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Hoch­was­ser­schutz

Hoch­was­ser­schutz: Lan­des­stra­te­gie „Sta­bil im Kli­ma­wan­del“

Das Um­welt­mi­nis­te­ri­um plant, bis 2027 rund 657 Mil­lio­nen Euro in die wei­te­re Ver­bes­se­rung des Hoch­was­ser­schut­zes zu in­ves­tie­ren. Grund­la­ge dafür ist die neue Lan­des­stra­te­gie „Sta­bil im Kli­ma­wan­del“. Den Schwer­punkt bil­den ins­ge­samt 195 Maß­nah­men; sie um­fas­sen v. a. die wei­te­re Sa­nie­rung und den Neu­bau von Deich­an­la­gen sowie die Schaf­fung zu­sätz­li­cher Über­flu­tungs­flä­chen durch Rück­ver­le­gung von Dei­chen und die Er­rich­tung steu­er­ba­rer Flut­pol­der im Rah­men des Maß­nah­men­pro­gramms „Fluss, Natur, Leben“. Die neue Stra­te­gie löst die bis­he­ri­ge Hoch­was­ser­schutz­kon­zep­ti­on des Lan­des ab und bün­delt erst­mals alle Ak­ti­vi­tä­ten und Maß­nah­men des Lan­des zur Ver­rin­ge­rung des Hoch­was­ser­ri­si­kos.

Mehr er­fah­ren

Fluss, Natur, Leben: Auf­ga­be für Ge­ne­ra­tio­nen

Das Maß­nah­men­pro­gramm „Fluss, Natur, Leben“ ist eine In­itia­ti­ve des Lan­des Sachsen-​Anhalt zur Ver­bes­se­rung des Hoch­was­ser­schut­zes. Schwer­punkt ist es, un­se­ren Flüs­sen mehr Raum zu geben, indem wir Dei­che ver­set­zen, Mög­lich­kei­ten zum Hoch­was­ser­rück­halt schaf­fen und un­se­re Flüs­se an ihre ur­sprüng­li­chen Auen an­bin­den. Durch die Schaf­fung von Raum sol­len Fluss­land­schaf­ten ent­ste­hen, wel­che im Hoch­was­ser­fall als na­tür­li­cher Was­ser­spei­cher die­nen. Ziel ist es, durch die Wie­der­ge­win­nung ur­sprüng­li­cher Über­flu­tungs­flä­chen hö­he­re Ab­fluss­men­gen schad­los be­wäl­ti­gen zu kön­nen und damit den Hoch­was­ser­schutz zu ver­bes­sern.

Das Pro­gramm um­fasst Vor­schlä­ge für Deich­rück­ver­le­gun­gen und Flutungs­pol­der. Diese ver­tei­len sich auf die Flüs­se Elbe, Mulde, Saale, Ohre, Havel, Weiße Els­ter und Schwar­ze Els­ter. Da jeder Fluss spe­zi­el­le Ei­gen­schaf­ten be­sitzt, sind in­di­vi­du­el­le Lö­sun­gen ge­fragt. Jede Maß­nah­me soll daher so kon­zi­piert wer­den, dass die Not­wen­dig­kei­ten des Hoch­was­ser­schut­zes mit dem Er­halt und der Ent­wick­lung des Na­tur­raums in Ein­klang ge­bracht wer­den kön­nen.

Be­richt über das Win­ter­hoch­was­ser 2023/2024

Um­welt­mi­nis­ter Prof. Dr. Armin Wil­ling­mann hat am Diens­tag, 10. Sep­tem­ber 2024, im Ka­bi­nett den Be­richt zum Win­ter­hoch­was­ser 2023/2024 vor­ge­stellt, den der Lan­des­be­trieb für Hoch­was­ser­schutz und Was­ser­wirt­schaft (LHW) er­stellt hat. Da­nach be­lau­fen sich die flut­be­ding­ten Schä­den an Hoch­was­ser­schutz­an­la­gen auf ins­ge­samt rund 40 Mil­lio­nen Euro. Be­trof­fen sind Siele, Schöpf­wer­ke, Pegel und Dei­che, die um­ge­hend re­pa­riert wer­den müs­sen. „Das Hoch­was­ser zum Jah­res­wech­sel war für den Hoch­was­ser­schutz ein erns­ter Här­te­test, der be­stan­den wurde. Men­schen­le­ben konn­ten er­folg­reich ge­schützt, ka­ta­stro­pha­le Sach­schä­den ver­mie­den wer­den“, er­klär­te Wil­ling­mann. „Zu­gleich ste­hen wir jetzt vor der gro­ßen Her­aus­for­de­rung, die Schä­den an Schutz­an­la­gen schnellst­mög­lich zu be­sei­ti­gen. Hochwasser-​ und Stark­re­gen­er­eig­nis­se kön­nen je­der­zeit lan­des­weit auf­tre­ten, da muss der Schutz von Leben obers­te Prio­ri­tät haben.“

Be­richt über das Win­ter­hoch­was­ser 2023/2024 zum Down­load (PDF, 7 MB ); Das Do­ku­ment ist nicht bar­rie­re­frei.

Vor­sor­ge: Ver­si­che­rungs­schutz gegen Ele­men­tar­schä­den

Nach Ein­schät­zung vie­ler Kli­ma­for­scher wer­den ex­tre­me Wet­ter­ereig­nis­se wie Stark­re­gen oder Hoch­was­ser durch den Kli­ma­wan­del wei­ter zu­neh­men. Umso wich­ti­ger wird künf­tig das Thema Vor­sor­ge. Seit 2002 hat das Land Sachsen-​Anhalt dafür mehr als 1,44 Mil­li­ar­den Euro in den Hoch­was­ser­schutz in­ves­tiert; viele wei­te­re Schutz­maß­nah­men sind in Bau oder Pla­nung. Zu­sätz­lich braucht es aber auch Ei­gen­vor­sor­ge der Men­schen, die neben bau­li­chen Maß­nah­men v. a. einen Ver­si­che­rungs­schutz gegen Ele­men­tar­schä­den um­fas­sen soll­te.

Das Um­welt­mi­nis­te­ri­um hatte daher lan­des­weit und ge­mein­sam mit der Ver­brau­cher­zen­tra­le Sachsen-​Anhalt e. V. und dem Ge­samt­ver­band der Deut­schen Ver­si­che­rungs­wirt­schaft zu einer In­for­ma­ti­ons­ver­an­stal­tung zum Thema Ele­men­tar­ver­si­che­rung am 5. Sep­tem­ber 2022 nach Gaters­le­ben ein­ge­la­den, um über Ri­si­ken ex­tre­mer Wet­ter­ereig­nis­se und über Mög­lich­kei­ten der Ei­gen­vor­sor­ge zu in­for­mie­ren.

Das Pro­gramm im Über­blick

Do­ku­men­te zur Ver­an­stal­tung Ele­men­tar­ver­si­che­rung

  • Na­tur­ge­fah­ren­schutz durch Prä­ven­ti­on und Ri­si­ko­trans­fer (PDF, 2 MB)
  • Schwer­punkt des Hoch­was­ser­ri­si­ko­ma­nage­ments (PDF, 3 MB)
  • Ele­men­tar­ver­si­che­rung wich­ti­ger denn je (PDF, 651 KB)

Kom­mu­na­les Hochwasser-​ und Stark­re­gen­ri­si­ko­ma­nage­ment

Die Auf­ga­ben für die Kom­mu­nal­po­li­tik, für die täg­li­che Ar­beit in den Land­krei­sen, sowie in den Städ­ten und Ge­mein­den un­se­res Lan­des sind in den ver­gan­ge­nen Jah­ren an­ge­wach­sen. Ins­be­son­de­re die kli­ma­ti­schen Ver­än­de­run­gen stel­len uns alle vor große Her­aus­for­de­run­gen.

Mit dem Auf­tre­ten von Hochwasser-​ und Stark­re­gen­er­eig­nis­sen muss in An­be­tracht des zu er­war­ten­den Kli­ma­wan­dels ver­stärkt ge­rech­net wer­den. Ins­be­son­de­re das Thema Stark­re­gen gerät immer wei­ter in den Focus.

Stark­re­gen­er­eig­nis­se kön­nen ver­hee­ren­de Fol­gen haben und große Schä­den ver­ur­sa­chen. Auf­grund der To­po­gra­phie kön­nen be­son­de­re Ge­fah­ren im Zu­sam­men­hang mit Stark­re­gen be­stehen. Hier sind die Städ­te und Ge­mein­den ge­for­dert, die ört­li­chen Ge­fah­ren ein­zu­schät­zen, Kon­zep­te und Maß­nah­men zu er­ar­bei­ten.

Im Juni 2024 wurde die För­der­richt­li­nie über die Ge­wäh­rung von Zu­wen­dun­gen zur För­de­rung von Maß­nah­men zur An­pas­sung an den Kli­ma­wan­del im Land Sachsen-​Anhalt (KLIMA III) ver­öf­fent­licht. Der Pro­gramm­start mit dem ers­ten För­der­auf­ruf ist im Juli 2024 er­folgt. Die För­de­rung wird aus Mit­teln des Eu­ro­päi­schen Fonds für re­gio­na­le Ent­wick­lung (EFRE) fi­nan­ziert und be­trägt bis zu 90 % der för­der­fä­hi­gen Aus­ga­ben. Be­wil­li­gungs­be­hör­de ist die In­ves­ti­ti­ons­bank Sachsen-​Anhalt (IB) - Sachsen-​Anhalt KLIMA III (ib-​sachsen-anhalt.de). För­der­auf­ru­fe wer­den dort eben­falls ver­öf­fent­licht (https://eu­fonds.sachsen-​anhalt.de/efre-​und-jtf/fo­er­der­auf­ru­fe).

 

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In­for­ma­ti­ons­ver­an­stal­tung zur Ein­füh­rung der För­der­richt­li­nie KLIMA III

Zur Ein­füh­rung der För­der­richt­li­nie fand am 11. Juni 2024 in Mag­de­burg eine In­for­ma­ti­ons­ver­an­stal­tung statt, in der die In­hal­te der Richt­li­nie, die Pro­jekt­aus­wahl­kri­te­ri­en und das An­trags­ver­fah­ren bei der In­ves­ti­ti­ons­bank Sachsen-​Anhalt vor­ge­stellt wur­den. Zu der Ver­an­stal­tung waren die Städ­te und Ge­mein­den des Lan­des ein­ge­la­den.

Nach­fol­gend ste­hen Ihnen die Prä­sen­ta­tio­nen der Ver­an­stal­tung zum Down­load zur Ver­fü­gung:

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In­for­ma­ti­ons­ver­an­stal­tung „Stark­re­gen­ri­si­ko­ma­nage­ment – eine ge­samt­ge­sell­schaft­li­che Her­aus­for­de­rung“

Hin­weis­kar­ten Stark­re­gen­ge­fah­ren Sachsen-​Anhalt

Das Bun­des­amt für Kar­to­gra­phie und Geo­dä­sie (BKG) hat in Zu­sam­men­ar­beit mit dem Land Sachsen-​Anhalt lan­des­wei­te Hin­weis­kar­ten Stark­re­gen­ge­fah­ren er­stellt. Diese Kar­ten zei­gen rea­lis­ti­sche Si­mu­la­ti­ons­er­geb­nis­se zu zwei Über­flu­tungs­sze­na­ri­en und sind im Geo­por­tal Deutsch­land ver­öf­fent­licht. Die Daten ste­hen auch über einen WMS-​Dienst kos­ten­frei zur Ver­fü­gung:

Auf der In­for­ma­ti­ons­ver­an­stal­tung „Stark­re­gen­ri­si­ko­ma­nage­ment – eine ge­samt­ge­sell­schaft­li­che Her­aus­for­de­rung“ am 18.11.2024 wur­den die Hin­weis­kar­ten Stark­re­gen­ge­fah­ren für Sachsen-​Anhalt vor­ge­stellt und of­fi­zi­ell ein­ge­führt. Die In­for­ma­ti­ons­ver­an­stal­tung wurde durch Um­welt­mi­nis­ter Prof. Dr. Armin Wil­ling­mann er­öff­net. Fol­gen­de Vor­trä­ge der Ver­an­stal­tung kön­nen hier her­un­ter­ge­la­den wer­den:

Stark­re­gen und Sturz­flu­ten

Immer öfter  war­nen Wet­ter­diens­te im Früh­jahr und Som­mer vor Un­wet­tern mit Stark­re­gen und Hagel. Zahl­rei­che Kom­mu­nen in vie­len Re­gio­nen Deutsch­lands waren in der jün­ge­ren Ver­gan­gen­heit von Stark­re­gen­er­eig­nis­sen be­trof­fen. In deren Folge führ­ten ge­wal­ti­ge Nie­der­schlags­men­gen in kur­zer Zeit zu teils dra­ma­ti­schen Über­flu­tun­gen. Auch in Sachsen-​Anhalt haben Er­eig­nis­se wie im Juli 2017 im Harz und im Mai 2018 im Bur­gen­land­kreis wie­der­holt große Schä­den ver­ur­sacht.

Was ist Stark­re­gen?
Von Stark­re­gen spricht man, wenn in kur­zer Zeit ört­lich au­ßer­ge­wöhn­lich hohe Nie­der­schlags­men­gen auf­tre­ten. Er ent­steht häu­fig beim Ab­reg­nen mas­si­ver Ge­wit­ter­wol­ken über einem be­grenz­ten Ge­biet.
Die mit der Ver­än­de­rung des Kli­mas ver­bun­de­ne Tem­pe­ra­tur­er­hö­hung führt dazu, dass mehr Feuch­tig­keit in der At­mo­sphä­re ge­spei­chert wird, die ins­be­son­de­re bei Ge­wit­ter plötz­lich ab­reg­nen kann. So ist nach der­zei­ti­gen Er­kennt­nis­sen davon aus­zu­ge­hen, dass es künf­tig noch häu­fi­ger zu ex­tre­men Wet­ter­si­tua­tio­nen und zur Zu­nah­me von Scha­dens­er­eig­nis­sen kom­men wird.

Wo tritt Stark­re­gen auf?
An­ders als bei  Hoch­was­ser­er­eig­nis­sen der Fließ­ge­wäs­ser, kön­nen Über­schwem­mun­gen  in­fol­ge von Stark­re­gen­er­eig­nis­sen über­all auf­tre­ten und zu Sturz­flu­ten und Schlamm­la­wi­nen füh­ren.

Wel­che Ge­fah­ren be­stehen bei Stark­re­gen?
Wenn sehr große Re­gen­men­gen in­ner­halb kür­zes­ter Zeit  nie­der­ge­hen, kön­nen sie vom Boden oder der Ka­na­li­sa­ti­on nicht mehr auf­ge­nom­men wer­den und flie­ßen di­rekt ober­fläch­lich ab.  Hier­durch kön­nen sehr schnell an­stei­gen­de Sturz­flu­ten  ent­ste­hen. Ein be­son­de­res Ri­si­ko be­steht an Hang­la­gen, in tie­fer­lie­gen­den Ge­län­de­la­gen oder in Tun­neln. Au­ßer­dem kön­nen selbst klei­ne, sonst harm­lo­se Ge­wäs­ser aus­ufern und zu­sätz­li­che Über­schwem­mun­gen ver­ur­sa­chen. Ins­be­son­de­re an Eng­stel­len wie Brü­cken und Durch­läs­sen kön­nen sich Bach­läu­fe rück­stau­en. Wenn das Fas­sungs­ver­mö­gen der Ka­na­li­sa­ti­on über­schrit­ten wird, kommt es zu Über­schwem­mun­gen von Stra­ßen und Grund­stü­cken und oft zu er­heb­li­chen Schä­den an Ge­bäu­den, Stra­ßen und Sach­wer­ten.

Wer muss Vor­sor­ge­maß­nah­men tref­fen?
Ein voll­stän­di­ger vor­sor­gen­der Schutz vor Stark­re­gen und wild ab­strö­men­dem Was­ser ist nicht mög­lich. Den­noch kön­nen ge­ziel­te Vor­sor­ge­maß­nah­men Schä­den be­gren­zen. Grund­sätz­lich muss sich jeder Grund­stücks­ei­gen­tü­mer selbst vor den Fol­gen von Über­flu­tun­gen schüt­zen. Städ­te und Ge­mein­den agie­ren im In­ter­es­se ihrer Bür­ge­rin­nen und Bür­ger um Schä­den, nicht zu­letzt auch an kom­mu­na­ler In­fra­struk­tur, zu ver­mei­den oder zu­min­dest zu mi­ni­mie­ren.

Vor­sor­ge kann nur in einem Zu­sam­men­wir­ken aller Ak­teu­re er­folg­reich sein. Das Er­ken­nen und Kom­mu­ni­zie­ren po­ten­zi­el­ler Ge­fah­ren in den Kom­mu­nen und die Ko­or­di­nie­rung von er­for­der­li­chen Maß­nah­men  kann auch bei an­de­ren Ak­teu­ren das Be­wusst­sein für Über­flu­tungs­ge­fah­ren und die Be­reit­schaft selbst aktiv zu wer­den er­hö­hen,. Be­trof­fe­ne Bür­ge­rin­nen und Bür­ger kön­nen ihr Wis­sen über Fließ­we­ge des Was­sers, über­flu­te­te Flä­chen und  Scha­dens­schwer­punk­te aktiv ein­brin­gen.

Was kann ich selbst tun?
Das Land Sachsen-​Anhalt strebt eine wei­te­re Auf­klä­rung der Bür­ge­rin­nen und Bür­ger über Ge­fah­ren durch Stark­re­gen und Sturz­flu­ten an, um das Ri­si­ko­be­wusst­sein zu er­hö­hen.
Zur In­for­ma­ti­on von Bür­ge­rin­nen und Bür­gern hat das Um­welt­mi­nis­te­ri­um einen Flyer „Stark­re­gen und Sturz­flu­ten kön­nen jeden tref­fen!“ her­aus­ge­ge­ben.

Neben Maß­nah­men einer bau­li­chen An­pas­sung von Ge­bäu­den (Ob­jekt­schutz) ist ins­be­son­de­re der Ab­schluss einer Ele­men­tar­scha­den­ver­si­che­rung gegen mög­li­che Schä­den durch Stark­re­gen und Sturz­flu­ten zu emp­feh­len. In­for­ma­tio­nen hier­zu kön­nen nach­fol­gen­dem Flyer "Sachsen-​Anhalt ver­si­chert sich" (2 MB) ent­nom­men wer­den.

Wie kön­nen Kom­mu­nen vor­sor­gen?
Bevor bau­li­che und or­ga­ni­sa­to­ri­sche Maß­nah­men be­gon­nen wer­den, soll­te eine mög­lichst um­fas­sen­de Ge­fähr­dungs­ana­ly­se durch­ge­führt wer­den. Hier flie­ßen Kennt­nis­se über Stark­re­gen und Hoch­was­ser­er­eig­nis­se der Ver­gan­gen­heit,  to­po­gra­fi­sche Ver­hält­nis­se (ins­be­son­de­re vor­han­de­ne Ge­wäs­ser, Be­wuchs und Be­bau­ung) und über sen­si­ble Be­rei­che oder Ob­jek­te(zum Bei­spiel Kran­ken­häu­ser, En­er­gie­ver­sor­gung) ein.

Das Er­geb­nis kann in einer Stark­re­gen­ge­fah­ren­kar­te vi­sua­li­siert wer­den, die über­flu­tungs­ge­fähr­de­te und be­son­ders ver­wun­dungs­sen­si­ble Be­rei­che auf­zeigt. Auf­bau­end auf die ge­won­ne­nen Er­kennt­nis­se sind Lö­sungs­an­sät­ze für ein Stark­re­gen­ri­si­ko­ma­nage­ment zu ent­wi­ckeln. Den Kom­mu­nen kommt dabei eine Schlüs­sel­rol­le zu. Land­krei­se und Fach­be­hör­den des Lan­des be­glei­ten die Ak­ti­vi­tä­ten der Kom­mu­nen fach­lich.

Leit­fa­den „Aktiv gegen Stark­re­gen!“
Der Leit­fa­den „Aktiv gegen Stark­re­gen!“ (10 MB) gibt auf ins­ge­samt 86 Sei­ten Städ­te und Ge­mein­den wert­vol­le Hin­wei­se, wie sich mög­li­che Stark­re­gen­ge­fah­ren auf ihrem Ge­biet er­mit­teln las­sen und wel­che Maß­nah­men in der Folge er­grif­fen wer­den kön­nen. Hinzu kom­men Tipps zu Be­tei­li­gung und In­for­ma­ti­on der Men­schen vor Ort, eine Check­lis­te für Pri­vat­haus­hal­te zur Vor­sor­ge sowie eine Über­sicht über För­der­mög­lich­kei­ten für Kom­mu­nen.

Wel­che Un­ter­stüt­zung gibt es?
Zur The­ma­tik gibt es be­reits ein um­fang­rei­ches An­ge­bot an Hand­lungs­emp­feh­lun­gen von un­ter­schied­li­chen Her­aus­ge­bern.  Hier­zu ge­hö­ren der The­men­band „Pra­xis­leit­fa­den zur Über­flu­tungs­vor­sor­ge – Stark­re­gen und ur­ba­ne Sturz­flu­ten“  der Deut­schen Ver­ei­ni­gung für Was­ser­wirt­schaft, Ab­was­ser und Ab­fall (DWA) und die Fach­in­for­ma­ti­on 1/2013 „Stark­re­gen und ur­ba­ne Sturz flu­ten –. Pra­xis­leit­fa­den zur Über­flu­tungs­vor­sor­ge“ des Bun­des der In­ge­nieu­re für Was­ser­wirt­schaft Ab­fall­wirt­schaft und Kul­tur­bau (BWK).

Mit der „LAWA-​Strategie für ein ef­fek­ti­ves Stark­re­gen­ri­si­ko­ma­nage­ment“ hat die Bund-​Länderarbeitsgemeinschaft Was­ser (LAWA) in 2018 Hand­lungs­emp­feh­lun­gen her­aus­ge­ge­ben, die die Pro­zes­se in­ner­halb des  Stark­re­gen­ri­si­ko­ma­nage­ments dar­stel­len, und Lö­sungs­we­ge und Ak­teu­re  auf­zei­gen (Down­load (1,8 MB)).

För­der­pro­gram­me von EU, Bund und Land  kön­nen bei der fi­nan­zi­el­len Be­wäl­ti­gung von Starkregen-​ bzw. Sturz­flut­pro­ble­men ge­nutzt wer­den.

Hier­zu ge­hö­ren ins­be­son­de­re:

  • Richt­li­nie über die Ge­wäh­rung von Zu­wen­dun­gen für Maß­nah­men zur Ver­bes­se­rung des kom­mu­na­len Hoch­was­ser­schut­zes im Land Sachsen-​Anhalt
    Die För­der­tat­be­stän­de um­fas­sen neben Bau­maß­nah­men an kom­mu­na­len tech­ni­schen Hoch­was­ser­schutz­an­la­gen auch Maß­nah­men zur Ver­bes­se­rung des Was­ser­rück­hal­tes. Hier sind Syn­er­gie­ef­fek­te zur Lö­sung der Stark­re­gen­pro­ble­ma­tik von Kom­mu­nen mög­lich, so­fern die zu för­dern­den Pro­jek­te Be­stand­teil eines Hoch­was­ser­ri­si­ko­ma­nage­ment­plans sind. Die Durch­füh­rung eines von der DWA an­ge­bo­te­nen Hoch­was­ser­au­dits ist eben­falls grund­sätz­lich för­der­fä­hig.
    Wei­te­re In­for­ma­tio­nen
     
  • Richt­li­nie über die Ge­wäh­rung von Zu­wen­dun­gen für Maß­nah­men zur Be­sei­ti­gung oder Min­de­rung von sowie Vor­beu­gung gegen Ver­näs­sun­gen oder Ero­si­on mit Hilfe des Eu­ro­päi­schen Fonds für re­gio­na­le Ent­wick­lung (EFRE)
    Un­ter­stützt wer­den vor­beu­gen­de Maß­nah­men (Kon­zep­te und Pla­nun­gen als Vor­be­rei­tung sowie in­ves­ti­ve Maß­nah­men)  zum Aus­bau von Ge­wäs­sern 2. Ord­nung und für die Er­rich­tung von An­la­gen und Ein­rich­tun­gen zum Schutz  vor Ver­näs­sun­gen und Ero­si­on. Maß­nah­men zum Re­gen­was­ser­rück­halt sind eben­falls För­der­ge­gen­stand.
    Wei­te­re In­for­ma­tio­nen
     
  • Richt­li­ni­en über die Ge­wäh­rung von Zu­wen­dun­gen zur För­de­rung der Neu­an­la­ge von He­cken und Feld­ge­höl­zen sowie des Um­baus von He­cken
    För­der­fä­hig ist die Neu­an­la­ge von He­cken und Feld­ge­höl­zen sowie der He­cken­um­bau ein­schließ­lich Pla­nungs­leis­tun­gen und Ent­wick­lungs­pfle­ge bis zum Ab­schluss drit­tes Stand­jahr der Ge­höl­ze in ero­si­ons­ge­fähr­de­ten Ge­bie­ten zur An­pas­sung.
    Wei­te­re In­for­ma­tio­nen
     
  • Richt­li­nie über die Ge­wäh­rung von Zu­wen­dun­gen zur För­de­rung der Um­set­zung von LEA­DER sowie CLLD in Sachsen-​Anhalt (Richt­li­nie LEA­DER)
    Ge­för­dert wer­den Maß­nah­men zur An­pas­sung an den Kli­ma­wan­del, zum Hochwassers-​ und Ero­si­ons­schutz sowie um­welt­scho­nen­dem Was­ser­ma­nage­ment.
    Wei­te­re In­for­ma­tio­nen

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Pi­lot­pro­jekt Stark­re­gen

Im Mai 2017 waren die Orts­la­gen Barn­städt und Nemsdorf-​Göhrendorf von einem ex­tre­men Stark­re­gen­er­eig­nis be­trof­fen, dass zu im­mensen Schä­den ge­führt hat. Der Stark­re­gen führ­te zu un­er­war­tet hohen Ab­flüs­sen von den die Orts­la­gen um­ge­ben­den land­wirt­schaft­li­chen Flä­chen und Ver­kehrs­we­gen. 
Im Rah­men eines Pi­lot­pro­jek­tes des Um­welt­mi­nis­te­ri­ums wurde für die Orts­la­gen Barn­städt und Nemsdorf-​Göhrendorf ein kom­mu­na­les Stark­re­gen­ri­si­ko­ma­nage­ment­kon­zept er­ar­bei­tet, das neben einer Ri­si­ko­ana­ly­se die Ab­lei­tung von Maß­nah­men­vor­schlä­gen zur Stark­re­gen­vor­sor­ge be­inhal­tet. Die Pro­jekt­aus­ge­stal­tung und Pro­jekt­be­glei­tung er­folg­te in Zu­sam­men­ar­beit mit der Lan­des­an­stalt für Land­wirt­schaft und Gar­ten­bau (LLG). Das Vor­ha­ben be­inhal­te­te in zwei Teil­pro­jek­ten so­wohl die Ri­si­ko­ana­ly­se und Maß­nah­men­ab­lei­tung für den die Orts­la­gen um­ge­ben­den Au­ßen­be­reich, als auch die Be­trach­tung in­ner­halb der Orts­la­gen. Für die Pro­jekt­be­ar­bei­tung wur­den je­weils ex­ter­ne In­ge­nieur­bü­ros ein­ge­bun­den. Die Pro­jekt­er­geb­nis­se und vor­ge­schla­ge­nen Maß­nah­men­op­tio­nen wur­den am 17. No­vem­ber 2021 im Kul­tur­haus Ob­hau­sen in einem Öf­fent­lich­keits­ter­min ge­mein­sam mit Ver­tre­tern der Ge­mein­de Weida-​Land und dem Lan­des­be­trieb für Hoch­was­ser­schutz und Was­ser­wirt­schaft (LHW) vor­ge­stellt. Die Vor­trä­ge zu den Teil­pro­jek­ten kön­nen auf Nach­fra­ge zur Ver­fü­gung ge­stellt wer­den.
Die er­stell­ten Starkregengefahren-​ und Stark­re­gen­ri­si­ko­kar­ten ste­hen Bür­gern und Ver­wal­tung glei­cher­ma­ßen als In­for­ma­ti­ons­grund­la­ge für künf­ti­ge Pla­nun­gen und die Ab­lei­tung von Vor­sor­ge­maß­nah­men zur Ver­fü­gung. Auf der Maß­nah­men­kar­te sind mög­li­che Maß­nah­men ver­zeich­net. Nä­he­re In­for­ma­tio­nen zu den Maß­nah­men sind in den Pro­jekt­be­rich­ten ent­hal­ten, die der Ver­bands­ge­mein­de Weida-​Land über­ge­ben wur­den.

Hochwasserrisikomanagement-​Richtlinie

Die Richt­li­nie 2007/60/EG des Eu­ro­päi­schen Par­la­ments und des Rates vom 23. Ok­to­ber 2007 über die Be­wer­tung und das Ma­nage­ment von Hoch­was­ser­ri­si­ken (Hochwasserrisikomanagement-​Richtlinie, HWRM-​RL) stellt die erste um­fas­sen­de eu­ro­päi­sche Rechts­vor­schrift im Be­reich Hoch­was­ser­schutz dar. Die HWRM-​RL be­trach­tet den Fluss als Gan­zes. Dabei ar­bei­ten die je­wei­li­gen Län­der eng zu­sam­men und er­ar­bei­ten ge­mein­sam Maß­nah­men, um mög­li­che Hoch­was­ser­ka­ta­stro­phen zu ver­mei­den oder ab­zu­mil­dern.

Die Hochwasserrisikomanagement-​Richtlinie wurde mit dem Ge­setz zur Neu­re­ge­lung des Was­ser­rechts vom 31. Juli 2009 in deut­sches Recht über­führt. Das mit die­sem Ge­setz no­vel­lier­te Was­ser­haus­halts­ge­setz trat am 1. März 2010 in Kraft.

Ziel der Hochwasserrisikomanagement-​Richtlinie ist es, einen Rah­men für die Be­wer­tung und das Ma­nage­ment von Hoch­was­ser­ri­si­ken zur Ver­rin­ge­rung der hoch­was­ser­be­ding­ten nach­tei­li­gen Fol­gen auf die Schutz­gü­ter

  • mensch­li­che Ge­sund­heit,
  • die Um­welt,
  • das Kul­tur­er­be und
  • wirt­schaft­li­che Tä­tig­kei­ten

in der Ge­mein­schaft zu schaf­fen (Ar­ti­kel 1 HWRM-​RL).

Als fach­li­che Auf­ga­ben gab die HWRM-​RL den Mit­glieds­staa­ten fol­gen­de Ar­beits­schrit­te mit un­ter­schied­li­chen Durch­füh­rungs­fris­ten vor, zu denen die Bund/Länder-​Arbeitsgemeinschaft Was­ser (LAWA) je­weils Emp­feh­lun­gen zur Be­ar­bei­tung her­aus­ge­ge­ben hat. Die­ser Pro­zess ist ein Zy­klus und alle sechs Jahre er­neut zu durch­lau­fen.

  • vor­läu­fi­ge Be­wer­tung der Hoch­was­ser­ri­si­ken bis 22. De­zem­ber 2011
  • Er­stel­len von Hoch­was­ser­ge­fah­ren­kar­ten und Hoch­was­ser­ri­si­ko­kar­ten bis 22. De­zem­ber 2013
  • Auf­stel­lung von Hoch­was­ser­ri­si­ko­ma­nage­ment­plä­nen bis 22. De­zem­ber 2015

Er­geb­nis der vor­läu­fi­gen Be­wer­tung des Hoch­was­ser­ri­si­kos in Sachsen-​Anhalt

Im Er­geb­nis der vor­läu­fi­gen Be­wer­tung des Hoch­was­ser­ri­si­kos im Jahr 2011 wur­den in Sachsen-​Anhalt 1.865 Ki­lo­me­ter Ge­wäs­ser­stre­cke mit einem po­ten­ti­el­len si­gni­fi­kan­ten Hoch­was­ser­ri­si­ko (Ri­si­ko­ge­wäs­ser) aus­ge­wie­sen. Davon ent­fie­len 1.794 Ki­lo­me­ter auf das Ein­zugs­ge­biet der Elbe und 71 Ki­lo­me­ter auf das Ein­zugs­ge­biet der Weser.

Bis zum 22. De­zem­ber 2018 war die Über­prü­fung und Ak­tua­li­sie­rung der Hoch­was­ser­ri­si­ko­be­wer­tung ab­zu­schlie­ßen.

Maß­geb­lich waren dabei Er­kennt­nis­se, die aus den letz­ten ver­gan­ge­nen Hoch­was­ser­er­eig­nis­sen ab­ge­lei­tet wur­den. Diese waren vor allem das Hoch­was­ser 2013 an der Elbe und Ne­ben­ge­wäs­sern sowie das Hoch­was­ser 2017 im Harz.

Im Er­geb­nis der Ri­si­ko­be­wer­tung wird der Groß­teil der im Jahr 2011 mit einem po­ten­ti­el­len si­gni­fi­kan­ten Hoch­was­ser­ri­si­ko be­wer­te­ten Ge­wäs­ser bzw. Ge­wäs­ser­ab­schnit­te be­stä­tigt. Neu sind der Gold­bach und der Su­en­bach im Harz als Ri­si­ko­ge­wäs­ser ein­ge­stuft wor­den. An­de­re Ge­wäs­ser bzw. Ge­wäs­ser­ab­schnit­te wer­den nicht mehr als Ri­si­ko­ge­wäs­ser be­wer­tet.

In Sachsen-​Anhalt ist nun­mehr eine Ge­wäs­ser­stre­cke von ins­ge­samt 1.848 Ki­lo­me­ter an 64  Ge­wäs­sern mit einem po­ten­ti­el­len si­gni­fi­kan­ten Hoch­was­ser­ri­si­ko aus­ge­wie­sen. Für die sel­te­nen Hoch­was­ser HQ200 um­fasst die­ses eine be­trof­fe­ne Flä­che von 3500 Qua­drat­ki­lo­me­ter (dies ent­spricht circa 17 Pro­zent der Lan­des­flä­che).

Der Kurz­be­richt zur Ak­tua­li­sie­rung der Be­wer­tung des Hoch­was­ser­ri­si­kos in Sachsen-​Anhalt kann hier (4 MB) nach­ge­le­sen wer­den.

Ak­tua­li­sie­rung der Hochwassergefahren-​ und Ri­si­ko­kar­ten in Sachsen-​Anhalt

Die erste Auf­stel­lung und Ver­öf­fent­li­chung der Kar­ten er­folg­te frist­ge­recht zum 22. De­zem­ber 2013.

Seit dem 22. De­zem­ber 2019 ste­hen die neuen über­prüf­ten und ggf. ak­tua­li­sier­ten Hochwassergefahren-​ und Hoch­was­ser­ri­si­ko­kar­ten zur Ver­fü­gung. Für die neuen Ri­si­ko­ge­wäs­ser wur­den erst­mals Kar­ten er­stellt. Link

Ak­tua­li­sie­rung der Hoch­was­ser­ri­si­ko­ma­nage­ment­plä­ne der Fluss­ge­biets­ge­mein­schaf­ten Elbe und Weser für den Zeit­raum 2022 bis 2027 (2. Zy­klus)

Hoch­was­ser­ri­si­ko­ma­nage­ment ist als kon­ti­nu­ier­li­cher, lang­fris­ti­ger Pro­zess zu ver­ste­hen, wel­cher sich in re­gel­mä­ßi­gen Ab­stän­den wie­der­holt. Sämt­li­che Hand­lun­gen wer­den so re­gel­mä­ßig ak­tua­li­siert, um si­cher­zu­stel­len, dass neue In­for­ma­tio­nen zum Bei­spiel aus Hoch­was­ser­er­eig­nis­sen be­rück­sich­tigt wer­den. Dies um­fasst auch die Fort­schrei­bung und Ak­tua­li­sie­rung der Hoch­was­ser­ri­si­ko­ma­nage­ment­plä­ne.

Die ers­ten Hoch­was­ser­ri­si­ko­ma­nage­ment­plä­ne der Fluss­ge­biets­ge­mein­schaf­ten Elbe und Weser waren bis zum 22. De­zem­ber 2021 unter Be­rück­sich­ti­gung der vor­aus­sicht­li­chen Aus­wir­kun­gen des Kli­ma­wan­dels auf das Hoch­was­ser­ri­si­ko zu über­prü­fen und zu ak­tua­li­sie­ren.

Die dar­aus re­sul­tie­ren­den zwei­ten Hoch­was­ser­ri­si­ko­ma­nage­ment­plä­ne kön­nen auf den In­ter­net­sei­ten der Fluss­ge­biets­ge­mein­schaf­ten Elbe (www.FGG-​Elbe.de) und Weser (www.FGG-​Weser.de) in di­gi­ta­ler Form ein­ge­se­hen wer­den.

Wei­ter­füh­ren­de In­for­ma­tio­nen zu den Hoch­was­ser­ri­si­ko­ma­nage­ment­plä­nen ste­hen hier zur Ein­sicht be­reit.

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Hoch­was­ser­mel­de­dienst

Der Schutz vor Hoch­was­ser­ge­fah­ren er­for­dert neben tech­ni­schen Maß­nah­men auch die früh­zei­ti­ge War­nung vor ex­tre­men Was­ser­stands­ent­wick­lun­gen in den hoch­was­ser­ge­fähr­de­ten Ge­wäs­sern des Lan­des Sachsen-​Anhalt. Das Land ar­bei­tet hier­bei eng mit den be­nach­bar­ten Bun­des­län­dern, der Wasserstraßen-​ und Schiff­fahrts­ver­wal­tung des Bun­des (WSV) und den an­gren­zen­den Staa­ten im Ein­zugs­ge­biet zu­sam­men.

Die Ver­ord­nung über den Hoch­was­ser­mel­de­dienst vom 25. No­vem­ber 2014 (GVBl. LSA S. 489) sowie die damit ver­bun­de­ne Ver­wal­tungs­vor­schrift - Hoch­was­ser­mel­de­ord­nung (HWMO) vom 1. De­zem­ber 2014 (MBl. LSA S. 587) re­geln den Hoch­was­ser­mel­de­dienst in Sachsen-​Anhalt.

Die Hoch­was­ser­vor­her­sa­ge­zen­tra­le (HVZ) ist Teil des Lan­des­be­trie­bes für Hoch­was­ser­schutz und Was­ser­wirt­schaft und wird durch die­sen ge­lei­tet. Die HVZ ver­fügt über mo­der­ne tech­ni­sche Mög­lich­kei­ten zur Da­ten­er­fas­sung und -​bewertung, zum Da­ten­aus­tausch und zur In­for­ma­ti­on vom Hoch­was­ser Be­trof­fe­ner.

Auf der Öf­fent­lich­keits­platt­form der Hoch­was­ser­vor­her­sa­ge­zen­tra­le und über die kos­ten­lo­se App "Meine Pegel" (für An­droid und iOS) kön­nen sich in­ter­es­sier­te Bür­ge­rin­nen und Bür­ger zeit­nah über Was­ser­stän­de und Ab­flüs­se und die wei­te­re Ent­wick­lung der Hoch­was­ser­si­tua­ti­on in­for­mie­ren. Die Daten wer­den mehr­mals täg­lich ak­tua­li­siert. Dar­über hin­aus wer­den den Bür­ge­rin­nen und Bür­gern wert­vol­le Hin­wei­se für die ei­ge­ne Ver­hal­tens­vor­sor­ge bei Hoch­was­ser und viel Wis­sens­wer­tes über den Hoch­was­ser­schutz des Lan­des an­ge­bo­ten. Seit Kur­zem kön­nen diese In­for­ma­tio­nen auch mobil über eine App ab­ge­ru­fen wer­den.

Wei­te­re In­for­ma­tio­nen über ak­tu­el­le Was­ser­stän­de wäh­rend eines Hoch­was­sers er­hält man auch unter fol­gen­den Quel­len:

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Drei Säu­len des mo­der­nen Hoch­was­ser­schut­zes

Na­tür­li­cher Was­ser­rück­halt be­deu­tet, dass an­fal­len­des Nie­der­schlags­was­ser und Schmelz­was­ser von Schnee und Eis vor Ort ge­spei­chert wer­den kann. Dies er­folgt zum einen über ver­si­cke­rungs­fä­hi­ge Böden (keine/we­ni­ge asphal­tier­te bzw. be­to­nier­te Ober­flä­chen) und zum an­de­ren über die Ve­ge­ta­ti­on. Jeder Ku­bik­me­ter Was­ser, der nicht so­fort zum Ab­fluss kommt, ist ein Ge­winn für den Was­ser­haus­halt und eine Ent­las­tung bei Hoch­was­ser.

Die An­la­gen des tech­ni­schen Hoch­was­ser­schut­zes sind Teil der In­fra­struk­tur zum Nut­zen der Bür­ge­rin­nen und Bür­ger. Eine ab­so­lu­te Si­cher­heit kann nicht ga­ran­tiert wer­den. Ins­be­son­de­re bei Über­schrei­ten der zu Grun­de ge­leg­ten Schutz­zie­le. Der Un­ter­hal­tung die­ser An­la­gen kommt eine be­son­de­re Be­deu­tung zu.

Er­gän­zend zum tech­ni­schen Hoch­was­ser­schutz sind fol­gen­de Maß­nah­men der wei­ter­ge­hen­den Hoch­was­ser­vor­sor­ge er­for­der­lich:

  • Flä­chen­vor­sor­ge - kein Bau­land in über­schwem­mungs­ge­fähr­de­ten Ge­bie­ten aus­wei­sen
  • Bau­vor­sor­ge - an­ge­pass­te Bau­wei­sen und Nut­zun­gen, die mög­li­che Hoch­was­ser­über­flu­tun­gen schad­los über­ste­hen lässt
  • Ver­hal­tens­vor­sor­ge - War­nung vor einem an­lau­fen­den Hoch­was­ser und Um­set­zung die­ser War­nung vor Ort in kon­kre­tes Han­deln
  • Ri­si­ko­vor­sor­ge - fi­nan­zi­el­le Vor­sor­ge für den Fall, dass trotz aller ge­nann­ten Stra­te­gien ein Hoch­was­ser­scha­den ein­tritt und Ab­schluss einer Ele­men­tar­scha­den­ver­si­che­rung!
  • Be­wusst­sein we­cken - dass auch in deich­ge­schütz­ten Ge­bie­ten eine Hoch­was­ser­ge­fahr nie ganz aus­ge­schlos­sen wer­den kann

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Dei­che in Sachsen-​Anhalt

Die Hoch­was­ser­schutz­an­la­gen in Sachsen-​Anhalt haben eine sehr lange Tra­di­ti­on. Mit dem Bau von Dei­chen wurde be­reits im 12. Jahr­hun­dert be­gon­nen. Im 18. Jahr­hun­dert wur­den um­fang­rei­che Deich­bau­maß­nah­men durch­ge­führt. Die in die­ser Zeit ge­schaf­fe­nen Deich­sys­te­me wur­den in ihren Grund­zü­gen bis heute bei­be­hal­ten. Im 19. und 20. Jahr­hun­dert nahm man nur noch Op­ti­mie­run­gen vor. Durch meh­re­re er­gän­zen­de Bau­ten wur­den die Deich­li­ni­en an be­stimm­ten Stel­len ge­schlos­sen, ins­be­son­de­re im Be­reich von Sied­lun­gen. Spä­ter wur­den im We­sent­li­chen nur noch Er­hö­hun­gen und Ver­stär­kun­gen vor­ge­nom­men.

Bis 2018 sind im Land Sachsen-​Anhalt be­reits 67 Pro­zent der 1.356 Ki­lo­me­ter Dei­che DIN-​gerecht sa­niert wor­den.

In der An­la­ge zum Was­ser­ge­setz für das Land Sachsen-​Anhalt (WG LSA) sind die Dei­che auf­ge­führt, deren Aus­bau und Un­ter­hal­tung dem Land ob­lie­gen.

Zur ein­deu­ti­gen Zu­ord­nung der Dei­che führt der Lan­des­be­trieb für Hoch­was­ser­schutz und Was­ser­wirt­schaft (LHW) ein Deich­re­gis­ter. Es er­fasst sämt­li­che Dei­che, auch Teil­schutz­dei­che, in der Zu­stän­dig­keit des Lan­des.

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In­for­ma­tio­nen rund um die Tal­sper­re Kel­bra

Die 1969 in Be­trieb ge­nom­me­ne Tal­sper­re ist eine Hoch­was­ser­schutz­an­la­ge, die ins­be­son­de­re in den nie­der­schlags­in­ten­si­ven Win­ter­mo­na­ten dem Hoch­was­ser­rück­halt dient. Da­durch sol­len Über­schwem­mun­gen der Helme-​Unterlieger ver­mie­den wer­den. Welch be­deu­ten­de Rolle die Tal­sper­re Kel­bra für den Hoch­was­ser­schutz in der Re­gi­on zu­kommt und viele wei­te­re In­for­ma­tio­nen sind in einer ei­gens dazu ein­ge­rich­te­ten Seite zu­sam­men­ge­stellt.

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Mit Fred durchs Hoch­was­ser – ein Wim­mel­bild für Kin­der klärt zum Thema Hoch­was­ser auf

Wich­ti­ger Bau­stein eines nach­hal­ti­gen Hoch­was­ser­ri­si­ko­ma­nage­ments ist die Öf­fent­lich­keits­ar­beit. Dazu ge­hört auch eine früh­zei­ti­ge und ziel­grup­pen­ori­en­tier­te Ein­be­zie­hung von Kin­dern und Ju­gend­li­chen. Hier­für wurde das Wim­mel­bild „Hoch­was­ser in Stadt und Land“ sowie ein da­zu­ge­hö­ri­ges Be­gleit­heft er­ar­bei­tet. Das Wim­mel­bild ver­an­schau­licht ver­schie­de­ne Aspek­te wie Ur­sa­chen und mög­li­che Schutz-​ und Vor­sor­ge­maß­nah­men. Zudem zeigt es, dass es viele Hel­fer braucht, denn Hoch­was­ser kann große Schä­den ver­ur­sa­chen.

Fred – un­se­re sym­pa­thi­sche Wan­der­rat­te – hilft, auf spie­le­ri­sche Weise durch das Wim­mel­bild zu füh­ren. Er ver­steckt sich in den ver­schie­de­nen Sze­nen des Hoch­was­ser­spek­ta­kels. Wie oft hat Fred sich auf dem Wim­mel­bild ver­steckt?

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Ci­ty­Cards ma­chen auf Wimmelbild-​Poster für Kin­der auf­merk­sam

Um auf das Wim­mel­bild in Pos­ter­grö­ße auf­merk­sam zu ma­chen, lie­gen im gan­zen Land „Ci­ty­Cards“ mit vier Mo­ti­ven aus: Die Ratte „Fred“, die sich an einen Ret­tungs­ring krallt, wäh­rend ihr das Was­ser bis zum Hals steht. Die Ratte „Fred“, die mit viel Mühe ihre le­ben­di­gen Fa­mi­li­en­mit­glie­der und ihren Haus­rat ret­tet. Die Ratte „Fred“, die von einem igno­ran­ten Hochwasser-​Tourist am Sand­sack sta­peln ge­hin­dert wird. Und die Ratte „Fred“, die ver­zwei­felt eine dicke Re­gen­wol­ke in ihren Armen am Aus­lau­fen hin­dern möch­te.

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