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Zen­trum für chi­ra­le Elek­tro­nik: Ul­tra­schnel­le, en­er­gie­spa­ren­de und sehr sta­bi­le Da­ten­spei­che­rung

Die di­gi­ta­le Welt be­steht aus Daten, Daten, Daten. Und je mehr es wer­den, desto drän­gen­der wird die Frage: Wie kön­nen Da­ten­spei­che­rung und In­for­ma­ti­ons­ver­ar­bei­tung enorm viel schnel­ler, en­er­gie­ef­fi­zi­en­ter und sta­bi­ler wer­den? Um diese Her­aus­for­de­run­gen zu lösen, braucht es vor allem neue Ma­te­ria­li­en mit den ge­wünsch­ten Ei­gen­schaf­ten. Die län­der­über­grei­fen­de Exzellenzcluster-​Initiative „Cen­ter for Chi­ral Elec­tro­nics“ will daher mit einem in­no­va­ti­ven An­satz die Grund­la­gen für neue mo­le­ku­la­re, spin­tro­ni­sche und su­pra­lei­ten­de Bau­ele­men­te schaf­fen. In einem ei­gens dafür ge­plan­ten Zen­trum für chi­ra­le Elek­tro­nik wol­len die For­schen­den Chi­ra­li­tät, Spin­phy­sik und Elek­tro­nik mit­ein­an­der kop­peln. Das Ziel: Neue Funk­tio­nen und Ei­gen­schaf­ten in elek­tro­ni­schen Bau­tei­len zu er­mög­li­chen.

„Unser For­schungs­vor­ha­ben kön­nen wir nur ge­mein­sam stem­men, mit der kom­ple­men­tä­ren Ex­per­ti­se aus allen Part­ne­r­ein­rich­tun­gen. Die drei Schlüs­sel­be­rei­che müs­sen in­ein­an­der­grei­fen. Und das ist nur in einem grö­ße­ren Kon­sor­ti­um wie die­sem denk­bar – wo man ver­schie­de­ne Sei­ten be­leuch­tet, sich ge­gen­sei­tig be­fruch­tet und der Aus­tausch, auch für die Nach­wuchs­wis­sen­schaft­ler:innen, zu einem ech­ten Mehr­wert wird.“

Prof. Dr. Georg Wol­ters­dorf

Enor­me tech­no­lo­gi­sche Po­ten­zia­le der Chi­ra­li­tät mit dem Spin des Elek­trons kom­bi­nie­ren

Im Gro­ben stellt sich der An­satz dafür so dar: An­ders als in der heu­ti­gen In­for­ma­ti­ons­ver­ar­bei­tung ba­sie­ren diese Bau­tei­le nicht nur auf elek­tri­schen Strö­men, son­dern auch auf dem Spin des Elek­trons. Dabei han­delt es sich um eine quan­ten­me­cha­ni­sche Ei­gen­schaft, die den Elek­tro­nen ein ma­gne­ti­sches Mo­ment mit zwei quan­ti­sier­ten Ein­stell­mög­lich­kei­ten ver­leiht. Zudem ma­chen sich die For­schen­den die Chi­ra­li­tät zu­nut­ze, eines der wich­tigs­ten Prin­zi­pi­en in der Natur. Sie be­schreibt das Phä­no­men, dass sich man­che Dinge, bei­spiels­wei­se un­se­re rech­te und linke Hand, wie Bild und Spie­gel­bild zu­ein­an­der ver­hal­ten, aber nie zur De­ckung ge­bracht wer­den kön­nen. So be­stehen bei­spiels­wei­se chi­ra­le Mo­le­kü­le un­ter­schied­li­cher Hän­dig­keit (so­ge­nann­te En­an­tio­me­re) aus den­sel­ben Be­stand­tei­len, un­ter­schei­den sich aber in deren An­ord­nung.

Kom­ple­men­tä­re Ex­per­ti­se aus allen Part­ne­r­ein­rich­tun­gen

Ein ehr­gei­zi­ges For­schungs­pro­gramm also, des­sen Er­folg auf der kom­ple­men­tä­ren Ex­per­ti­se aus allen Part­ne­r­ein­rich­tun­gen ba­siert. Bei­spiels­wei­se wird der For­schungs­schwer­punkt zu chi­ra­len Ma­te­ria­li­en in Halle mit der Ex­per­ti­se zur ul­tra­schnel­len Spin­dy­na­mik in Ber­lin und der ko­hä­ren­ten Stark­feld­kon­trol­le in Re­gens­burg kom­bi­niert. Der Im­pact des be­an­trag­ten Ex­zel­lenz­clus­ters liegt aber nicht nur im In­halt­li­chen, son­dern auch im Struk­tu­rel­len: Denn es ist ge­plant, die For­schungs­pro­fi­le der drei Uni­ver­si­tä­ten wei­ter zu stär­ken und mit­ein­an­der zu ver­knüp­fen. Die For­schen­den möch­ten Be­ru­fun­gen be­schleu­ni­gen, in­ter­na­tio­nal Nach­wuchs­for­scher:innen an­wer­ben und Struk­tu­ren zur Un­ter­stüt­zung der Zu­sam­men­ar­beit schaf­fen. Mit einem Outreach-​Programm wol­len sie zudem die phy­si­ka­li­sche Aus­bil­dung in Schu­len und die Viel­falt för­dern.

Netz­werk

An­trag­stel­len­de Uni­ver­si­tä­ten:

  • In­sti­tut für Phy­sik der Martin-​Luther-Universität Halle-​Wittenberg (MLU)
  • Freie Uni­ver­si­tät Ber­lin (FU)
  • Uni­ver­si­tät Re­gens­burg

Wei­te­re be­tei­lig­te Ein­rich­tun­gen:

  • Max-​Planck-Institut für Mi­kro­struk­tur­phy­sik
  • Max-​Born-Institut Ber­lin