nach den all­ge­mein an­er­kann­ten Re­geln der Tech­nik er­for­der­li­chen Maß­nah­men zum Feuch­te­schutz ein­zu­hal­ten.

In den fest­ge­leg­ten Ra­don­vor­sor­ge­ge­bie­ten ist gemäß § 154 der Strah­len­schutz­ver­ord­nung dar­über hin­aus min­des­tens eine der fol­gen­den Maß­nah­men durch­zu­füh­ren:

  • Ver­rin­ge­rung der Radon-​222-​Aktivitätskonzentration unter dem Ge­bäu­de
  • Ge­ziel­te Be­ein­flus­sung der Luft­druck­dif­fe­renz zwi­schen Ge­bäu­de­in­ne­rem und der Bo­den­luft
  • Be­gren­zung von Riss­bil­dun­gen in Wän­den oder Böden und Aus­wahl dif­fu­si­ons­hem­men­der Be­ton­sor­ten
  • Ab­sau­gung von Radon
  • Ein­satz dif­fu­si­ons­hem­men­der, kon­vek­ti­ons­dicht ver­ar­bei­te­ter Ma­te­ria­li­en oder Kon­struk­tio­nen.

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Er­fah­run­gen aus Sachsen-​Anhalt

In den Jah­ren 2001 und 2002 hat das Bun­des­amt für Strah­len­schutz ins­ge­samt 1.670 Lang­zeit­mes­sun­gen in be­stehen­den Woh­nun­gen und Ge­bäu­den in auf­fäl­li­gen Ge­bie­ten in Sachsen-​Anhalt durch­ge­führt, wobei eine Wei­ter­ga­be der be­wer­te­ten Er­geb­nis­se an die Be­trof­fe­nen er­folg­te. Auch das Land Sachsen-​Anhalt hat Mes­sun­gen durch­ge­führt. In öf­fent­li­chen Räum­lich­kei­ten mit Ra­don­kon­zen­tra­tio­nen von zum Teil über 400 Bq/m³ konn­te be­reits durch ein­fa­che Maß­nah­men eine aus­rei­chen­de Ver­rin­ge­rung der Ra­don­kon­zen­tra­ti­on er­reicht wer­den.

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