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Bio­to­pe

Le­bens­räu­me ver­die­nen un­se­ren Schutz

Bio­to­pe sind Le­bens­räu­me von Le­bens­ge­mein­schaf­ten aus Pflanzen-​ und Tier­ar­ten, die in der Regel aus einer cha­rak­te­ris­ti­schen Ve­ge­ta­ti­on und dafür ty­pi­schen Tier­ar­ten be­stehen. Be­stimm­te Le­bens­räu­me ver­die­nen be­son­de­ren Schutz, ent­we­der weil sie äu­ßerst sel­ten sind, einen hohen öko­lo­gi­schen Wert be­sit­zen oder von Zer­stö­rung be­droht sind.

Die meis­ten der bei uns vor­kom­men­den Bio­to­pe sind durch mensch­li­che Ak­ti­vi­tä­ten ent­stan­den bzw. sind auf be­stimm­te Land­nut­zungs­for­men zu­rück­zu­füh­ren. Dazu ge­hö­ren ins­be­son­de­re: Trocken-​ und Halb­tro­cken­ra­sen, Kopf­baum­grup­pen, Streu­obst­wie­sen, klein­räu­mig struk­tu­rier­te Wein­ber­ge, na­tur­na­he Berg­wie­sen usw.. Zu den noch weit­ge­hend na­tür­li­chen oder na­tur­na­hen Bio­to­pen ge­hö­ren be­stimm­te Moor­ty­pen, ei­ni­ge Wäl­der und na­tur­na­he Bach­ab­schnit­te.

Mitt­ler­wei­le gibt es Ge­set­ze und in­ter­na­tio­na­le Ab­kom­men zum Schutz die­ser Le­bens­räu­me. Für den be­son­de­ren Schutz eines Bio­tops, egal wo es sich be­fin­det, ge­nügt ohne wei­te­re Ver­ord­nung/Sat­zung seine bloße Exis­tenz. Der ge­setz­li­che Schutz al­lein reicht aber für den Er­halt der Bio­to­pe nicht aus, des­halb ist ak­ti­ves Han­deln hin­sicht­lich der Si­che­rung des der­zei­ti­gen Zu­stan­des vor nach­hal­ti­gen Ver­än­de­run­gen ge­fragt. Nut­zun­gen, die eine Vor­aus­set­zung für die Ent­ste­hung be­stimm­ter Bio­to­pe waren und Nut­zun­gen ohne er­heb­li­che Be­ein­träch­ti­gun­gen die­ser, sind wei­ter­hin er­wünscht bzw. zu­läs­sig. In­ten­si­ve Be­wirt­schaf­tung, Bau­maß­nah­men sowie Schad­stoff­ein­trä­ge und an­de­re Ein­flüs­se kön­nen diese Le­bens­räu­me zer­stö­ren.

Auch aus Un­kennt­nis er­folg­te Schä­di­gun­gen und Zer­stö­run­gen sind rechts­wid­rig und die zu­stän­di­ge Na­tur­schutz­be­hör­de kann den Ver­ur­sa­cher zur Wie­der­her­stel­lung des ur­sprüng­li­chen Zu­stan­des her­an­zie­hen. Sind aus über­wie­gen­den Grün­den des Ge­mein­wohls sol­che Be­ein­träch­ti­gun­gen un­um­gäng­lich, kön­nen diese, wenn sie aus­gleich­bar oder er­setz­bar sind, auf An­trag von der Na­tur­schutz­be­hör­de mit Auf­la­gen zum Aus­gleich bzw. Er­satz, ge­neh­migt wer­den.

Die not­wen­di­gen Kri­te­ri­en für die Ein­stu­fung der ge­schütz­ten Bio­to­pe und eine um­fas­sen­de Cha­rak­te­ri­sie­rung sind in der 1994 er­schie­ne­nen Biotoptypen-​Richtlinie des Lan­des Sachsen-​Anhalt zu­sam­men­ge­fasst. Diese wurde 2020 ak­tua­li­siert.

Der Bio­top­ver­bund dient der nach­hal­ti­gen Si­che­rung von hei­mi­schen Tier- und Pflan­zen­ar­ten und deren Po­pu­la­tio­nen ein­schließ­lich ihrer Le­bens­räu­me und Le­bens­ge­mein­schaf­ten sowie der Be­wah­rung, Wie­der­her­stel­lung und Ent­wick­lung funk­ti­ons­fä­hi­ger öko­lo­gi­scher Wech­sel­be­zie­hun­gen.

Aus­brin­gung ge­biets­hei­mi­scher Arten

Gemäß § 40 Abs. 1 S. 4 Nr. 4 BNatSchG ist das Aus­brin­gen von Ge­höl­zen und Saat­gut nicht ge­biets­ei­ge­ner Her­kunft nach dem 1. März 2020 au­ßer­halb ihrer Vor­kom­mens­ge­bie­te nur noch mit Ge­neh­mi­gung mög­lich. Damit läuft die mit der Re­ge­lung ein­ge­räum­te zehn­jäh­ri­ge Über­gangs­frist für das Aus­brin­gen von Saat­gut und Ge­höl­zen au­ßer­halb ihrer Vor­kom­mens­ge­bie­te in der frei­en Natur aus.
Für die Um­set­zung der Re­ge­lung ist es er­for­der­lich, die Ent­nah­me von Ver­meh­rungs­ma­te­ri­al, in der Regel Saat­gut, deren Re­gis­tra­tur und Zer­ti­fi­zie­rung zu ko­or­di­nie­ren und die Zu­stän­dig­kei­ten für die er­for­der­li­chen Um­set­zungs­schrit­te fest­zu­le­gen.

Mit dem nach­ste­hen­den Er­lass des Mi­nis­te­ri­ums für Um­welt, Land­wirt­schaft und En­er­gie wer­den diese Re­ge­lun­gen mit Bezug auf bun­des­ein­heit­li­che Stan­dards hier  ge­trof­fen und für die ab­neh­men­de Hand Si­cher­heit ge­schaf­fen, ge­biets­ei­ge­ne Ge­höl­ze zu er­hal­ten und ge­gen­über der Ge­neh­mi­gungs­be­hör­de deren Ver­wen­dung nach­wei­sen zu  kön­nen. 

 Wei­ter In­for­ma­tio­nen er­hal­ten Sie hier.

Bio­top­ver­bund­pla­nung

Eine we­sent­li­che Ziel­stel­lung der über­ört­li­chen Bio­top­ver­bund­pla­nung ist es, einen Fach­bei­trag des Na- tur­schut­zes zur Re­gio­nal­ent­wick­lung zu er­stel­len. Der er­for­der­li­che Flä­chen­um­fang in den Land­krei­sen ist ab­hän­gig von der Na­tur­aus­stat­tung und dem Vor­kom­men groß­flä­chi­ger fau­nis­ti­scher und flo­ris­ti­scher Le­bens­räu­me.

Zur Er­gän­zung und unter Ein­be­zie­hung der Schutz­ge­bie­te ist vor­ge­se­hen, dass ein Ver­bund öko­lo­gisch be­deut­sa­mer Ge­bie­te, ein­schließ­lich der Ober­flä­chen­ge­wäs­ser, durch die Landes-​ und Re­gio­nal­pla­nung ab­ge­si­chert wird. In die Kon­zep­ti­on für das "öko­lo­gi­sche Ver­bund­sys­tem" wer­den auch die Schutz­gü­ter Was­ser, Luft, Boden ver­stärkt ein­be­zo­gen.

Ab­tei­lung Na­tur­schutz, Was­ser­wirt­schaft

Mi­nis­te­ri­um für Wis­sen­schaft, En­er­gie,
Kli­ma­schutz und Um­welt
 des Lan­des Sachsen-​Anhalt
Leip­zi­ger Stra­ße 58
39112 Mag­de­burg

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