Wie können soziale Einrichtungen den Weg in eine klimaneutrale Zukunft gestalten? Diese Frage stand im Zentrum einer Infoveranstaltung von Energie- und Sozialministerium heute in Magdeburg. Energie-Staatssekretär Thomas Wünsch warb im Gespräch mit den Betreibern dafür, bei der Versorgung ihrer Gebäude zügig und konsequent die Abkehr von Öl und Gas einzuleiten sowie auf klimafreundliche Wärmeerzeugung und Energieeffizienz zu setzen. Dies diene dem Klimaschutz und sorge zudem für sinkende Betriebskosten.
„Der europaweite Emissionshandel begrenzt den Ausstoß von Treibhausgasen in der EU und ist daher für den Klimaschutz unverzichtbar. Ab 2027 umfasst er erstmals auch den Verkehrssektor und den Gebäudebereich; dadurch dürften sich fossile Energieträger in den kommenden Jahren erheblich verteuern. Wenn man diese Entwicklung unterschätzt, können auf lange Sicht angelegte Investitionen in eine neue Öl- oder Gasheizung zur enormen Kostenfalle werden. Das gilt für private Haushalte, aber gerade auch für Betreiber sozialer Einrichtungen, die finanziell zumeist nicht auf Rosen gebettet sind.“
Aktuell liegt der CO2-Preis im europäischen Emissionshandel (ETS) zwischen 60 und 70 Euro je Tonne – und ist damit u.a. aufgrund der aktuellen Schwäche der Konjunktur weit vom Rekordstand von gut 100 Euro aus dem Frühjahr 2023 entfernt. Zum Vergleich: CO2-Emissionen im Gebäudebereich werden in Deutschland 2024 mit 45 Euro und 2025 mit 55 Euro je Tonne bepreist. 2027 soll der nationale Emissionshandel in den EU-weiten ETS integriert werden, wobei die Zahl der verfügbaren CO2-Zertifikate jährlich um knapp fünf Prozent sinken wird. Daher ist mit steigenden CO2-Preisen zu rechnen.