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Wil­ling­mann be­grüßt bes­se­re Per­spek­ti­ven für Bio­en­er­gie

Bund wei­tet För­de­rung wie­der aus

Sachsen-​Anhalt zählt nicht nur beim Aus­bau von Wind­kraft und Pho­to­vol­ta­ik bun­des­weit zu den Vor­rei­tern. Rund drei Mil­lio­nen Me­ga­watt­stun­den Strom wer­den be­reits heute im Land mit Bio­en­er­gie er­zeugt; hinzu kom­men 1,9 Ter­ra­watt­stun­den (TWh) Bio­me­than­ein­spei­sung. In den ver­gan­ge­nen Mo­na­ten wurde je­doch zwi­schen Bund und Län­dern um die För­der­hö­he und damit um die Per­spek­ti­ven der Bio­en­er­gie ge­run­gen. Mit dem vor­läu­fi­gen Er­geb­nis ist Sachsen-​Anhalts En­er­gie­mi­nis­ter Prof. Dr. Armin Wil­ling­mann zu­frie­den, denn Bun­des­tag und Bun­des­rat haben einer Er­hö­hung der För­de­rung in den Jah­ren 2025 und 2026 zu­ge­stimmt.

„Ich freue mich, dass die In­ter­ven­ti­on der Län­der beim Bund dazu ge­führt hat, dass wir die wirt­schaft­li­chen Per­spek­ti­ven für die Bio­en­er­gie in Deutsch­land noch vor der Bun­des­tags­wahl zu­min­dest kurz­fris­tig ab­si­chern konn­ten“, er­klär­te Wil­ling­mann am Mitt­woch. „Ich bin davon über­zeugt, dass Bio­en­er­gie in den kom­men­den Jah­ren einen wich­ti­gen Bei­trag für das Ge­lin­gen der Energie-​ und Wär­me­wen­de leis­ten kann“, so Wil­ling­mann wei­ter. „Bio­en­er­gie hat den gro­ßen Vor­teil, dass sie im Ge­gen­satz zu Wind­kraft und Pho­to­vol­ta­ik steu­er­bar ist. Des­halb hoffe ich, dass die künf­ti­ge Bun­des­re­gie­rung ge­mein­sam mit den Län­dern auch dau­er­haft ver­läss­li­che Rah­men­be­din­gun­gen für Bio­en­er­gie schaf­fen wird.“

Zu­letzt lag der An­teil der Bio­mas­se an der ge­sam­ten Brut­to­strom­erzeu­gung in Sachsen-​Anhalt bei 12,4 Pro­zent. Mit Ge­ste­hungs­kos­ten von 18 Cent pro Ki­lo­watt­stun­de ist Bio­mas­se je­doch teu­rer als Wind­strom mit acht Cent oder Son­nen­strom mit vier Cent pro Ki­lo­watt­stun­de. Aus die­sem Grund woll­te das Bun­des­wirt­schafts­mi­nis­te­ri­um (BMWK) die För­de­rung von Bio­en­er­gie im ver­gan­ge­nen Jahr be­gren­zen. Nach den Plä­nen des BMWK soll­te die deutsch­land­weit in­stal­lier­te Leis­tung von ak­tu­ell rund 10.500 Me­ga­watt auf 8.400 Me­ga­watt im Jahr 2030 sin­ken. We­ni­ger För­de­rung hätte in die­sem Fall zu einem er­heb­li­chen Rück­gang der Bio­en­er­gie in Sachsen-​Anhalt füh­ren kön­nen, da in den kom­men­den fünf Jah­ren 170 der lan­des­weit 482 Bio­gas­an­la­gen nach zwan­zig­jäh­ri­ger Be­triebs­lauf­zeit aus der EEG-​Förderung her­aus­fal­len.

„In­so­weit bin ich froh, dass es dazu nicht kommt“, er­klär­te Wil­ling­mann wei­ter. „Es hat sich aus­ge­zahlt, dass die En­er­gie­mi­nis­te­rin­nen und -​minister der Län­der Bun­des­wirt­schafts­mi­nis­ter Ro­bert Ha­beck im ver­gan­ge­nen No­vem­ber bei der En­er­gie­mi­nis­ter­kon­fe­renz in Bruns­büt­tel dar­auf hin­ge­wie­sen haben, dass Bio­en­er­gie als steu­er­ba­re En­er­gie neben was­ser­stoff­fä­hi­gen Gas­kraft­wer­ken ge­braucht wird. Auf­ga­be der neuen Bun­des­re­gie­rung wird es nun sein, über die Jahre 2025 und 2026 hin­aus ver­nünf­ti­ge Rah­men­be­din­gun­gen für Bio­en­er­gie zu schaf­fen. Dazu zählt für mich auch, dass Bio­en­er­gie einen hö­he­ren Stel­len­wert in der Kraft­werks­stra­te­gie der Bun­des­re­gie­rung ein­neh­men muss.“

Für das lau­fen­de Jahr wurde das Aus­schrei­bungs­vo­lu­men von 400 auf 1.000 Me­ga­watt er­höht, für 2026 von 300 auf 800 Me­ga­watt. Ab 2027 plant der Bund vor­erst wei­ter­hin mit nied­ri­gen Vo­lu­mi­na (2027: 326 MW; 2028: 76 MW), so dass sich hier be­reits ab­zeich­net, dass die Dis­kus­si­on über die Rolle der Bio­en­er­gie im Rah­men der Energie-​ und Wär­me­wen­de wei­ter­ge­hen wird. Ge­gen­stand des En­er­gie­pa­kets war zudem die Er­hö­hung der Fle­xi­bi­li­täts­prä­mie von 65 auf 100 Euro pro Ki­lo­watt (kW). Die Fle­xi­bi­li­täts­prä­mie ist als fi­nan­zi­el­ler An­reiz ge­dacht, damit Bio­gas­an­la­gen so auf­ge­rüs­tet wer­den, dass sie netz­dien­lich be­trie­ben wer­den kön­nen; also ins­be­son­de­re zu wind- oder son­nen­ar­men Zei­ten. „Die Prä­mie zielt in­so­weit schon auf die Rolle ab, die Bio­en­er­gie in den nächs­ten Jah­ren spie­len soll­te“, so Wil­ling­mann.

Kon­takt

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En­er­gie, Kli­ma­schutz und Um­welt

des Lan­des Sachsen-​Anhalt
Leip­zi­ger Stra­ße 58
39112 Mag­de­burg

Te­le­fon: +49 391 567- 1950
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