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Wil­ling­mann: Sachsen-​Anhalt wird zum Kraft­zen­trum der nach­hal­ti­gen Was­ser­stoff­wirt­schaft in Deutsch­land

Wasserstoff-​Großprojekt „Green Oc­to­pus“ geht in die Um­set­zung

Für den Auf­bau der kli­ma­neu­tra­len Was­ser­stoff­wirt­schaft müs­sen große Erzeugungs-​ und Ver­brauchs­re­gio­nen in Deutsch­land mit Pipe­lines ver­netzt wer­den. In Sachsen-​Anhalt geht ein wich­ti­ges Groß­pro­jekt für die Er­rich­tung des Was­ser­stoff­kern­net­zes jetzt in die Um­set­zung. Am heu­ti­gen Mitt­woch hat Sachsen-​Anhalts En­er­gie­mi­nis­ter Prof. Dr. Armin Wil­ling­mann ge­mein­sam mit dem par­la­men­ta­ri­schen Staats­se­kre­tär im Bun­des­wirt­schafts­mi­nis­te­ri­um, Mi­cha­el Kell­ner, einen Be­scheid für das Pro­jekt „Green Oc­to­pus Mit­tel­deutsch­land“ an den Fern­lei­tungs­netz­be­trei­ber On­tras in Leuna über­reicht. Das Vor­ha­ben ver­bin­det künf­tig das mit­tel­deut­sche Che­mie­drei­eck und die Re­gi­on Leipzig-​Halle mit den In­dus­trie­zen­tren in Sachsen-​Anhalt und dem an­gren­zen­den Nie­der­sach­sen.

„Sachsen-​Anhalt wird sich in den kom­men­den Jah­ren zu einem wich­ti­gen Kraft­zen­trum der nach­hal­ti­gen Was­ser­stoff­wirt­schaft in Deutsch­land ent­wi­ckeln“, er­klär­te Wil­ling­mann. „Für den Auf­bau der hier­für not­wen­di­gen In­fra­struk­tur ist ‚Green Oc­to­pus Mit­tel­deutsch­land‘ von her­aus­ra­gen­der Be­deu­tung. Im ver­gan­ge­nen Jahr haben wir uns in Ber­lin immer wie­der dafür stark ge­macht, dass die wich­ti­ge Ost-​West-Verbindung mit der ers­ten Aus­bau­stu­fe des Was­ser­stoff­kern­net­zes rea­li­siert wird. Green Oc­to­pus ver­bin­det nicht nur die Re­gio­nen Leipzig-​Halle, Mag­de­burg und die Stahl­re­gi­on Salz­git­ter, son­dern in­te­griert auch den künf­ti­gen Was­ser­stoff­spei­cher in Bad Lauch­städt.“

Ins­ge­samt um­fasst „Green Oc­to­pus“ rund 300 Ki­lo­me­ter Lei­tun­gen, davon ver­lau­fen 200 Ki­lo­me­ter durch Sachsen-​Anhalt. Ein Lei­tungs­strang wird von Bad Lauch­städt in Rich­tung Mag­de­bur­ger Börde und dann wei­ter Rich­tung Wes­ten durchs Helm­städ­ter Re­vier bis zu den Stahl­wer­ken Salz­git­ter füh­ren. Dort wird der An­schluss an das Kern­netz Rich­tung Wes­ten er­fol­gen. Zwei wei­te­re Lei­tungs­strän­ge füh­ren Rich­tung Leip­zig. An das Netz an­ge­bun­den wird der ge­plan­te Was­ser­stoff­spei­cher mit einer Ka­pa­zi­tät von 50 Mio. m³ Ar­beits­gas­vo­lu­men. Das Ge­samt­in­ves­ti­ti­ons­vo­lu­men im Lei­tungs­teil in Sachsen-​Anhalt be­trägt 83 Mil­lio­nen Euro. Bund und Land för­dern „Green Oc­to­pus“ mit ins­ge­samt rund 61 Mil­lio­nen Euro. 70 Pro­zent, rund 43 Mil­lio­nen Euro, trägt der Bund. Das En­er­gie­mi­nis­te­ri­um Sachsen-​Anhalt stellt die rest­li­chen 30 Pro­zent, rund 18 Mil­lio­nen Euro, be­reit.

Ver­gan­ge­ne Woche hatte die Bun­des­netz­agen­tur die Ge­neh­mi­gung des ge­sam­ten deut­schen Was­ser­stoff­kern­net­zes er­teilt. Die Netz-​Genehmigung sieht Pipe­lines mit einer Lei­tungs­län­ge von 9.040 km vor, die zu rund 60 Pro­zent auf Um­stel­lun­gen be­stehen­der Erd­gas­lei­tun­gen ba­sie­ren. Die zu er­war­ten­den In­ves­ti­ti­ons­kos­ten be­lau­fen sich den An­ga­ben zu­fol­ge auf 18,9 Mil­li­ar­den Euro. Wil­ling­mann sieht Sachsen-​Anhalt beim Was­ser­stoff­kern­netz im Ver­gleich zu an­de­ren Re­gio­nen als sehr gut be­rück­sich­tigt an. „Die gute An­bin­dung des Lan­des ist ge­ra­de für die en­er­gie­in­ten­si­ven In­dus­trien in Sachsen-​Anhalt von gro­ßer Be­deu­tung. Viele Un­ter­neh­men wer­den auf grü­nen Was­ser­stoff als En­er­gie­trä­ger der Zu­kunft set­zen“, so Wil­ling­mann. Der größ­te Teil der Wasserstoffkernnetz-​Leitungen in Sachsen-​Anhalt soll nach Pla­nun­gen der Fern­lei­tungs­netz­be­trei­ber bis Ende 2028 in Be­trieb ge­nom­men wer­den. Den Auf­bau des Was­ser­stoff­kern­net­zes in Sachsen-​Anhalt un­ter­stützt der Bund mit rund 126 Mil­lio­nen Euro, das Land be­tei­ligt sich mit 54 Mil­lio­nen Euro.

Das Ent­wick­lungs­po­ten­zi­al der kli­ma­neu­tra­len Was­ser­stoff­wirt­schaft in Sachsen-​Anhalt ist groß: Durch den Auf­bau von Produktions-​, Speicher-​ und Trans­port­ka­pa­zi­tä­ten sowie durch den wei­te­ren Aus­bau er­neu­er­ba­rer En­er­gien könn­ten bis 2045 lan­des­weit rund 27.000 zu­sätz­li­che Ar­beits­plät­ze ent­ste­hen. Das geht aus einer Stu­die des Köl­ner Be­ra­tungs­un­ter­neh­mens r2b en­er­gy con­sul­ting her­vor, die das En­er­gie­mi­nis­te­ri­um im Ja­nu­ar die­ses Jah­res vor­ge­stellt hatte. Die Stu­die pro­gnos­ti­ziert zudem einen Zu­wachs an Wert­schöp­fung von 1,5 Mil­li­ar­den Euro pro Jahr.

Kon­takt

Mi­nis­te­ri­um für Wis­sen­schaft,
En­er­gie, Kli­ma­schutz und Um­welt

des Lan­des Sachsen-​Anhalt
Leip­zi­ger Stra­ße 58
39112 Mag­de­burg

Te­le­fon: +49 391 567- 1950
E-​Mail: pr(at)mwu.sachsen-​anhalt.de

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