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Atom- und Strah­len­schutz­recht

Haupt­aufgabe der atom­recht­lichen Ge­neh­migungs-​, Plan­fest­stel­lungs-​ und Auf­sichts­be­hörden ist der Schutz von Leben, Gesund­heit und Sach­gütern vor den Ge­fahren der Kern­ener­gie und der schäd­lichen Wir­kung ion­sie­ren­der Strah­len. Die Grund­lage hier­für bil­den das Atom­ge­setz mit sei­nen Rechts­ver­ord­nun­gen sowie unter­ge­setz­liche Regel­werke.

Die wich­tigs­ten natio­nalen Rechts­quel­len sind:

  1. Ge­setz über die fried­liche Ver­wen­dung der Kern­ener­gie und den Schutz gegen ihre Ge­fahren (Atom­gesetz)
    Es bil­det die Grund­lage des Atom- und Strahlen­schutz­rechts. Es ent­hält die wesent­lichen Vorschrif­ten, die bei der Nut­zung der Kern­ener­gie ein­zu­halten sind und be­in­hal­tet inter­nationale Ver­pflichtungen der Bundes­re­publik Deutsch­land auf dem Ge­biet der Kern­ener­gie und des Strahlen­schutzes.
  2. Ge­setz zum vor­sor­gen­den Schutz der Be­völ­kerung gegen Strahlen­be­lastung (Strahlen­schutz­vorsorge­gesetz)
    Es re­gelt die Art und Weise der durch Bund und Län­der vor­zu­nehmen­den Mes­sungen der Radio­akti­vität in allen wich­ti­gen Umwelt­medien und in der Nah­rungs­ket­te.
  3. Ver­ord­nung über den Schutz vor Schä­den durch io­ni­sie­ren­de Strah­len (Strahlen­schutz­ver­ordnung)
    Sie ent­hält Rege­lungen zum Schutz so­wohl von Per­sonen, die beruf­lich mit radio­akti­ven Stof­fen um­gehen, als auch der Be­völ­kerung vor der schädigen­den Wir­kung der Strah­lung.
  4. Ver­ord­nung über den Schutz vor Schä­den durch Rönt­gen­strahlen (Rönt­gen­ver­ord­nung)
    Sie re­gelt den Strahlen­schutz beim Be­trieb von Rönt­gen­ein­rich­tungen.

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Zuständig­keiten im Atom- und Strahlen­schutz­recht

Dem Bund steht gemäß Grund­gesetz die Gesetz­ge­bung auf dem Ge­biet des Atom- und Strahlen­schutzrechts zu. Der Bund hat hier­von mit dem Atom­gesetz und wei­te­ren Rechts­vorschriften Ge­brauch ge­macht. Die Län­der füh­ren die Ge­set­ze in Bundes­auf­trags­ver­wal­tung aus. Dem Bund ste­hen damit weit­gehende Auf­sichts­rechte zu. Im Einzel­fall kann er den Län­dern Wei­sungen er­tei­len.

Auf Lan­des­ebe­ne ob­liegt dem Mi­nis­te­ri­um für Wis­sen­schaft, En­er­gie, Kli­ma­schutz und Um­welt als obers­te Lan­des­be­hör­de die Genehmigungs-​ und Auf­sichts­kom­pe­tenz für kern­tech­ni­sche An­la­gen. Die Auf­sicht er­streckt sich al­ler­dings nicht auf das End­la­ger für ra­dio­ak­ti­ve Ab­fäl­le Mors­le­ben (ERAM). Hier übt das Bun­des­amt für die Si­cher­heit der nu­klea­ren Ent­sor­gung (BASE) die atom­recht­li­che Auf­sicht aus.“

Im Rah­men der Strahlen­schutz­vor­sorge er­le­digt das Landes­amt für Um­welt­schutz Mess­auf­gaben. Es be­treibt die Landes­mess­stelle. Zu den Haupt­auf­gaben der Landes­mess­stelle zäh­len die Über­wachung der Umwelt­radioakti­vität und die Über­gabe der Daten in das Inte­grierte Mess- und In­for­mations­sys­tem (IMIS) des Bun­des.

Die je­wei­li­ge Zu­ständig­keit der Landes­behörden ist in der Zu­stän­dig­keits­ver­ord­nung für das Atom- und Strahlen­schutz­recht (At-​ZustVO) ge­re­gelt.

Auf­ga­ben des Minis­teriums für Wis­sen­schaft, En­er­gie, Kli­ma­schutz und Um­welt

Das Minis­terium er­füllt im Be­reich des Atom- und Strahlen­schutz­rechts fol­gen­de Auf­ga­ben:

  • Mit­ar­beit in Be­ra­tungs­gre­mi­en des Bun­des und der Län­der zum Atom- und Strah­len­schutz­recht sowie der End­la­ger­su­che
  • Mit­wir­kung bei Ge­setz­ge­bungs­ver­fah­ren,
  • Durch­füh­rung von Genehmigungs-​ und Plan­fest­stel­lungs­ver­fah­ren nach dem Atom­ge­setz ein­schließ­lich Auf­sichts­maß­nah­men,
  • Über­wa­chung des Trans­ports ra­dio­ak­ti­ver Stof­fe,
  • Si­cher­stel­lung ra­dio­ak­ti­ver Stof­fe in Zu­sam­men­ar­beit mit den Po­li­zei­be­hör­den,
  • Über­wa­chung der Ver­wer­tung ra­dio­ak­ti­ver Rest­stof­fe und der ge­ord­ne­ten Be­sei­ti­gung ra­dio­ak­ti­ver Ab­fäl­le (Lan­des­sam­mel­stel­le).

Das Minis­terium für Wis­sen­schaft, En­er­gie, Kli­ma­schutz und Um­welt hat dabei im Hin­blick auf das End­lager für radio­aktive Ab­fäl­le Mors­leben eine be­son­dere Auf­ga­be zu er­fül­len. Bundes­weit erst­malig wird hier ein atom­recht­li­ches Plan­fest­stellungs­verfahren zur Still­legung eines End­lagers ge­führt.

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