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Trans­for­ma­ti­on der che­mi­schen Pro­duk­ti­on: Zir­ku­lä­re Wirt­schaft durch Kreis­läu­fe für Koh­len­stoff

Im mit­tel­deut­schen Che­mie­drei­eck könn­ten wich­ti­ge Wei­chen ge­stellt wer­den für eine kli­ma­neu­tra­le Trans­for­ma­ti­on der ge­sam­ten che­mi­schen In­dus­trie in Deutsch­land und welt­weit. Die in­ter­dis­zi­pli­nä­re Exzellenzcluster-​Initiative „Smart­Pro­Sys“ hat das Ziel, die che­mi­schen und bio­tech­no­lo­gi­schen Pro­duk­ti­ons­pro­zes­se nach­hal­tig um­zu­ge­stal­ten − auf der Grund­la­ge einer grü­nen Kreis­lauf­wirt­schaft für Koh­len­stoff. Dabei dreht sich alles um die Frage, wie sich Plas­tik­müll und bio­ge­ne Rest- und Ab­fall­stof­fe sys­te­ma­tisch und ef­fi­zi­ent in wert­vol­le Mo­le­kü­le für neue Pro­duk­te um­wan­deln las­sen. Denn bis 2050 soll die che­mi­sche In­dus­trie kli­ma­neu­tral pro­du­zie­ren. Nicht mehr mit fos­si­len, son­dern mit er­neu­er­ba­ren Koh­len­stoff­quel­len. Die dafür not­wen­di­gen Tech­no­lo­gien gibt es aber erst zum Teil.

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„Unser For­schungs­vor­ha­ben packt eine große Her­aus­for­de­rung der Zu­kunft für die Ge­sell­schaft im All­ge­mei­nen und für die che­mi­sche In­dus­trie im Be­son­de­ren an: Die Trans­for­ma­ti­on von en­er­gie­in­ten­si­ven, li­nea­ren Pro­zess­ket­ten auf Basis fos­si­ler Roh­stof­fe und En­er­gie­trä­ger hin zu nach­hal­ti­gen, voll­stän­dig ge­schlos­se­nen, en­er­gie­spa­ren­den Kreis­läu­fen unter Nut­zung von Bio­mas­se, Re­cy­cla­ten und er­neu­er­ba­ren En­er­gien.“

Prof. Dr.-Ing. Kai Sund­ma­cher, OVGU, Spre­cher der Exzellenzcluster-​Initiative „Smart­Pro­Sys“

Mo­del­le für in­tel­li­gen­te Pro­zess­sys­te­me schaf­fen: Si­mu­la­ti­on, Op­ti­mie­rung, Steue­rung

Daher will das For­schungs­team mit neuen Me­tho­den und Wegen eine Grund­la­ge für ver­fah­rens­tech­ni­sche Pro­zes­se der che­mi­schen In­dus­trie von Mor­gen schaf­fen. Mit leis­tungs­star­ken Be­rech­nungs­me­tho­den und Al­go­rith­men wol­len sie die Grund­la­gen für die Si­mu­la­ti­on, Op­ti­mie­rung und Steue­rung in­tel­li­gen­ter Pro­zess­sys­te­me schaf­fen. Das be­an­trag­te Ex­zel­lenz­clus­ter nimmt dafür auch die ge­sell­schaft­li­chen Aspek­te des Über­gangs in die Kreis­lauf­wirt­schaft in den Blick.

  • Pro­zess­ebe­ne: ressourcen-​ und en­er­gie­ef­fi­zi­en­te me­cha­ni­sche, che­mi­sche und bio­lo­gi­sche Zer­le­gung von Rest- und Ab­fall­stof­fen in ver­wert­ba­re Bau­stei­ne und die (Re-)Syn­the­se von Wert­stof­fen und Wert­pro­duk­ten
  • Mo­le­ku­la­re Ebene: Iden­ti­fi­ka­ti­on in­tel­li­gen­ter ka­ta­ly­ti­scher Kon­ver­si­ons­pfa­de und Trenn­prin­zi­pi­en für kom­ple­xe Mehr­stoff­ge­mi­sche
  • Sys­tem­ebe­ne: Ana­ly­se wirt­schaft­li­cher, po­li­ti­scher, verhaltens-​ und ge­sell­schafts­be­zo­ge­ner Rah­men­be­din­gun­gen

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„Im Grun­de geht es uns darum, die che­mi­sche In­dus­trie ins­ge­samt zu trans­for­mie­ren in Rich­tung Nach­hal­tig­keit. Unser Clus­ter er­ar­bei­tet die in­ge­nieur­wis­sen­schaft­li­chen, na­tur­wis­sen­schaft­li­chen und ma­the­ma­ti­schen eben­so wie die po­li­tik­wis­sen­schaft­li­chen, wirt­schafts­wis­sen­schaft­li­chen und so­zi­al­wis­sen­schaft­li­chen Grund­la­gen, um die­sen Trans­for­ma­ti­ons­pro­zess zu schaf­fen.“

Prof. Dr.-Ing. Kai Sund­ma­cher

Wich­ti­ge Wei­chen stel­len für eine welt­weit nach­hal­ti­ge Zu­kunft der che­mi­schen In­dus­trie

Die Exzellenzcluster-​Initiative „Smart­Pro­Sys“ geht aus einer lang­jäh­ri­gen, sehr er­folg­rei­chen Ko­ope­ra­ti­on zwi­schen der Otto­von-​Guericke-Universität Mag­de­burg und dem Max-​Planck-Institut für Dy­na­mik kom­ple­xer tech­ni­scher Sys­te­me in Mag­de­burg (MPI-​DCTS) auf dem Ge­biet des „Sys­tems En­gi­nee­ring" her­vor. Er­geb­nis­se dar­aus waren be­reits ge­mein­sa­me Be­ru­fun­gen und Dritt­mit­tel­ein­wer­bun­gen, ge­mein­sam ge­stal­te­te Stu­di­en­gän­ge und die Eta­blie­rung des Mag­de­bur­ger For­schungs­zen­trums für Dy­na­mi­sche Sys­te­me (CDS). Dar­über hin­aus kommt aus dem Leibniz-​Institut für Ka­ta­ly­se (LIKAT) in Ros­tock eine welt­weit füh­ren­de Ex­per­ti­se im Be­reich der Ka­ta­ly­se und aus der Bran­den­bur­gi­schen Tech­ni­schen Uni­ver­si­tät (BTU) For­schung zu sozio­technischen Trans­for­ma­ti­ons­pro­zes­sen hinzu. Län­ger­fris­tig sol­len grund­le­gen­de For­schungs­er­geb­nis­se von „Smart­Pro­Sys“ in die in­dus­tri­el­le An­wen­dung über­tra­gen wer­den, ins­be­son­de­re durch eine enge Zu­sam­men­ar­beit mit dem neu ge­grün­de­ten Cen­ter for the Trans­for­ma­ti­on of Che­mis­try (CTC) mit Sitz in De­litzsch.

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„Für un­se­re For­schung ist es sehr vor­teil­haft, dass wir die che­mi­sche In­dus­trie di­rekt vor Ort haben, im Che­mie­drei­eck. Was wir tun, ist für unser Bun­des­land Sachsen-​Anhalt un­mit­tel­bar re­le­vant. Unser Kon­sor­ti­um ist aber auch in­ter­na­tio­nal aus­ge­rich­tet. Denn der Trans­for­ma­ti­ons­pro­zess muss na­tür­lich auch an an­de­ren Che­mie­stand­or­ten ge­schafft wer­den, in Eu­ro­pa und welt­weit. Wir möch­ten hier in Sachsen-​Anhalt wich­ti­ge Wei­chen für eine nach­hal­ti­ge Zu­kunft der ge­sam­ten che­mi­schen In­dus­trie stel­len.“

Prof. Dr.-Ing. Kai Sund­ma­cher

Netz­werk

Fe­der­füh­ren­de Ein­rich­tung:

  • Otto-​­von-Guericke-Universität Mag­de­burg

Wei­te­re be­tei­lig­te Ein­rich­tun­gen:

  • Max-​Planck-Institut für Dy­na­mik kom­ple­xer tech­ni­scher Sys­te­me (MPI-​DCTS), Mag­de­burg
  • Leibniz-​Institut für Ka­ta­ly­se (LIKAT), Ros­tock
  • Bran­den­bur­gi­sche Tech­ni­sche Uni­ver­si­tät (BTU), Cott­bus

Ko­ope­ra­ti­ons­part­ner:

  • Cen­ter for the Trans­for­ma­ti­on of Che­mis­try (CTC), De­litzsch