Wer sich in Sachsen-Anhalt unabhängiger von teurem Öl und Erdgas oder klimaschädlicher Kohle machen möchte, erhält dafür vom Energieministerium ab sofort wieder finanzielle Unterstützung: Nachdem der Landesrechnungshof und das Finanzministerium grünes Licht gegeben haben, ist das Solarspeicher-Förderprogramm jetzt erneut am Netz. Den offiziellen Startschuss dafür gab Energie-Staatssekretär Thomas Wünsch heute gemeinsam mit dem Geschäftsleiter der Investitionsbank Sachsen-Anhalt (IB), Marc Melzer, und dem Geschäftsführer der Landesenergieagentur Sachsen-Anhalt GmbH (LENA), Marko Mühlstein. Gestartet wurde heute zudem ein neues webbasiertes Energie-Informationstool der LENA für kleine und mittlere Unternehmen.
Aus dem Programm „Sachsen-Anhalt SPEICHERT“ wird die Anschaffung plus Errichtung eines Stromspeichers für Dachphotovoltaikanlagen mit bis zu 7.500 Euro (bzw. bis zu 20.000 Euro für Mieterstrommodelle) bezuschusst. Voraussetzung dafür ist, dass gleichzeitig eine neue PV-Anlage in Betrieb genommen oder die Leistung einer bestehenden mindestens verdoppelt wird. Zunächst bis Ende 2023 stehen dafür 2,9 Millionen Euro zur Verfügung. Antragstellung und Förderberatung erfolgen über die IB.
Wünsch betonte: „Ich freue mich, dass unser erfolgreiches Stromspeicher-Programm wieder am Netz ist. Damit geben wir in Sachsen-Anhalt einen zusätzlichen Impuls für mehr Unabhängigkeit von fossilen Energieträgern. Gerade der Ausbau erneuerbarer Energien und die Nutzung des selbst erzeugten Stroms haben durch die aktuell unsichere Energielage nochmals massiv an Bedeutung gewonnen. Deshalb wollen wir Eigenheimbesitzer sowie öffentliche und private Vermieter beim Umstieg auf zukunftssichere und klimafreundliche Energieversorgung unterstützen. Priorität hat dabei ein möglichst schlankes Förderverfahren; so dürfte der Antrag im Regelfall in weniger als einer Stunde ausgefüllt sein.“
IB-Geschäftsleiter Marc Melzer unterstreicht: „Investitionen in erneuerbare Technologien zahlen sich aus – sowohl für das eigene Portemonnaie als auch für die Umwelt. Die Antragstellung ist unkompliziert. Nehmen Sie gern auch unsere persönliche Beratung wahr – auf Wunsch telefonisch, digital oder vor Ort bei einem unserer Partner in den Regionen.“ Die Investitionsbank Sachsen-Anhalt berät landesweit an zwölf Standorten. Termine können unter der kostenfreien Hotline 0800 56 007 57 vereinbart werden.
Details zum Speicher-Förderprogramm
Gefördert werden Stromspeicher für Dachphotovoltaikanlagen mit einer installierten Leistung von bis zu 30 Kilowattpeak (kWp); Mieterstrommodelle werden bis zu einer installierten Leistung von 100 kWp unterstützt. Die Photovoltaikanlage selbst ist nicht Bestandteil des Förderprogramms. Antragsberechtigt sind Privatpersonen sowie öffentliche und private Unternehmen, die künftig Mieterstrommodelle anbieten wollen. Die Förderung von maximal 7.500 Euro für Privathaushalte bzw. von bis zu 20.000 Euro bei Mieterstrommodellen erfolgt in Abhängigkeit von der Größe des installierten Speichers: Bis zu einer Speicherkapazität von 25 Kilowattstunden (kWh) beträgt die Höhe des Zuschusses 300 Euro je kWh, darüber hinaus 200 Euro je kWh. Wer zusätzlich einen Ladepunkt für Elektrofahrzeuge mit einer Ladeleistung von mindestens 3,7 Kilowatt installiert, erhält einen einmaligen Bonus von bis zu 1.000 Euro. Förderfähige Speicher müssen über eine nutzbare Kapazität von mindestens 5 kWh verfügen. Weitere Informationen und Antragsunterlagen gibt es auf den Webseiten der Investitionsbank Sachsen-Anhalt.
In der ersten Runde des Ende 2019 aus der Taufe gehobenen Förderprogramms ist die Errichtung von rund 400 Stromspeichern mit insgesamt gut 1,2 Millionen Euro unterstützt worden. Durch die Zuschüsse wurde ein Gesamtinvestitionsvolumen von rund 8,5 Millionen Euro angeschoben. Auf jeden Fördereuro entfallen so gut sechs weitere privat investierte Euro.
Wichtige Fragen und Antworten zur Neuauflage des Programms „Sachsen-Anhalt SPEICHERT“ finden Sie auf den Internetseiten des Energieministeriums im „FAQ zum Solarspeicher-Förderprogramm“.
Informationen zur Photovoltaik in Sachsen-Anhalt finden sich im aktuellen „FAQ Photovoltaik“.
„Virtuelle Räume“ der LENA freigeschaltet
Für kleine und mittlere Unternehmen hält die LENA ab sofort ein neues Angebot zu ausgewählten Energieeffizienztechnologien und erneuerbaren Energien bereit: Die „Virtuellen Räume“ beinhalten drei webbasierte Fachinformationsangebote zu den Themen Verfahrens- und Prozessoptimierung, Eigenversorgung mit erneuerbarer Energie und Querschnittstechnologien. Im 3D-Format können Unternehmerinnen und Unternehmer durch die Räume gehen sowie Kurzfilme, Grafiken und Infotexte aufrufen. Hierzu erläutert LENA-Geschäftsführer Marko Mühlstein: „Das Interesse an Technologien zur Steigerung der Energieeffizienz, zum Einsatz erneuerbarer Energien oder der Optimierung von Prozessen ist deutlich gestiegen. Mit der Freischaltung der ‚Virtuellen Räume′ bieten wir den Unternehmen im Land bedarfsgerechte, strukturierte Informationen in einem zeitgemäßen Format.“ Die „Virtuellen Räume“ sind im Energieatlas Sachsen-Anhalt unter www.sachsen-anhalt-energie.de über den Menüpunkt „Klimaschutz + Effizienztechnologien“ abrufbar.