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Life-​Work-Recycle-Konzept für nach­hal­ti­ge und bes­se­re Kunst­stof­fe

Kunst­stof­fe sind aus un­se­rem All­tag kaum weg­zu­den­ken. Doch die Um­welt­pro­ble­me, die sie ver­ur­sa­chen, sind groß. Denn sie las­sen sich bio­lo­gisch schlecht ab­bau­en. Das zu än­dern ge­hört zu den zen­tra­len Her­aus­for­de­run­gen der mo­der­nen Ma­te­ri­al­for­schung. Doch wer das Zu­sam­men­spiel von Natur und syn­the­ti­schen Po­ly­me­ren er­forscht, der stößt auf ei­ni­ge grund­le­gen­de Un­ver­ein­bar­kei­ten – vor allem beim Abbau künst­li­cher Ma­te­ria­li­en in na­tür­li­cher Um­ge­bung. Die län­der­über­grei­fen­de Exzellenzcluster-​Initiative „Po­LI­faces“ hat es sich daher zum Ziel ge­setzt, sol­che Ma­te­ria­li­en durch De­sign und Mo­del­lie­rung stark zu ver­bes­sern. Kon­kret geht es um mehr Nach­hal­tig­keit von Rei­fen, ver­stärk­ten Po­ly­es­tern, neuen Zahn- und Ohr­im­plan­ta­ten sowie um eine bes­se­re CAR-​T-Zelltherapie bei so­li­den Tu­mo­ren.

„Mit der Rea­li­sie­rung des Ex­zel­lenz­clus­ters hät­ten wir die Chan­ce, auch viele In­dus­trie­pro­jek­te in Sachsen-​Anhalt in un­se­re For­schung ein­zu­bin­den und die in­no­va­ti­ven Pro­duk­te tat­säch­lich um­zu­set­zen.“

Prof. Dr. Wolf­gang Bin­der, Spre­cher der Clus­ter­initia­ti­ve „Po­LI­faces“

Ei­gen­schaf­ten an der Schnitt­stel­le zu le­ben­den Sys­te­men re­pro­gram­mie­ren

Ob auf mo­le­ku­la­rer Ebene oder bei der Ent­wick­lung von Ma­te­ria­li­en: Die Grenz­flä­chen zwi­schen na­tür­li­chen und syn­the­ti­schen Po­ly­me­ren sind bis­lang zu wenig er­forscht. Hier setzt die in­ter­dis­zi­pli­nä­re Exzellenzcluster-​Initiative an. Die For­schen­den wol­len pro­gram­mier­te Po­ly­me­re ent­wer­fen, um prä­zi­se mit bio­lo­gi­schen Sys­te­men zu in­ter­agie­ren und deren Kom­mu­ni­ka­ti­on mit le­ben­den Zel­len und voll­stän­di­gen Or­ga­nis­men zu er­mög­li­chen. Mit einem sol­chen neu­ar­ti­gen Life-​Work-Recycle-Konzept für Po­ly­me­re wol­len sie deren Ei­gen­schaf­ten an der Schnitt­stel­le zu le­ben­den Sys­te­men re­pro­gram­mie­ren und steu­ern − über den ge­sam­ten Le­bens­zy­klus hin­weg.

„Unser be­an­trag­ter Ex­zel­lenz­clus­ter ist in sei­ner Zu­sam­men­set­zung ein ein­zig­ar­ti­ges Kon­sor­ti­um, das von den Ma­te­ri­al­wis­sen­schaf­ten über die Bio­me­di­zin bis hin zur in­dus­tri­el­len An­wen­dung reicht.“

Prof. Dr. Wolf­gang Bin­der, Spre­cher der Clus­ter­initia­ti­ve „Po­LI­faces“

Ite­ra­ti­ves und schnel­le­res Ma­te­ri­al­design er­mög­li­chen

An­wen­dungs­ori­en­tiert und in­dus­trie­nah kom­bi­niert die Exzellenzcluster-​Initiative aus Ma­te­ri­al­wis­sen­schaf­ten, Phar­ma­zie und Bio­me­di­zin Me­tho­den des ma­schi­nel­len Ler­nens mit ex­pe­ri­men­tel­len Me­tho­den. Das in­te­gra­ti­ve Labor „Ma­te­ri­als Bio­re­spon­ses“ bei­spiels­wei­se soll mit bio­in­for­ma­ti­schen An­sät­zen ein ite­ra­ti­ves und schnel­le­res Ma­te­ri­al­design er­mög­li­chen.

„Unser For­schungs­clus­ter hat das Po­ten­zi­al, die sozio-​technologische Lücke an der Schnitt­stel­le zwi­schen Natur und (syn­the­ti­scher) Che­mie zu schlie­ßen und damit ent­schei­dend zur zu­künf­ti­gen Ak­zep­tanz von Po­ly­me­ren bei­zu­tra­gen.“

Prof. Dr. Wolf­gang Bin­der, Spre­cher der Clus­ter­initia­ti­ve „Po­LI­faces“

Netz­werk

Be­tei­lig­te:

Die na­tur­wis­sen­schaft­li­chen Fa­kul­tä­ten der Martin-​Luther-Universität Halle-​Wittenberg (MLU):

  • In­sti­tut für Bio­lo­gie
  • In­sti­tut für Che­mie
  • In­sti­tut für In­for­ma­ti­on
  • In­sti­tut für Phar­ma­zie
  • In­sti­tut für Phy­sik

Wei­te­re be­tei­lig­te Ein­rich­tun­gen:

  • Uni­ver­si­täts­kli­ni­kum Halle
  • Uni­ver­si­tät Pots­dam
  • Fraunhofer-​Institut für Mi­kro­struk­tur von Werk­stof­fen und Sys­te­men IMWS
  • Helmholtz-​Zentrum für Um­welt­for­schung (UFZ)
  • Leibniz-​Institut für Pflan­zen­bio­che­mie (IPB)
  • Max-​Planck-Institut für Mi­kro­struk­tur­phy­sik
  • Max-​Planck-Institut für Kolloid-​ und Grenz­flä­chen­for­schung