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Wil­ling­mann for­dert Schutz­maß­nah­men für So­lar­in­dus­trie, Un­ter­neh­men und Ver­brau­cher

En­er­gie­mi­nis­ter­kon­fe­renz: Mi­nis­ter be­ra­ten diese Woche in Wer­ni­ge­ro­de

Vor Be­ginn der Herbst­sit­zung der En­er­gie­mi­nis­ter­kon­fe­renz (EnMK) in die­ser Woche in Wer­ni­ge­ro­de (Land­kreis Harz) hat Sachsen-​Anhalts En­er­gie­mi­nis­ter Prof. Dr. Armin Wil­ling­mann als EnMK-​Vorsitzender dem Ka­bi­nett heute ver­schie­de­ne The­men der Ta­ges­ord­nung vor­ge­stellt:

Si­tua­ti­on der So­lar­in­dus­trie:

In Eu­ro­pas Häfen tür­men sich nach An­ga­ben des eu­ro­päi­schen So­lar­in­dus­trie­ver­bands (ESMC) sub­ven­tio­nier­te So­lar­mo­du­le aus China. Mit 120 Gi­ga­watt sei das Im­port­vo­lu­men be­reits dop­pelt so hoch wie der er­war­te­te eu­ro­päi­sche Photovoltaik-​Zubau. Wil­ling­mann sieht die deut­sche und eu­ro­päi­sche So­lar­in­dus­trie einem un­lau­te­ren Wett­be­werb aus­ge­setzt und for­dert die EU zum Han­deln auf. Die So­lar­mo­dul­schwem­me werde neben der Wär­me­wen­de und der Ein­füh­rung eines Brü­cken­strom­prei­ses für die In­dus­trie ein Thema bei den Be­ra­tun­gen der En­er­gie­mi­nis­ter­kon­fe­renz in Wer­ni­ge­ro­de sein, er­klär­te er am Diens­tag.

„Für den Aus­bau er­neu­er­ba­rer En­er­gien be­nö­ti­gen wir eine leis­tungs­fä­hi­ge deut­sche und eu­ro­päi­sche So­lar­in­dus­trie“, be­ton­te der Mi­nis­ter. „Die So­lar­mo­dul­schwem­me aus China kann nicht in un­se­rem In­ter­es­se lie­gen. Des­halb halte ich es für ge­bo­ten, auf eu­ro­päi­scher Ebene Maß­nah­men zum Schutz der hei­mi­schen In­dus­trie zu er­grei­fen.“ Wil­ling­mann sieht einen Grund für die So­lar­mo­dul­flut in Eu­ro­pa in einem für den ame­ri­ka­ni­schen Markt er­las­se­nen Im­port­ver­bot für chi­ne­si­sche So­lar­pro­duk­te, die mit Hilfe von Zwangs­ar­beit er­stellt wur­den. „Wir soll­ten eben­falls chi­ne­si­schen Pro­duk­ten aus Zwangs­ar­beit einen Rie­gel vor­schie­ben“, so der Mi­nis­ter. „Es ist be­dau­er­lich, dass die EU hier bis­lang recht be­hä­big agiert.“

Wil­ling­mann kann sich zudem eine Anti-​Subventionsuntersuchung auf EU-​Ebene vor­stel­len. Nach An­ga­ben des So­lar­in­dus­trie­ver­bands wer­den chi­ne­si­sche Mo­du­le ak­tu­ell zu Prei­sen von 15 Cent pro Watt be­wor­ben. Die Her­stel­lungs­kos­ten der eu­ro­päi­schen So­lar­in­dus­trie lie­gen bei 20 Cent pro Watt. „Wir wer­den am Don­ners­tag bei der En­er­gie­mi­nis­ter­kon­fe­renz be­ra­ten, wie wir un­se­re So­lar­in­dus­trie wei­ter schüt­zen könn­ten“, so Wil­ling­mann. „Wir müs­sen uns ge­ra­de im En­er­gie­sek­tor un­ab­hän­gi­ger von Im­por­ten aus au­to­ri­tär re­gier­ten Län­dern wie Russ­land und China ma­chen.“

Am Mitt­woch tref­fen sich die Mi­nis­te­rin­nen und Mi­nis­ter der Län­der zu­nächst zu Vor­ge­sprä­chen, Wil­ling­mann be­grüßt sie in die­sem Jahr als Kon­fe­renz­vor­sit­zen­der in Wer­ni­ge­ro­de. Abends wird Bun­des­wirt­schafts­mi­nis­ter Ro­bert Ha­beck für einen ge­mein­sa­men Aus­tausch in der Harz­stadt er­war­tet. Am Don­ners­tag fin­det dann die Mi­nis­ter­kon­fe­renz statt. Auf der Agen­da ste­hen dabei auch The­men wie die Ein­füh­rung eines Brü­cken­strom­prei­ses für die In­dus­trie, die Sen­kung staat­lich in­du­zier­ter Strom­preis­be­stand­tei­le wie die Strom­steu­er sowie eine ge­rech­te­re Ver­tei­lung der Strom­netz­ent­gel­te. Im Fokus steht zudem die Ge­stal­tung der Wär­me­wen­de; auf An­trag Sachsen-​Anhalts wird etwa über die Ein­rich­tung eines bun­des­wei­ten Wär­me­netz­re­gis­ters be­ra­ten, das durch eine be­last­ba­re Da­ten­ba­sis zu Wär­me­net­zen, -​speichern und -​erzeugungsanlagen die Grund­la­ge für den not­wen­di­gen Aus­bau schaf­fen soll.

En­er­gie­prei­se:

„Bun­des­kanz­ler Olaf Scholz hat sich ge­ra­de in der En­er­gie­kri­se ein­mal mehr als zu­ver­läs­si­ger Kri­sen­ma­na­ger er­wie­sen. Des­halb bin ich zu­ver­sicht­lich, dass wir auch beim Brü­cken­strom­preis für die In­dus­trie zu einer Lö­sung fin­den“, er­klär­te Wil­ling­mann am Diens­tag. „En­er­gie­in­ten­si­ve In­dus­trien, wie es sie auch in Sachsen-​Anhalt gibt, wer­den in den kom­men­den Jah­ren Un­ter­stüt­zung be­nö­ti­gen. An­dern­falls dro­hen das Ab­wan­dern und der Ver­lust von Ar­beits­plät­zen.“ Wil­ling­mann be­kräf­tig­te zudem seine For­de­rung nach einer Sen­kung wei­te­rer staat­lich in­du­zier­ter Strom­preis­be­stand­tei­le wie der Strom-​ und Mehr­wert­steu­er. „Hier­bei geht es um Ent­las­tun­gen ins­be­son­de­re auch für klei­ne und mit­tel­stän­di­sche Un­ter­neh­men sowie pri­va­te Haus­hal­te.“

Netz­ent­gel­te:

Eine ge­rech­te Lö­sung for­dert der En­er­gie­mi­nis­ter auch mit Blick auf die Strom­netz­ent­gel­te. Ak­tu­ell fal­len pro Jahr für einen Haus­halt mit einem Ver­brauch von 4.000 Ki­lo­watt­stun­den Strom nach An­ga­ben des Ver­gleichs­por­tals Ver­i­vox Netz­ent­gel­te von 365 Euro in Sachsen-​Anhalt an. In Bay­ern sind es 323 Euro, in Bre­men nur 254 Euro. In Län­dern wie Schleswig-​Holstein, die eben­falls stark auf er­neu­er­ba­re En­er­gien set­zen, fal­len 480 Euro an. „Es kann nicht sein, dass die Län­der, die den Aus­bau er­neu­er­ba­rer En­er­gien vor­an­trei­ben, mit hohen Netz­ent­gel­ten für die Ver­brau­che­rin­nen und Ver­brau­cher vor Ort be­straft wer­den“, so Wil­ling­mann.

 

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