Bildung für nachhaltige Entwicklung (BNE)
Agenda 2030: BNE als eigenständiges Handlungsfeld
Im Jahr 2015 haben die Vereinten Nationen das fünfjährige UNESCO-Weltaktionsprogramm Bildung für Nachhaltige Entwicklung (WAP BNE) verabschiedet. Das Weltaktionsprogramm knüpft an die Erträge der UN-Dekade Bildung für nachhaltige Entwicklung (2005-2014) an. Ziel ist, Menschen Bildungschancen zu eröffnen, die es ermöglichen, sich Wissen und Werte anzueignen sowie Verhaltensweisen und Lebensstile zu erlernen, die für eine lebenswerte Zukunft und eine positive gesellschaftliche Veränderung erforderlich sind.
Das Programm leistet einen wesentlichen Beitrag zur Agenda 2030, die im September 2015 von den Vereinten Nationen verabschiedet wurde und die 17 Ziele nachhaltiger Entwicklung - die Sustainable Development Goals (SDGs) - umfasst. Im Unterziel 4.7 der Agenda 2030 wurde Bildung für nachhaltige Entwicklung (BNE) erstmals als eigenständiges Handlungsfeld formuliert. Bis zum Jahr 2030 soll sichergestellt werden, dass alle Lernenden die notwendigen Kenntnisse und Qualifikationen zur Förderung nachhaltiger Entwicklung erwerben.
Bildung für nachhaltige Entwicklung (BNE) findet unter den drei Gesichtspunkten Ökologie, Ökonomie und Soziales statt. Schwerpunkte der BNE sind der Respekt vor der kulturellen Vielfalt, das verantwortungsvolle Handeln zum Schutz der Umwelt sowie die Sicherstellung einer bestandsfähigen Wirtschaft in einer von Gerechtigkeit geprägten Gesellschaft.
Bildung für nachhaltige Entwicklung ermöglicht, die Auswirkungen des eigenen Handelns zu verstehen und verantwortungsvolle Entscheidungen zu treffen.
Kurz gesagt: Bildung für nachhaltige Entwicklung soll ein Wissen vermitteln, das die Menschen befähigt, die Welt nachhaltig und gerecht zu gestalten. Es sollen Handlungskompetenzen erlangt werden, zum kritischen Denken angeregt sowie neue Perspektiven und Wege eröffnet werden. Auch geht es darum zu verstehen, welche globalen Auswirkungen unser Handeln vor Ort hat – Heute und Morgen.
Leitbild Bildung für Nachhaltige Entwicklung
Sachsen-Anhalt hat sich mit der Verabschiedung der Nachhaltigkeitsstrategie des Landes auch der Weiterentwicklung Bildung für nachhaltige Entwicklung (BNE) im außerschulischen Bereich bekannt. Die BNE soll sich künftig stärker an den 17 globalen Nachhaltigkeitszielen der UN ausrichten und diese Inhalte vermitteln helfen. Dies war die Grundlage, dass Leitbild der Bildung für nachhaltige Entwicklung in Sachsen-Anhalt zu überarbeiten und neu auszurichten. Im Oktober 2019 hat das für BNE federführende Ministerium für Wissenschaft, Energie, Klimaschutz und Umwelt (MWU) für den außerschulischen Bereich eine neues Leitbild Bildung für nachhaltige Entwicklung verabschiedet.
Schwerpunkte in Sachsen-Anhalt
Schwerpunkte zur Umsetzung von Bildung für nachhaltige Entwicklung (BNE) in Sachsen-Anhalt sind:
- Verankerung von BNE in politischen und rechtlichen Rahmenbedingungen der Bildungsbereiche,
- BNE-Aktivitäten sollen stärker in die Strukturen des gesamten Bildungssystems einbezogen werden,
- alle Bildungsbereiche und Bildungsorte sollen berücksichtigt werden,
- angesichts weltweiter Verflechtungen und Migrationsbewegungen kommt dem Globalen Lernen eine besondere Bedeutung zu. Es wird durch die Nachhaltigkeitsstrategie des Landes gestärkt und in allen Bildungsbereichen aufgegriffen,
- BNE wird in möglichst alle Förderprogramme des Landes aufgenommen,
- BNE ist fester Bestandteil der pädagogischen Begleitung des Freiwilligen Ökologischen Jahres (FÖJ) und sichert die Aus- und Fortbildung weiterer Multiplikatorinnen und Multiplikatoren im Sinne der nachhaltigen Entwicklung.
Um Bildung für nachhaltige Entwicklung in Sachsen-Anhalt zu etablieren, werden Strukturen und Netzwerke gefördert sowie Ressourcen mobilisiert und bereitgestellt.
Dokumente
Leitbild Bildung für nachhaltige Entwicklung (PDF, 514 KB)