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Wil­ling­mann und Spit­zen der Uni­me­di­zin un­ter­zeich­nen Ziel­ver­ein­ba­run­gen für die Jahre 2025 bis 2029

Pla­nungs­si­cher­heit für die nächs­ten Jahre

Die Uni­ver­si­täts­me­di­zin in Mag­de­burg und Halle er­hält für die kom­men­den fünf Jahre fi­nan­zi­el­le Pla­nungs­si­cher­heit. Wis­sen­schafts­mi­nis­ter Prof. Dr. Armin Wil­ling­mann hat am heu­ti­gen Mitt­woch zu­sam­men mit den Lei­tun­gen der Me­di­zi­ni­schen Fa­kul­tä­ten und Uni­kli­ni­ka die Ziel­ver­ein­ba­run­gen 2025 bis 2029 un­ter­zeich­net. Die Ver­ein­ba­run­gen bil­den die Grund­la­ge für die in­halt­li­che und struk­tu­rel­le Wei­ter­ent­wick­lung der bei­den Uni­ver­si­täts­me­di­zin­stand­or­te. Zu­gleich sind darin die ga­ran­tier­ten Zu­schüs­se des Lan­des fest­ge­schrie­ben.

„Sachsen-​Anhalt setzt auf eine leis­tungs­star­ke und wett­be­werbs­fä­hi­ge Uni­ver­si­täts­me­di­zin in Mag­de­burg und Halle“, be­ton­te Wil­ling­mann. „Des­halb schaf­fen wir mit den Ziel­ver­ein­ba­run­gen für die bei­den Stand­or­te nicht nur fi­nan­zi­el­le Pla­nungs­si­cher­heit, son­dern stel­len auch in­halt­lich und struk­tu­rell die Wei­chen für eine er­folg­rei­che Ent­wick­lung in den nächs­ten Jah­ren. Es wird im We­sent­li­chen um eine erst­klas­si­ge und zeit­ge­mä­ße Aus­bil­dung, um For­schung mit na­tio­na­ler und in­ter­na­tio­na­ler Strahl­kraft sowie um best­mög­li­che Kran­ken­ver­sor­gung – auch über die Stand­or­te hin­aus – gehen. Wir wol­len im Lande Spit­zen­me­di­zin im Zu­sam­men­spiel von Me­di­zi­ni­schen Fa­kul­tä­ten und Kli­ni­ka för­dern und zu­gleich die be­son­de­re Rolle der Uni­kli­ni­ka als Ko­or­di­na­to­ren in der Kli­nik­land­schaft stär­ken. Die Uni­me­di­zin kann sich dabei auf die volle Un­ter­stüt­zung des Wis­sen­schafts­mi­nis­te­ri­ums ver­las­sen.“

In der neuen Ziel­ver­ein­ba­rungs­pe­ri­ode 2025 bis 2029 wer­den die Uni­me­di­zin­stand­or­te deut­lich hö­he­re Zu­schüs­se vom Land er­hal­ten. Für 2025 hat das Wis­sen­schafts­mi­nis­te­ri­um 172,4 Mil­lio­nen Euro ein­ge­plant. Zum Ver­gleich: Das sind 26,5 Mil­lio­nen Euro oder rund 18 Pro­zent mehr als im Jahr 2020 zu Be­ginn der ver­gan­ge­nen Ziel­ver­ein­ba­rungs­pe­ri­ode. Das Land ver­pflich­tet sich im Wei­te­ren, einen In­fla­ti­ons­aus­gleich zu zah­len und die Mehr­be­dar­fe für Besoldungs-​ und Ta­rif­stei­ge­run­gen zu über­neh­men. Die Uni­me­di­zin Halle kann dem­entspre­chend 2025 mit einem Zu­schuss von 92,8 Mil­lio­nen Euro rech­nen, die Uni­me­di­zin Mag­de­burg mit 79,6 Mil­lio­nen Euro. Darin ent­hal­ten sind 14,2 be­zie­hungs­wei­se 13,8 Mil­lio­nen Euro für In­ves­ti­tio­nen der Uni­ver­si­täts­kli­ni­ka.

For­scher legen den Fokus auf die Ent­wick­lung von Zell­the­ra­pien

Ein Zu­kunfts­the­ma für beide For­schungs­stand­or­te sind Zell­the­ra­pien. Dabei wer­den mensch­li­che Zel­len trans­plan­tiert, um be­schä­dig­tes Ge­we­be be­zie­hungs­wei­se Zel­len zu er­set­zen oder zu re­pa­rie­ren. Die Zel­len kön­nen aus dem ei­ge­nen Kör­per stam­men oder von an­de­ren Per­so­nen. Durch die bis­he­ri­gen Fort­schrit­te kön­nen Krank­hei­ten ge­heilt wer­den, für die es bis vor kur­zem keine wirk­sa­men The­ra­pien gab, etwa Leuk­ämien oder Lym­phome. In Halle und Mag­de­burg un­ter­stützt das Wis­sen­schafts­mi­nis­te­ri­um des­halb den Auf­bau neuer In­sti­tu­te. Wäh­rend Mag­de­burg wei­ter auf die in­ter­na­tio­nal sicht­ba­ren For­schungs­schwer­punk­te Neu­ro­wis­sen­schaf­ten sowie Im­mu­no­lo­gie und Mo­le­ku­la­re Me­di­zin der Ent­zün­dung setzt, wird in Halle unter an­de­rem Mo­le­ku­la­re Me­di­zin der Si­gnal­trans­duk­ti­on sowie Epi­de­mio­lo­gie und Pfle­ge­for­schung im Fokus ste­hen.

Vor­ab­quo­ten sol­len an­ge­passt wer­den

Mit Blick auf die Aus­bil­dung von me­di­zi­ni­schem Nach­wuchs er­klär­te Wil­ling­mann, dass die Vor­ab­quo­ten für Stu­di­en­an­fän­ger zum Win­ter­se­mes­ter 2025/2026 an­ge­passt wer­den sol­len. Dem­nach soll die Land­arzt­quo­te von 6,3 auf 7,8 Pro­zent er­höht und die Aus­län­der­quo­te von fünf auf 3,5 Pro­zent ge­senkt wer­den. Wer über die Land­arzt­quo­te Me­di­zin stu­diert, ver­pflich­tet sich, nach sei­nem Ab­schluss und der an­schlie­ßen­den Fach­arzt­wei­ter­bil­dung in einer un­ter­ver­sorg­ten Re­gi­on in Sachsen-​Anhalt für min­des­tens 10 Jahre als Haus­ärz­tin oder Haus­arzt zu ar­bei­ten. Ge­plant ist im Wei­te­ren eine Land­zahn­arzt­quo­te von 10,1 Pro­zent. Vier der ak­tu­ell 40 Stu­di­en­plät­ze könn­ten dem­nach über die Quote be­setzt wer­den.

Land­tag berät in ers­ter Le­sung über Hoch­schul­me­di­zin­ge­setz

Der Wis­sen­schafts­mi­nis­ter wies im Wei­te­ren auf wich­ti­ge Im­pul­se hin, die von der ge­plan­ten Än­de­rung des Hoch­schul­me­di­zin­ge­set­zes (HMG) aus­ge­hen wer­den. Nach­dem das Ka­bi­nett die HMG-​Novelle am 25. Fe­bru­ar 2025 be­schlos­sen hatte, wird in die­ser Woche im Land­tag die erste Le­sung statt­fin­den. Mit der No­vel­le wird unter an­de­rem die wirt­schaft­li­che Ei­gen­ver­ant­wor­tung der Uni­me­di­zin­stand­or­te ge­stärkt. Erst­mals dür­fen die Uni­ver­si­täts­kli­ni­ka dann in be­grenz­tem Um­fang Kre­di­te zur De­ckung ihres In­ves­ti­ti­ons­be­darfs auf­neh­men. Dar­über hin­aus kann ein Dekan oder eine De­ka­nin künf­tig haupt­amt­lich be­stellt wer­den, Wis­sen­schaft­ler er­hal­ten mehr Mit­wir­kungs­rech­te an grund­le­gen­den Struk­tur­pla­nun­gen wie der Grün­dung oder Auf­lö­sung von In­sti­tu­ten. „Mit der No­vel­le räu­men wir den Uni­kli­ni­ka mehr Hand­lungs­spiel­räu­me ein, um sich im na­tio­na­len und in­ter­na­tio­na­len Wett­be­werb zu be­haup­ten“, so Wil­ling­mann.

State­ments von den Spit­zen der Uni­me­di­zin

Prof. Dr. Da­nie­la Die­te­rich, De­ka­nin der Me­di­zi­ni­schen Fa­kul­tät der Otto-​von-Guericke-Universität Mag­de­burg, er­klär­te: „Die neue Ziel­ver­ein­ba­rung gibt uns nicht nur Pla­nungs­si­cher­heit, son­dern er­öff­net weg­wei­sen­de Ent­wick­lungs­per­spek­ti­ven für un­se­re in­ter­na­tio­nal sicht­ba­ren For­schungs­schwer­punk­te ‚Neu­ro­wis­sen­schaf­ten‘ sowie ‚Im­mu­no­lo­gie und Mo­le­ku­la­re Me­di­zin der Ent­zün­dung‘. Zudem for­cie­ren wir stra­te­gisch Zu­kunfts­fel­der wie die Zell­the­ra­pie und KI-​gestützte Me­di­zin, die für eine ex­zel­len­te Pa­ti­en­ten­ver­sor­gung in Sachsen-​Anhalt von ent­schei­den­der Be­deu­tung sein wer­den.“

Prof. Dr. med. Hans-​Jochen Hein­ze, Ärzt­li­cher Di­rek­tor des Uni­ver­si­täts­kli­ni­kums Mag­de­burg, be­ton­te: „Die enge Ver­zah­nung von kli­ni­scher Ex­zel­lenz und For­schung ist der Schlüs­sel zur Be­wäl­ti­gung künf­ti­ger me­di­zi­ni­scher Her­aus­for­de­run­gen. Die Schwer­punk­te in der Zell­the­ra­pie und KI-​gestützten Me­di­zin er­mög­li­chen uns nicht nur mo­derns­te The­ra­pie­op­tio­nen für un­se­re Pa­ti­en­tin­nen und Pa­ti­en­ten, son­dern auch ein at­trak­ti­ves Ar­beits­um­feld für me­di­zi­ni­sche Fach­kräf­te.“

Prof. Dr. Heike Kiel­stein, De­ka­nin der Me­di­zi­ni­schen Fa­kul­tät der Martin-​Luther-Universität Halle-​Wittenberg, be­ton­te: „Mit der Ziel­ver­ein­ba­rung be­kräf­tigt Sachsen-​Anhalt den Wil­len zu in­no­va­ti­ver me­di­zi­ni­scher For­schung vor dem Hin­ter­grund de­mo­gra­fi­scher Her­aus­for­de­run­gen. Un­se­re Schwer­punk­te ‚Mo­le­ku­la­re Me­di­zin der Si­gnal­trans­duk­ti­on‘ und ‚Epi­de­mio­lo­gie und Pfle­ge­for­schung‘ schla­gen dabei die Brü­cke von den Grund­la­gen hin zur An­wen­dung: So kön­nen wir un­se­re Ex­per­ti­se und Ka­pa­zi­tä­ten in der Zell- und Gen­the­ra­pie, der trans­la­tio­na­len Krebs­for­schung und Prä­zi­si­onson­ko­lo­gie sowie der RNA-​Forschung in den kom­men­den Jah­ren wei­ter vor­an­trei­ben. Ins­be­son­de­re der Al­terns­me­di­zin kommt eine wach­sen­de Be­deu­tung zu, zu der un­se­re For­schung bei­trägt und die wir in­ten­si­vie­ren möch­ten. Wei­ter­hin ste­hen erste Bau­tä­tig­kei­ten für das Theo­re­ti­kum an, das For­schung, Lehre und Kran­ken­ver­sor­gung an einem Stand­ort in Halle (Saale) bün­deln und stär­ken soll.“

Prof. Dr. Tho­mas Moes­ta, Ärzt­li­cher Di­rek­tor Uni­ver­si­täts­kli­ni­kums Halle, er­klär­te: „Unser Ziel ist es, eine erst­klas­si­ge me­di­zi­ni­sche Ver­sor­gung für die Be­völ­ke­rung im süd­li­chen Sachsen-​Anhalt si­cher­zu­stel­len und mo­derns­te Ar­beits­plät­ze zu schaf­fen. Dazu bauen wir um­fang­rei­che Ko­ope­ra­tio­nen mit an­de­ren Kli­ni­ken auf und schaf­fen neue In­fra­struk­tur, unter an­de­rem ein Pandemieresilienz-​Zentrum und ein Neu­ro­psych­ia­tri­sches Zen­trum. Die Ziel­ver­ein­ba­rung ist dabei ein wich­ti­ger Schlüs­sel, um auch in Zu­kunft unter dem Dach einer star­ken Uni­ver­si­täts­me­di­zin eine hoch­mo­der­ne Ge­sund­heits­ver­sor­gung zu ent­wi­ckeln und die Spit­zen­for­schung in der Re­gi­on aus­zu­bau­en.“

Die Ziel­ver­ein­ba­run­gen 2025-2029 sind unter fol­gen­den Links auf den Web­sei­ten des Wis­sen­schafts­mi­nis­te­ri­ums ab­ruf­bar: https://lsaurl.de/zv­bu­ni­me­di­zin­md2025 (Mag­de­burg) und https://lsaurl.de/zv­bu­ni­me­di­zin­hal­le2025 (Halle).

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