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Wil­ling­mann dringt auf Stär­kung der Wind­kraft­in­dus­trie und ein­heit­li­che wirt­schaft­li­che Be­tei­li­gung der Kom­mu­nen

Wind-​Gipfel in Ber­lin

Bis 2030 soll 80 Pro­zent des Stroms in Deutsch­land aus er­neu­er­ba­ren En­er­gien stam­men. Sachsen-​Anhalts En­er­gie­mi­nis­ter Prof. Dr. Armin Wil­ling­mann hat als Vor­sit­zen­der der En­er­gie­mi­nis­ter­kon­fe­renz (EnMK) am heu­ti­gen Diens­tag mit Bun­des­wirt­schafts­mi­nis­ter Ro­bert Ha­beck sowie Ver­tre­te­rin­nen und Ver­tre­tern wei­te­rer Mi­nis­te­ri­en, Ver­bän­den und Bran­chen über die Be­schleu­ni­gung des Aus­baus der Wind­ener­gie be­ra­ten. Im An­schluss an den zwei­ten „Wind-​Gipfel“ stell­te Ha­beck im Bei­sein von Wil­ling­mann seine über­ar­bei­te­te „Windenergie-​an-Land-Strategie“ vor. Bis 2035 soll die bun­des­weit in­stal­lier­te Leis­tung der Wind­kraft­an­la­gen an Land von 58 auf 160 Gi­ga­watt fast ver­drei­facht wer­den.

Die Stra­te­gie sieht hier­für unter an­de­rem schnel­le­re Planungs-​ und Ge­neh­mi­gungs­ver­fah­ren sowie Ver­ein­fa­chun­gen beim Re­power­ing, also dem Er­satz alter An­la­gen durch mo­der­ne, vor. Wil­ling­mann be­zeich­ne­te die Stra­te­gie als wich­ti­gen Bau­stein für den wei­te­ren Aus­bau er­neu­er­ba­rer En­er­gien. „Sachsen-​Anhalt setzt als Land mit vie­len Alt­an­la­gen auf Re­power­ing. Erst kürz­lich ist eines der größ­ten Repowering-​Projekte Eu­ro­pas im Land­kreis Wit­ten­berg ge­star­tet. 50 ver­al­te­te Wind­ener­gie­an­la­gen wer­den durch 16 mo­der­ne und ef­fi­zi­en­te­re An­la­gen er­setzt, der En­er­gie­er­trag da­durch ins­ge­samt ver­sechs­facht“, er­klär­te der Mi­nis­ter. „Die Stra­te­gie des Bun­des gibt an die­ser Stel­le Rü­cken­wind.“

Luft nach oben sieht der Mi­nis­ter mit Blick auf die Stär­kung der Wind­kraft­in­dus­trie. Zwar sol­len nach dem Wort­laut der Wind-​Strategie Wert­schöp­fung und Pro­duk­ti­ons­ka­pa­zi­tä­ten in Deutsch­land ge­stärkt wer­den. Über Prüf­auf­trä­ge geht das Pa­pier je­doch kaum hin­aus. „Ich halte die Sta­bi­li­sie­rung der Wind­in­dus­trie in Deutsch­land für drin­gend ge­bo­ten“, be­ton­te Wil­ling­mann. „Der sto­cken­de Aus­bau der Wind­kraft hat in den ver­gan­ge­nen Jah­ren al­lein in Mag­de­burg dazu ge­führt, dass 2.000 der 3.500 Ar­beits­plät­ze bei einem Her­stel­ler und sei­nen Zu­lie­fe­rern ab­ge­baut wer­den muss­ten. Zu­gleich gibt es wei­ter Ka­pa­zi­tät im Lande und das Know-​how der Men­schen, auch bei uns in Sachsen-​Anhalt. Daher halte ich es für ge­bo­ten, den Un­ter­neh­men In­ves­ti­ti­ons­si­cher­heit zu geben und Schlüs­sel­in­dus­trien wie Wind­kraft und Pho­to­vol­ta­ik mit In­ves­ti­ti­ons­för­de­run­gen und be­glei­ten­den Maß­nah­men zu un­ter­stüt­zen.“

Der Mi­nis­ter ver­wies im Wei­te­ren dar­auf, dass ent­spre­chen­de Pro­duk­ti­ons­ka­pa­zi­tä­ten not­wen­dig für das Er­rei­chen der Aus­bau­zie­le seien. „Wir soll­ten alles dafür tun, Wert­schöp­fung und Fach­wis­sen lang­fris­tig zu hal­ten. Eine er­folg­rei­che En­er­gie­wen­de soll­te mit mehr gut be­zahl­ten Ar­beits­plät­zen im Be­reich er­neu­er­ba­rer En­er­gien ein­her­ge­hen“, so Wil­ling­mann.

Der En­er­gie­mi­nis­ter be­kräf­tig­te auch beim zwei­ten Wind­gip­fel seine For­de­rung nach einer stär­ke­ren fi­nan­zi­el­len Be­tei­li­gung der Bür­ge­rin­nen und Bür­ger sowie der Kom­mu­nen am Aus­bau der er­neu­er­ba­ren En­er­gien. Die ak­tu­ell be­stehen­de Mög­lich­keit frei­wil­li­ger Leis­tun­gen in Höhe von bis zu zwei Cent je Ki­lo­watt­stun­de auf Grund­la­ge des Erneuerbaren-​Energien-Gesetzes hält Wil­ling­mann für un­zu­rei­chend. „Wir wer­den in Sachsen-​Anhalt einen Ge­setz­ent­wurf vor­le­gen, der die Be­tei­li­gung von Bür­ge­rin­nen und Bür­gern sowie von Kom­mu­nen auf Lan­des­ebe­ne ver­bind­lich re­geln wird“, er­klär­te Wil­ling­mann. „Bes­ser wäre al­ler­dings eine bun­des­weit ein­heit­li­che Lö­sung, die uns einen ‚Fli­cken­tep­pich‘ un­ter­schied­li­cher Re­ge­lun­gen und un­nö­ti­ge Stand­ort­kon­kur­ren­zen beim all­seits als wich­tig er­kann­ten Aus­bau er­neu­er­ba­rer En­er­gien er­spart.“

Der Vor­sit­zen­de der En­er­gie­mi­nis­ter­kon­fe­renz kün­dig­te zudem an, die Wind- sowie die PV-​Strategie des Bun­des sei­tens der Län­der wei­ter kon­struk­tiv be­glei­ten zu wol­len. „Wir wer­den die Stra­te­gien bei den Kon­fe­ren­zen im Juli in Ber­lin und im Sep­tem­ber in Wer­ni­ge­ro­de auf­ru­fen“, so Wil­ling­mann.

Ak­tu­ell sind in Sachsen-​Anhalt rund 2.800 Wind­ener­gie­an­la­gen mit einer in­stal­lier­ten Ge­samt­leis­tung von 5,3 Gi­ga­watt in Be­trieb. Im Bun­des­län­der­ver­gleich be­legt das Land Platz fünf. Rund 1,12 Pro­zent der Lan­des­flä­che sind zur­zeit für Wind­kraft­an­la­gen vor­ge­se­hen, zum Er­rei­chen des Flä­chen­ziels von 2,2 Pro­zent ist eine Ver­dopp­lung der pla­nungs­recht­lich ge­si­cher­ten Flä­chen er­for­der­lich. Rund 1.000 der etwa 2.800 An­la­gen ste­hen mo­men­tan au­ßer­halb pla­nungs­recht­lich ge­si­cher­ter Flä­chen.

 

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