Einrichtungen der Fraunhofer-Gesellschaft in Sachsen-Anhalt
Fraunhofer-Center für Silizium-Photovoltaik (CSP)
Das Fraunhofer-Center für Silizium-Photovoltaik (CSP) in Halle (Saale) forscht auf den Gebieten der Siliziumkristallisation, der Solarmodultechnologien sowie der Solarwafer-Fertigung. Entlang der gesamten Wertschöpfungskette im Photovoltaikbereich entstehen am Fraunhofer CSP neue Technologien und Materialien. Mit hochmodernen Analysegeräten werden Solarzellen und Module bewertet, damit regenerative Energien zuverlässig, nachhaltig und zu marktfähigen Preisen nutzbar sind.
Neben der Photovoltaik wird zudem die Speicherung und Nutzung der Wasserstofferzeugung aus regenerativen Quellen erforscht. Im Fokus steht dabei die Entwicklung neuer Materialien für Brennstoffzellen und Elektrolyseure sowie die Simulation dezentraler Photovoltaik-Elektrolysesysteme.
Die Aktivitäten des Fraunhofer CSP gehen über die reine Auftragsabwicklung hinaus. Die vom Bundesforschungsministerium beigesteuerte Grundfinanzierung und Projektförderung ermöglicht eine Vorlaufforschung in Technologiebereichen, denen eine hohe Zukunftsrelevanz beigemessen wird. Die dabei erworbenen Kenntnisse fließen in die enge Kooperation mit der Wirtschaft ein, um so neue Anwendungsfelder zu erschließen.
Fraunhofer-Institut für Mikrostruktur von Werkstoffen und Systemen (IMWS)
Beim Fraunhofer-Institut für Mikrostruktur von Werkstoffen und Systemen (IMWS) in Halle (Saale) steht die angewandte Forschung im Bereich der Materialeffizienz im Fokus.
In den Bereichen Zuverlässigkeit, Sicherheit und Funktionalität von Werkstoffen ist das Institut ein Impulsgeber und Innovator für die Industrie. Dabei konzentrieren sich die Forschenden darauf, Schwachstellen sowie Fehler von Materialien aufzuspüren und schließlich Lösungen für die Ursachen zu finden. Gemeinsam mit Herstellern von Analytikgeräten entwickelt das IMWS passgenaue Gerätekonfigurationen, damit die Auftraggeber Fehlerquellen zukünftig selbst erkennen und vermeiden können.
Die Kunden des Institutes sind vielfältig – sie kommen aus der Mikroelektronik, Photovoltaik, Kunststofftechnik, Chemie sowie der der Automobil- und Flugzeugindustrie.
International führend und gut vernetzt leisten die rund 350 Mitarbeitenden des Fraunhofer IMWS einen unverzichtbaren Beitrag zur Materialeffizienz, Ressourcenschonung und Wirtschaftlichkeit.
Fraunhofer-Institut für Fabrikbetrieb und -automatisierung (IFF)
Die Mitarbeitenden am Fraunhofer-Institut für Fabrikbetrieb und -automatisierung (IFF) in Magdeburg begleiten vor allem kleine und mittlere Unternehmen dabei, die „Industrie 4.0“ Realität werden zu lassen und gestalten somit die Zeitenwende hin zu Digitalisierung und Automatisierung. Die Teams des Fraunhofer IFF forschen zu Themen wie Energie- und Klimawende, Augmented und Virtual Reality, dem sicheren Einsatz von Robotern, digitaler Zwilling oder künstliche Intelligenz. Der Sitz des Instituts im Magdeburger Wissenschaftshafen bietet den Forschenden dabei beste Voraussetzungen.
Grundlage für die Software- und Digitalisierungslösungen ist die breite Expertise des IFF im Hardwarebereich. Von Entwicklungs- und Wartungsprozessen bis hin zum Recycling wird das gesamte Spektrum des Produktlebenszyklus analysiert und eine passende Technologie beziehungsweise Software erarbeitet. Die Auftraggeber, ob Großkonzern oder Mittelständler, bekommen vom Fraunhofer IFF individuelle sowie skalierbare Technologien.
Fraunhofer-Zentrum für Chemisch-Biotechnologische Prozesse (CBP)
Das Fraunhofer-Zentrum für Chemisch-Biotechnologische Prozesse (CBP) in Leuna entwickelt und skaliert Anlagen, um die Nutzung von nachwachsenden Rohstoffen in produktrelevante Dimensionen zu ermöglichen. Gerade kleine und mittlere Unternehmen können den Transfer neuer Technologien vom Labor in industrielle Größenordnungen selten aus eigener Kraft leisten – diese Lücke schließt das Fraunhofer CBP. Mit Prozesskapazitäten von bis zu zehn Kubikmetern können in Leuna pflanzliche Öle, Zellulose, Stärke oder Zucker aufbereitet und zu chemischen Produkten umgesetzt werden. Industrielle Biotechnologie in Kombination mit chemischen Aufarbeitungsverfahren sind Schlüsseltechnologien auf dem Weg zu einer nachhaltigen Chemie. Zudem zählen nachwachsende Rohstoffe, Kreislaufwirtschaft und grüner Wasserstoff zu absoluten Zukunftsthemen.
Die hochqualifizierten Forschenden am Fraunhofer CBP tragen mit ihrer Arbeit dazu bei, dass sich Leuna zum bio- und petrochemisch integrierten Standort entwickelt und eine Vorreiterrolle bei der industriellen Nutzung nachwachsender Rohstoffe einnimmt.
Center for Economics and Management of Technologies (CEM)
Das Center for Economics and Management of Technologies (CEM) in Halle (Saale) bündelt als Außenstelle des Leipziger Fraunhofer-Zentrums für Internationales Management und Wissensökonomie (IMW) die Kompetenzen der Fraunhofer-Gesellschaft in den Bereichen der techno- und sozioökonomischen Forschung. Mit Sitz in den innovativen Hallenser SaltLabs wird Fraunhofer mit dem CEM auch seiner besonderen gesellschaftlichen Bedeutung für den Strukturwandel in Mitteldeutschland gerecht. Die Forschenden fokussieren sich insbesondere auf die energieintensive Industrie in Sachsen-Anhalt und arbeiten dabei intensiv mit den Chemieparks und der Wasserstoffwirtschaft zusammen. Das CEM begleitet technologische Transformations- und Innovationsprozesse, modelliert und bewertet Zukunftsszenarien industrieller Wertschöpfung und entwickelt Qualifizierungskonzepte für Fachkräfte, um eine nachhaltige Industriegesellschaft zu gestalten.
Molekulare Wirkstoffbiochemie und Therapieentwicklung (MWT)
Die Außenstelle Molekulare Wirkstoffbiochemie und Therapieentwicklung (MWT) in Halle (Saale) gehört zum Fraunhofer-Institut für Zelltherapie und Immunologie (IZI) Leipzig und widmet sich der Auftragsforschung für biotechnologische, pharmazeutische und medizintechnische Unternehmen, Kliniken sowie diagnostische Labore.
Die Entwicklung neuer Behandlungskonzepte wird unterstützt durch ein Wirkstoff-Design, das auf Röntgenkristallstrukturanalysen basiert und auf studienbegleitende Nachweisverfahren setzt. Dafür verfügt das MWT nicht nur über moderne Analysemethoden, sondern besitzt auch ein breit gefächertes biophysikalisches Spektrum zur Charakterisierung von Stoffwechselwegen sowie zellbasierte und pharmakologische Modelle für neuartige chemischer und biologische Wirkstoffe.
Zentrum für Naturstoff-basierte Therapeutika (ZNT)
Das Zentrum für Naturstoff-basierte Therapeutika in Köthen (Anhalt) wird getragen vom Leipziger Fraunhofer-Institut für Zelltherapie und Immunologie (IZI) gemeinsam mit der Hochschule Anhalt. Die Forschenden arbeiten an der Schnittstelle von roter, blauer und weißer Biotechnologie und wollen unbekannte Wirkstoffe aus natürlichen Quellen aufspüren sowie erfolgreich getestete Wirkstoffe in pharmakologische und toxikologische Untersuchungen überführen. Dabei werden die Erfahrungen der Algenbiotechnologie der Hochschule Anhalt mit der Expertise in der Wirkstoffentwicklung des Fraunhofer IZI gebündelt. Im Mittelpunkt der Forschungen stehen insbesondere Algeninhaltsstoffe und deren Wirksamkeit bei bakteriellen Infektionen und Entzündungen. Im ZNT werden Wirkstoffproduzenten in verschiedenen Photo-Bioreaktoren vom Labor- bis in den Technikumsmaßstab kultiviert. Über die enge Kooperation mit der Fraunhofer-Gesellschaft und deren industrielle Verflechtung ist ein schnellerer Transfer der Forschungsergebnisse in die Industrie möglich.