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Kli­ma­schutz in Sachsen-​Anhalt

Län­ger an­hal­ten­de Hitze-​ und Dür­re­pe­ri­oden, aber auch Stark­re­gen und Hoch­was­ser zäh­len zu den Ex­trem­wet­ter­er­eig­nis­sen, die sich auf­grund des fort­schrei­ten­den Kli­ma­wan­dels auch in Sachsen-​Anhalt häu­fen. Die Lan­des­re­gie­rung rückt des­halb den Kli­ma­schutz ver­stärkt in den Mit­tel­punkt. Die wich­tigs­ten Fra­gen und Ant­wor­ten.

Seit wann wis­sen wir vom men­schen­ge­mach­ten Kli­ma­wan­del?

Dass der ge­gen­wär­ti­ge welt­wei­te Kli­ma­wan­del vom Men­schen ver­ur­sacht wird, ist keine Er­kennt­nis des 21. Jahr­hun­derts. Be­reits 1895 wies der schwe­di­sche No­bel­preis­trä­ger Svan­te Ar­r­he­ni­us erst­ma­lig nach, dass der durch die frühe In­dus­tria­li­sie­rung aus­ge­lös­te An­stieg des CO2-​Gehaltes in der At­mo­sphä­re auch zum An­stieg der glo­ba­len Durch­schnitts­tem­pe­ra­tur führt. 1972 ver­öf­fent­li­che der „Club of Rome“ den viel be­ach­te­ten Be­richt „Die Gren­zen des Wachs­tums“, in dem unter an­de­rem auf die Kli­ma­wir­kung von Treib­haus­ga­sen hin­ge­wie­sen wird. 1979 fand in Genf die erste Welt­kli­ma­kon­fe­renz statt, weil be­reits da­mals Wis­sen­schaft­ler die Kli­ma­er­wär­mung und zu­gleich einen per­ma­nent zu­neh­men­den An­teil von CO2 in der Erd­at­mo­sphä­re ge­mes­sen hat­ten. Seit den 1990er Jah­ren gab es auf­grund der kon­ti­nu­ier­lich stei­gen­den Erd­tem­pe­ra­tur und wei­te­rer wis­sen­schaft­li­cher Er­kennt­nis­se eine Reihe be­deu­ten­der Kli­ma­kon­fe­ren­zen: 1992 in Rio de Ja­nei­ro, 1995 in Ber­lin und 1997 in Kyoto, auf denen die Teil­neh­mer­län­der teil­wei­se ver­bind­li­che Re­duk­ti­ons­zie­le für Treib­haus­ga­se be­schlos­sen haben.

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Warum müs­sen wir unser Klima schüt­zen?

Ein sta­bi­les Klima ist eine zen­tra­le Vor­aus­set­zung für mensch­li­ches Über­le­ben auf un­se­rem Pla­ne­ten sowie für die Ent­wick­lung fort­schritt­li­cher Kul­tu­ren und Ge­sell­schaf­ten. Eis- oder Heiß­zei­ten sowie ra­sche Kli­ma­ver­än­de­run­gen kön­nen diese Ent­wick­lung be­ein­träch­ti­gen bzw. ganze Ge­sell­schaf­ten zu Fall brin­gen. Wir haben uns an das ak­tu­el­le Klima an­ge­passt; der Wohl­stand in Eu­ro­pa und Deutsch­land ist auch auf un­se­re Lage in einer bis­he­ri­gen kli­ma­ti­schen Gunst­re­gi­on zu­rück­zu­füh­ren. Ver­än­de­run­gen des Kli­mas ma­chen An­pas­sun­gen not­wen­dig, die re­gio­nal und glo­bal mit sehr hohen Kos­ten ein­her­ge­hen.

Das deut­sche Grund­ge­setz ver­pflich­tet den Staat, Leben und kör­per­li­che Un­ver­sehrt­heit zu schüt­zen. Hier­zu zählt auch der Schutz vor den Ge­fah­ren des Kli­ma­wan­dels.

Dar­über hin­aus gibt es auch völ­ker­recht­li­che Ver­ein­ba­run­gen zur Ver­hin­de­rung einer ge­fähr­li­chen Stö­rung des Kli­ma­sys­tems. So ist die ak­tu­el­le Klimaschutz-​ und En­er­gie­po­li­tik auf die Ein­hal­tung der Ver­pflich­tung nach dem Über­ein­kom­men von Paris auf­grund der Kli­ma­rah­men­kon­ven­ti­on der Ver­ein­ten Na­tio­nen aus­ge­rich­tet. Nach die­sem Über­ein­kom­men soll der An­stieg der glo­ba­len Durch­schnitts­tem­pe­ra­tur auf deut­lich unter 2 Grad Cel­si­us und mög­lichst auf 1,5 Grad Cel­si­us im Ver­gleich zum vor­in­dus­tri­el­len Ni­veau be­grenzt wer­den, um die Aus­wir­kun­gen des welt­wei­ten Kli­ma­wan­dels so ge­ring wie mög­lich zu hal­ten.

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Wel­che Fol­gen könn­te es in Sachsen-​Anhalt ohne Kli­ma­schutz geben?

Der Kli­ma­wan­del führt zu stei­gen­den Tem­pe­ra­tu­ren, zu hei­ße­ren Som­mern und wär­me­ren Win­tern. Ex­trem­wet­ter­er­eig­nis­se wie Hit­ze­wel­len, Stark­re­gen, Über­schwem­mun­gen und Dür­re­pe­ri­oden wer­den häu­fi­ger und zu­gleich in­ten­si­ver. Die hö­he­re Hitze führt unter an­de­rem zu ver­mehr­ten Herz-​Kreislauf-Problemen, die ge­ra­de bei vor­er­krank­ten Per­so­nen­grup­pen zu enor­men ge­sund­heit­li­chen Be­las­tun­gen füh­ren kön­nen. Auch in der Forst-​ und Land­wirt­schaft sind ver­mehrt Schä­den zu er­war­ten – durch mehr Schäd­lings­be­fall, Wald­brän­de, Dür­ren und Ern­te­aus­fäl­le. Eben­falls zu­neh­men könn­ten Kon­flik­te um die Res­sour­ce Was­ser. Hinzu kom­men mög­li­che glo­ba­le Ver­wer­fun­gen in Folge des Kli­ma­wan­dels, die sich auch auf unser Bun­des­land aus­wir­ken kön­nen. Fakt ist: Jedes Zehn­tel­grad glo­ba­ler Er­wär­mung hat auch mit­tel­bar Aus­wir­kun­gen auf Sachsen-​Anhalt.

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Lässt sich der Kli­ma­wan­del heute schon in Sachsen-​Anhalt be­ob­ach­ten?

Ja. Be­reits heute sind stei­gen­de Durch­schnitts­tem­pe­ra­tu­ren in Folge des Kli­ma­wan­dels zu be­ob­ach­ten. So ist die mitt­le­re Tem­pe­ra­tur in Sachsen-​Anhalt im Zeit­raum von 1991 bis 2020 im Ver­gleich zu 1961 bis 1990 be­reits um ein Grad ge­stie­gen. Seit 1881 be­trägt die Er­wär­mung in Sachsen-​Anhalt 1,6 Grad – damit hat sie sich in den ver­gan­ge­nen 30 Jah­ren dra­ma­tisch be­schleu­nigt. In der Folge kommt es häu­fi­ger zu in­ten­si­ven Hit­ze­wel­len im Som­mer, we­ni­ger Schnee und Frost im Win­ter sowie zu einer län­ge­ren Ve­ge­ta­ti­ons­pe­ri­ode. Dar­über hin­aus ist auch in Sachsen-​Anhalt eine Zu­nah­me von Ex­trem­wet­ter­er­eig­nis­sen wie Dür­ren und Stark­re­gen zu be­ob­ach­ten. For­schen­de des Helmholtz-​Zentrums für Um­welt­for­schung (UFZ) in Leip­zig haben fest­ge­stellt, dass die Dürre der Jahre 2018-2020 in Eu­ro­pa die schlimms­te Dürre seit min­des­tens 250 Jah­ren ge­we­sen ist. Ge­ra­de der Osten Deutsch­lands war dabei ein Haupt­zen­trum. Die Dür­re­pe­ri­ode fand im Jahr 2022 in Deutsch­land und wei­ten Tei­len Eu­ro­pas ihre Fort­set­zung.

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Wel­che Ziele hat sich die Lan­des­re­gie­rung beim Kli­ma­schutz ge­steckt?

Die Lan­des­re­gie­rung hat sich im Ko­ali­ti­ons­ver­trag 2021 für Sachsen-​Anhalt ehr­gei­zi­ge Ziele ge­setzt, die sich an der an­ge­streb­ten Re­du­zie­rung von Treib­haus­ga­sen auf Bun­des­ebe­ne ori­en­tie­ren. Der Aus­stoß von Treib­hau­sen wird ty­pi­scher­wei­se in Mil­lio­nen Ton­nen Kohlenstoffdioxid-​Äquivalent (CO2-äq) be­rech­net. Im Ko­ali­ti­ons­ver­trag hat sich die Lan­des­re­gie­rung dar­auf ver­stän­digt, dass die Treib­haus­gas­emis­sio­nen in Sachsen-​Anhalt bis 2026 um 5,65 Mil­lio­nen Ton­nen CO2-äq re­du­ziert wer­den sol­len.

Die vom Um­welt­mi­nis­te­ri­um vor­ge­leg­te Neu­fas­sung der Nach­hal­tig­keits­stra­te­gie des Lan­des Sachsen-​Anhalt (2022) folgt die­sem Ent­wick­lungs­pfad. Ins­ge­samt wur­den acht In­di­ka­to­ren mit kon­kre­ten Ziel­mar­ken für das Jahr 2030 ver­se­hen:

  • Der jähr­li­che Aus­stoß von kli­ma­schäd­li­chen Koh­len­di­oxid in Sachsen-​Anhalt soll von rund 28 auf 18 Mil­lio­nen Ton­nen sin­ken.
  • Der An­teil er­neu­er­ba­rer En­er­gien am Endenergie-​Verbrauch soll von 26 auf 45 Pro­zent stei­gen.
  • Der An­teil er­neu­er­ba­rer En­er­gien am Strom-​Verbrauch soll von ak­tu­ell 76 auf 100 Pro­zent er­höht wer­den.
  • Die Neu­ver­sie­ge­lung von Flä­chen soll auf we­ni­ger als ein Hekt­ar pro Tag be­grenzt wer­den.
  • Stick­stoff­über­schüs­se auf land­wirt­schaft­lich ge­nutz­ten Flä­chen sol­len von ak­tu­ell 45 auf 40 Ki­lo­gramm pro Hekt­ar ge­senkt wer­den.
  • Der An­teil öko­lo­gi­scher Land­wirt­schaft an der land­wirt­schaft­li­chen Nutz­flä­che soll von ak­tu­ell 9,4 auf 20 Pro­zent er­höht wer­den.
  • Die Ar­ten­viel­falt und Land­schafts­qua­li­tät wird über die Be­stands­ent­wick­lung re­prä­sen­ta­ti­ver Vo­gel­ar­ten in ver­schie­de­nen Le­bens­räu­men ge­mes­sen. Der Ziel­er­rei­chungs­grad des In­di­ka­tors liegt ak­tu­ell bei 61 Pro­zent und soll auf 100 stei­gen.
  • Der An­teil von Misch­be­stän­den an den Wald­flä­chen des Lan­des soll auf 34 Pro­zent stei­gen.

 

Um die­sen Plan mit kon­kre­ten Maß­nah­men zu un­ter­set­zen, wurde in Sachsen-​Anhalt der Zukunfts-​ und Kli­ma­schutz­kon­gress (ZuKK) ver­an­stal­tet.

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Wel­che Er­geb­nis­se wur­den durch den Zukunfts-​ und Kli­ma­schutz­kon­gress er­zielt?

Im engen Dia­log haben Ak­teu­re aus Po­li­tik, Wirt­schaft, Wis­sen­schaft und Kom­mu­nen sowie Bür­ge­rin­nen und Bür­ger im Rah­men des Zukunfts-​ und Kli­ma­schutz­kon­gres­ses zu­sam­men­ge­ar­bei­tet, um das Er­rei­chen der deut­schen Kli­ma­schutz­zie­le zu un­ter­stüt­zen und Ideen für Sachsen-​Anhalts Weg hin zur Kli­ma­neu­tra­li­tät zu sam­meln.

In fünf Fach­ar­beits­grup­pen wur­den die zen­tra­len The­men­fel­der En­er­gie, Ver­kehr, Ge­bäu­de, Wirt­schaft und Land-/Forst­wirt­schaft näher be­leuch­tet und ab­schlie­ßend ein Ak­ti­ons­plan mit Hand­lungs­emp­feh­lun­gen er­stellt. Die­ser Ak­ti­ons­plan um­fasst 97 Maß­nah­men, die den Kli­ma­schutz vor­an­brin­gen sol­len.

Dar­auf auf­bau­end hat die Lan­des­re­gie­rung im Ok­to­ber 2024 den „Res­sort­plan KLIMA“ be­schlos­sen. Er ent­hält 75 Kli­ma­schutz­maß­nah­men aller Mi­nis­te­ri­en, die in den kom­men­den Jah­ren um­ge­setzt wer­den. Der Res­sort­plan wurde von einer in­ter­mi­nis­te­ri­el­len Ar­beits­grup­pe unter Fe­der­füh­rung des Um­welt­mi­nis­te­ri­ums er­ar­bei­tet. Die Fach­leu­te ana­ly­sier­ten die Vor­schlä­ge des Ak­ti­ons­plans auf Rea­li­sier­bar­keit und ord­ne­ten sie den zu­stän­di­gen Mi­nis­te­ri­en zu.

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Wel­chen Bei­trag kann der Aus­stieg aus der en­er­ge­ti­schen Nut­zung der Braun­koh­le zum Kli­ma­schutz leis­ten?

Der Aus­stieg aus der en­er­ge­ti­schen Nut­zung der Braun­koh­le leis­tet einen si­gni­fi­kan­ten Bei­trag zur Re­du­zie­rung der Treib­haus­ga­se. Die in der Ta­bel­le ge­nann­ten An­la­gen der En­er­gie­wirt­schaft bzw. In­dus­trie ver­ur­sach­ten im Jahr 2023 ins­ge­samt knapp sechs Mil­lio­nen Ton­nen CO2-​Äquivalente und damit laut Schät­zung des Lan­des­am­tes für Um­welt­schutz (LAU) rund 24 Pro­zent aller Treib­haus­gas­emis­sio­nen in Sachsen-​Anhalt. Zum Ver­gleich: 2021 lagen die Emis­sio­nen aus der Ver­stro­mung hei­mi­scher Braun­koh­le noch bei 7,33 Mil­lio­nen Ton­nen CO2-​Äquivalente – und damit deut­lich höher.

Grün­de für den star­ken Rück­gang sind u. a. die Still­le­gung des Kraft­wer­kes Mums­dorf (2013), die Um­stel­lung des Kraft­wer­kes Des­sau (2019), eine ge­rin­ge­re Strom­pro­duk­ti­on im Kraft­werk Schko­pau (nach 2018), die Au­ßer­be­trieb­nah­me des Kraft­werks Deu­ben (De­zem­ber 2021) und zu­letzt der Aus­stieg aus der Koh­le­ver­bren­nung im Heiz­kraft­werk der Zu­cker­fa­brik Kön­nern (Mai 2023).

 

Stand­ort

 

Emis­sio­nen 2023 [t CO2äq]

Schko­pau

Kraft­werk Schko­pau

3.942.495

Kars­dorf

Ze­ment­werk Kars­dorf, Dreh­rohr­öfen

744.5491a

Zeitz

 

Bio­etha­nol, Heiz­kraft­werk

385.082

Zu­cker­fa­brik Zeitz

288.8311b

Wählitz

Kraft­werk Wählitz

297.714

Ams­dorf Schmier­stoff­raf­fi­ne­rie Ams­dorf, Gru­ben­heiz­kraft­werk 267.450

Kön­nern

Zu­cker­fa­brik Kön­nern

35.371

Deu­ben Kraft­werk Deu­ben 0

Summe

 

5.961.522

1= Ent­hält z. T. auch Emis­sio­nen an­de­rer Brenn­stof­fe a= insb. Ab­fall b= insb. Erd­gas

Quel­le: Eu­ro­päi­sche Kom­mis­si­on (2024): Cli­ma­te Ac­tion. Eu­rope­an Union Transac­tion Log. Ve­ri­fied Emis­si­ons emis­si­ons­han­dels­pflich­ti­ger An­la­gen. Ver­füg­bar unter: https://ec.eu­ro­pa.eu/clima/ets/oha.do.

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Wann endet die Braun­koh­le­ver­stro­mung in Sachsen-​Anhalt?

Für Sachsen-​Anhalt re­le­vant ist in ers­ter Linie das Kraft­werk Schko­pau mit einer elek­tri­schen Nenn­leis­tung von ins­ge­samt 900 Me­ga­watt. Laut Koh­le­ver­stro­mungs­be­en­di­gungs­ge­setz (kurz KVBG) wird die Braun­koh­le­ver­stro­mung dort Ende 2034 aus­lau­fen. Dar­über hin­aus gibt es klei­ne­re Kraft­wer­ke, die aus­schließ­lich oder teil­wei­se Braun­koh­le ver­feu­ern. Dazu zählt auch das Kraft­werk Deu­ben, das im De­zem­ber 2021 end­gül­tig her­un­ter­ge­fah­ren wurde. Die ge­nau­en Aus­stiegs­zeit­punk­te der wei­te­ren Klein­kraft­wer­ke sind der­zeit noch nicht be­kannt. Bis spä­tes­tens 2038 müs­sen aber auch diese die Braun­koh­le­ver­stro­mung be­en­den.

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Wel­che Chan­cen bie­tet der Braun­koh­le­aus­stieg und wie wer­den neue Ar­beits­plät­ze ge­schaf­fen?

Um den Aus­stieg aus der För­de­rung und Ver­stro­mung von Braun­koh­le für das süd­li­che Sachsen-​Anhalt ab­zu­fe­dern sowie den Men­schen in der Re­gi­on neue wirt­schaft­li­che Per­spek­ti­ven zu er­öff­nen, stellt der Bund dem Land Sachsen-​Anhalt als Teil des Mit­tel­deut­schen Braun­koh­le­re­viers auf Grund­la­ge des 2020 be­schlos­se­nen „Struk­tur­stär­kungs­ge­set­zes Koh­le­re­gio­nen“ bis 2038 bis zu 4,8 Mil­li­ar­den Euro zur Ver­fü­gung. Davon wer­den dem Land Sachsen-​Anhalt bis zu 1,63 Mil­li­ar­den Euro als Fi­nanz­hil­fen für be­son­ders be­deut­sa­me In­ves­ti­tio­nen von Län­dern und Ge­mein­den u. a. in den Be­rei­chen wirt­schafts­na­he In­fra­struk­tur, öf­fent­li­cher Per­so­nen­nah­ver­kehr, Stadt-​ und Re­gio­nal­ent­wick­lung, Di­gi­ta­li­sie­rung, Breitband-​ und Mo­bil­funkin­fra­struk­tur, In­fra­struk­tu­ren für For­schung, In­no­va­ti­on und Tech­no­lo­gie­trans­fer, Klima-​ und Um­welt­schutz (zum Bei­spiel En­er­gie­ver­sor­gungs­struk­tu­ren) oder Na­tur­schutz und Land­schafts­pfle­ge (zum Bei­spiel Maß­nah­men zur Re­na­tu­rie­rung und Um­ge­stal­tung ehe­ma­li­ger Ta­ge­bau­flä­chen) ge­währt.

Zudem un­ter­stützt der Bund das Land durch wei­te­re Maß­nah­men in sei­ner ei­ge­nen Zu­stän­dig­keit mit bis zu 3,12 Mil­li­ar­den Euro, etwa durch Er­wei­te­rung von Forschungs-​ und För­der­pro­gram­men, den Aus­bau von Ver­kehrs­in­fra­struk­tur­pro­jek­ten oder die An­sie­de­lung von Bun­des­ein­rich­tun­gen. Die For­schungs­in­itia­ti­ve „Re­al­la­bo­re der En­er­gie­wen­de“ ver­bin­det groß­for­ma­ti­ge In­no­va­ti­ons­pro­jek­te mit in­dus­trie­po­li­ti­schem An­spruch und er­probt neue Zu­kunfts­tech­no­lo­gien. Das pas­siert u. a. im En­er­gie­park Bad Lauch­städt oder bei Green­Hy­dro­Chem in Leuna als Leucht­turm­pro­jek­te beim Auf­bau einer kli­ma­neu­tra­len Was­ser­stoff­wirt­schaft in Sachsen-​Anhalt. Neben De­litzsch wird sich das neue Groß­for­schungs­zen­trum „Cen­ter for the Trans­for­ma­ti­on of Che­mis­try“ (CTC) für die zu­kunfts­ori­en­tier­te Trans­for­ma­ti­on der Che­mie­in­dus­trie in Mer­se­burg an­sie­deln. Das Kom­pe­tenz­zen­trum Kom­mu­na­le Wär­me­wen­de (KWW) und das Kom­pe­tenz­zen­trum En­er­gie­ef­fi­zi­enz durch Di­gi­ta­li­sie­rung (KEDi) in Halle kön­nen hier be­spiel­haft als wei­te­re An­sied­lungs­er­fol­ge ge­nannt wer­den.

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Wel­che Rolle kommt dem Mi­nis­te­ri­um beim Kli­ma­schutz zu?

Das Mi­nis­te­ri­um für Wis­sen­schaft, En­er­gie, Kli­ma­schutz und Um­welt ent­wi­ckelt fe­der­füh­rend die Kli­ma­schutz­po­li­tik des Lan­des – in enger Zu­sam­men­ar­beit mit den an­de­ren Mi­nis­te­ri­en. In­halt­li­che Schwer­punk­te lie­gen im Aus­bau er­neu­er­ba­rer En­er­gien und im Auf­bau einer nach­hal­ti­gen, wett­be­werbs­fä­hi­gen Was­ser­stoff­wirt­schaft. Dar­über hin­aus steht die An­pas­sung an den Kli­ma­wan­del im Fokus, ins­be­son­de­re beim Hochwasser-​ und Na­tur­schutz. Nach er­folg­rei­chem Ab­schluss des Zukunfts-​ und Kli­ma­schutz­kon­gres­ses wurde in einer in­ter­mi­nis­te­ri­el­len Ar­beits­grup­pe der „Res­sort­plan KLIMA“ er­ar­bei­tet, der die Leit­plan­ken für Sachsen-​Anhalts künf­ti­ge Kli­ma­schutz­po­li­tik setzt.

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Wel­che Auf­ga­ben beim Kli­ma­schutz über­neh­men die an­de­ren Mi­nis­te­ri­en? 

Kli­ma­schutz ist nicht nur ein Ge­ne­ra­tio­nen­pro­jekt, son­dern auch eine Quer­schnitts­auf­ga­be. Das heißt: Kli­ma­schutz­aspek­te müs­sen bei der Um­set­zung aller Vor­ha­ben der je­wei­li­gen Mi­nis­te­ri­en be­rück­sich­tigt wer­den. Dies gilt ins­be­son­de­re für die The­men­fel­der Ver­kehr, Ge­bäu­de, Wirt­schaft sowie Land- und Forst­wirt­schaft. Fort­schrit­te beim Kli­ma­schutz kön­nen nur unter ak­ti­ver Mit­wir­kung aller Mi­nis­te­ri­en er­reicht wer­den. Die Ver­ant­wor­tung für die Um­set­zung ein­zel­ner Kli­ma­schutz­maß­nah­men liegt im je­wei­li­gen Res­sort­be­reich.

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Wie för­dern wir An­pas­sungs­maß­nah­men an den Kli­ma­wan­del?

Im Rah­men der För­der­richt­li­nie KLIMA III för­dert das Um­welt­mi­nis­te­ri­um Maß­nah­men, wel­che die Wi­der­stands­fä­hig­keit ge­gen­über den Aus­wir­kun­gen des Kli­ma­wan­dels stär­ken. Dazu ge­hö­ren etwa die Be­grü­nung von Dach, Fas­sa­den und Stra­ßen oder som­mer­li­cher Wär­me­schutz an Ge­bäu­den. Zu­gleich wird auch das Starkregen-​ und Hoch­was­ser­ma­nage­ment der Kom­mu­nen un­ter­stützt; för­der­fä­hig sind hier bei­spiels­wei­se bau­li­che Maß­nah­men von Kom­mu­nen zur Stär­kung des de­zen­tra­len Was­ser­rück­halts bzw. der Ver­si­cke­rung. Einen ers­ten För­der­auf­ruf im Rah­men von KLIMA III gab es im ver­gan­ge­nen Jahr. Für 2025 ist eine wei­te­re An­trags­run­de ge­plant. Wei­te­re In­for­ma­tio­nen sind unter fol­gen­dem Link der In­ves­ti­ti­ons­bank Sachsen-​Anhalt, die als zen­tra­ler An­sprech­part­ner fun­giert, ab­ruf­bar: https://www.ib-​sachsen-anhalt.de/oeffentliche-​einrichtungen/umwelt-​schuetzen/sachsen-​anhalt-klima-iii

Hier fin­den Sie wei­te­re In­for­ma­tio­nen zu För­der­mög­lich­kei­ten für An­pas­sungs­maß­nah­men an den Kli­ma­wan­del.

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Wie för­dern wir Kli­ma­schutz­maß­nah­men?

Der kom­mu­na­le Kli­ma­schutz wird sei­tens des Lan­des Sachsen-​Anhalt vor allem durch Ak­ti­vi­tä­ten der Lan­des­en­er­gie­agen­tur Sachsen-​Anhalt (LENA) un­ter­stützt. Ein zen­tra­ler Bau­stein dafür ist das so ge­nann­te Ma­nage­ment­werk­zeug „Kom.EMS“, das die en­er­gie­ef­fi­zi­en­te Be­wirt­schaf­tung der öf­fent­li­chen Lie­gen­schaf­ten sowie Stra­ßen­be­leuch­tung um­fasst. Dabei er­ge­ben sich häu­fig schon al­lein durch nicht-​ und ge­ring­in­ves­ti­ve Maß­nah­men Ein­spar­po­ten­tia­le von 10 bis 20 Pro­zent. Aber auch der so ge­nann­te „Eu­rope­an En­er­gy Award“ oder der zwei­jähr­li­che Wett­be­werb „Kli­ma­Con­test Kom­mu­nal“ (für Kom­mu­nen und Land­krei­se im länd­li­chen Raum) wer­den durch die LENA be­glei­tet.

Das Land Sachsen-​Anhalt un­ter­stützt Un­ter­neh­men und Kom­mu­nen in der EU-​Förderperiode 2021-2027 über ver­schie­de­ne EFRE-​Förderprogramme mit dem Ziel, den Aus­stoß von Treib­haus­ga­sen zu sen­ken und fos­si­le En­er­gie­trä­ger durch er­neu­er­ba­re En­er­gien zu er­set­zen. Die För­der­pro­gram­me bie­ten Zu­schüs­se für In­ves­ti­tio­nen auf dem Weg zur Kli­ma­neu­tra­li­tät.

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Wel­che wei­te­ren För­der­mög­lich­kei­ten gibt es?

Auf Bun­des­ebe­ne gibt es wei­te­re För­der­pro­gram­me, die bei­spiels­wei­se Vor­ha­ben zum Na­tür­li­chen Kli­ma­schutz för­dern. Hier fin­den Sie wei­te­re In­for­ma­tio­nen dazu.

 

 

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Re­fe­rat Kli­ma­wan­del, Kli­ma­schutz

Mi­nis­te­ri­um für Wis­sen­schaft, En­er­gie, Kli­ma­schutz und Um­welt des Lan­des Sachsen-​Anhalt
Leip­zi­ger Stra­ße 58
39112 Mag­de­burg

Te­le­fon: +49 391 567 1506
E-​Mail: VzAL4(at)mwu.sachsen-​anhalt.de

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