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Wil­ling­mann dringt auf po­li­ti­sche Kon­ti­nui­tät für die Wär­me­wen­de

Ko­ali­ti­ons­ver­hand­lun­gen in Ber­lin

Nach Ab­schluss der Son­die­rungs­ge­sprä­che star­ten Union und SPD am heu­ti­gen Don­ners­tag in Ber­lin die Ko­ali­ti­ons­ver­hand­lun­gen. Dabei wird auch die Frage zu klä­ren sein, wie die er­for­der­li­che Wär­me­wen­de in den kom­men­den Jah­ren ge­stal­tet wird. Sachsen-​Anhalts En­er­gie­mi­nis­ter Prof. Dr. Armin Wil­ling­mann dringt vor allem auf po­li­ti­sche Kon­ti­nui­tät. „Die Wär­me­wen­de ist un­ver­zicht­ba­rer Bau­stein für das Er­rei­chen der ver­ein­bar­ten Kli­ma­zie­le, zu der sich beide Son­die­rungs­par­tei­en jetzt aus­drück­lich be­kannt haben“, be­ton­te der Mi­nis­ter. „Zwei­fel­los waren Ent­ste­hung und Kom­mu­ni­ka­ti­on des so ge­nann­ten Hei­zungs­ge­set­zes in der jetzt en­den­den Le­gis­la­tur­pe­ri­ode durch Bun­des­wirt­schafts­mi­nis­ter Ro­bert Ha­beck völ­lig ver­un­glückt, in der Au­ßen­wir­kung ge­ra­de­zu de­sas­trös. Im Grund­satz bleibt aber der ein­ge­schla­ge­ne Kurs in Sa­chen Wär­me­wen­de rich­tig.“

Wei­ter er­klär­te Wil­ling­mann: „Die En­er­gie­wirt­schaft, aber auch die Ver­brau­che­rin­nen und Ver­brau­cher be­nö­ti­gen Pla­nungs­si­cher­heit. Sie er­war­ten völ­lig zu Recht, dass man sich auf be­stimm­te Vor­ga­ben der Po­li­tik und ge­mein­sam ver­ab­re­de­te Ziele auch ver­las­sen kann. Dies gilt umso mehr, wenn auf Grund­la­ge die­ser Po­li­tik er­heb­li­che In­ves­ti­ti­ons­ent­schei­dun­gen zu tref­fen sind – ob in Un­ter­neh­men oder durch Pri­vat­haus­hal­te.“

In Sachsen-​Anhalt haben viele Städ­te und Ge­mein­den be­reits damit be­gon­nen, kom­mu­na­le Wär­me­plä­ne zu er­stel­len. Mit Hilfe der Pläne soll sys­te­ma­tisch er­fasst wer­den, wel­che Heiz­tech­no­lo­gien der­zeit in Haus­hal­ten ge­nutzt wer­den und wel­che nach­hal­ti­gen Lö­sun­gen künf­tig zum Ein­satz kom­men könn­ten. Nach dem ak­tu­ell gül­ti­gen Wär­me­pla­nungs­ge­setz (WPG) des Bun­des sol­len Kom­mu­nen mit mehr als 100.000 Ein­woh­nern damit bis 2026 fer­tig wer­den, klei­ne­re Kom­mu­nen haben bis 2028 Zeit. „Um die ge­steck­ten Kli­ma­zie­le zu er­rei­chen, müs­sen wir die Wär­me­net­ze in Deutsch­land schritt­wei­se treib­haus­gas­frei ma­chen“, er­klär­te Wil­ling­mann. „Ich gehe davon aus, dass die künf­ti­ge Ko­ali­ti­on in Ber­lin von die­ser Pla­nung se­riö­ser­wei­se nicht ab­rü­cken wird.“

Der Mi­nis­ter er­war­tet dar­über hin­aus, dass auch das Ge­bäu­de­en­er­gie­ge­setz (GEG), auch „Hei­zungs­ge­setz“ ge­nannt, im We­sent­li­chen er­hal­ten bleibt. „Das unter Kanz­le­rin Mer­kel ge­schaf­fe­ne, in der en­den­den Le­gis­la­tur no­vel­lier­te Ge­bäu­de­en­er­gie­ge­setz be­inhal­tet keine ideo­lo­gi­schen Här­ten mehr, die frag­los im in die Öf­fent­lich­keit ge­lang­ten BMWK-​Referentenentwurf im Fe­bru­ar 2023 zu­nächst vor­han­den waren. Es muss also nie­mand seine Gas- oder Öl­hei­zung über Nacht ab­schal­ten oder gar her­aus­rei­ßen“, be­ton­te Wil­ling­mann. „Klar ist aber auch, dass wir die Wär­me­wen­de nicht auf die lange Bank schie­ben kön­nen. Prag­ma­tis­mus sowie wirt­schaft­li­che und so­zia­le Ver­träg­lich­keit sind ent­schei­den­de Prä­mis­sen, glei­ches gilt aber auch für das Er­rei­chen der Kli­ma­neu­tra­li­tät bis zur Mitte des Jahr­hun­derts.“

In sei­ner ak­tu­el­len Fas­sung legt das GEG fest, dass neu ein­ge­bau­te Hei­zungs­an­la­gen min­des­tens 65 Pro­zent der be­reit­ge­stell­ten Wärme mit er­neu­er­ba­ren En­er­gien er­zeu­gen müs­sen. Das geht unter an­de­rem mit Wär­me­pum­pen, Fern­wär­me und Hy­brid­hei­zun­gen. Be­stehen­de Hei­zun­gen, die fos­si­le Brenn­stof­fe wie Gas oder Öl nut­zen, dür­fen auch nach 2026 bzw. 2028 wei­ter be­trie­ben und auch re­pa­riert wer­den. Ein tat­säch­li­ches Ver­bot be­trifft le­dig­lich sehr alte und in­ef­fi­zi­en­te Gas- und Öl­heiz­kes­sel, die vor 1991 ein­ge­baut wur­den oder älter als 30 Jahre sind. Diese Vor­schrift ist je­doch nicht neu, son­dern wurde be­reits in der Vor­gän­ger­ver­si­on des GEG, der En­er­gie­ein­spar­ver­ord­nung (EnEV), fest­ge­legt.

Um die Wär­me­wen­de in Sachsen-​Anhalt wei­ter vor­an­zu­trei­ben, wird das En­er­gie­mi­nis­te­ri­um in den nächs­ten Wo­chen die Bun­des­vor­ga­ben zur kom­mu­na­len Wär­me­pla­nung in einem Lan­des­ge­setz fest­hal­ten. Mit dem Ge­setz wird den Kom­mu­nen im Land nicht nur die Auf­ga­be der Wär­me­pla­nung über­tra­gen; es wird zu­gleich auch der Mehr­be­las­tungs­aus­gleich ge­re­gelt. Damit er­hal­ten Pri­va­te wie Un­ter­neh­mer, aber auch die Kom­mu­nen wei­te­re Pla­nungs­si­cher­heit.

In­for­ma­tio­nen zur Wär­me­wen­de in Sachsen-​Anhalt sind auf den MWU-​Internetseiten ab­ruf­bar: https://mwu.sachsen-​anhalt.de/en­er­gie/kommunale-​waermeplanung

Kon­takt

Mi­nis­te­ri­um für Wis­sen­schaft,
En­er­gie, Kli­ma­schutz und Um­welt

des Lan­des Sachsen-​Anhalt
Leip­zi­ger Stra­ße 58
39112 Mag­de­burg

Te­le­fon: +49 391 567- 1950
E-​Mail: pr(at)mwu.sachsen-​anhalt.de

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