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Ost­deut­sche So­lar­bran­che dis­ku­tiert über Clus­ter­grün­dung

Auf In­itia­ti­ve der Eu­ro­päi­schen Me­tro­pol­re­gi­on Mit­tel­deutsch­land, des Fraunhofer-​Centers für Silizium-​Photovoltaik CSP und der Hoch­schu­le An­halt tra­fen sich heute rund 40 Ak­teu­re der ost­deut­schen So­lar­bran­che und Ver­tre­ter der Län­der Sachsen-​Anhalt, Sach­sen, Thü­rin­gen und Bran­den­burg in Halle (Saale). Im Mit­tel­punkt des Work­shops stan­den die Wert­schöp­fungs­po­ten­zia­le der So­lar­wirt­schaft und die Mög­lich­kei­ten der in­sti­tu­tio­nel­len, län­der­über­grei­fen­den Zu­sam­men­ar­beit.

In sei­nem Gruß­wort be­für­wor­te­te Tho­mas Wünsch, Staats­se­kre­tär im Mi­nis­te­ri­um für Wis­sen­schaft, En­er­gie, Kli­ma­schutz und Um­welt des Lan­des Sachsen-​Anhalt, die Neu­grün­dung eines So­l­ar­clus­ters Ost­deutsch­land: „Pho­to­vol­ta­ik ist ein zen­tra­ler Bau­stein für die En­er­gie­wen­de, bei dem Deutsch­land wie Eu­ro­pa der­zeit aber stark von Im­por­ten aus Fern­ost ab­hän­gig sind. Daher hat der Wie­der­auf­bau der hei­mi­schen So­lar­wirt­schaft hohe Prio­ri­tät. Po­ten­zi­al dafür gibt es ge­ra­de in Ost­deutsch­land – Un­ter­neh­men und For­schungs­ein­rich­tun­gen ge­hö­ren tech­no­lo­gisch noch immer zur Welt­spit­ze; zudem wer­den PV-​Kapazitäten hier­zu­lan­de neu auf­ge­baut, etwa von Meyer Bur­ger im Solar Val­ley in Thal­heim. Ein ost­deut­sches So­l­ar­clus­ter kann diese po­si­ti­ve Ent­wick­lung un­ter­stüt­zen und die Zu­sam­men­ar­beit aller Ak­teu­re stär­ken.“ Dar­über hin­aus be­rich­te­te Wünsch über die Er­geb­nis­se der 1. En­er­gie­mi­nis­ter­kon­fe­renz der Län­der Ende März in Mer­se­burg sowie die Ak­ti­vi­tä­ten des SIRE-​Netzwerks der eu­ro­päi­schen So­lar­in­dus­trie­re­gio­nen, dem auch Sachsen-​Anhalt und Sach­sen an­ge­hö­ren.

„Um die an­ge­streb­te De­kar­bo­ni­sie­rung der En­er­gie­ver­sor­gung und den Auf­bau einer grü­nen Was­ser­stoff­wirt­schaft in Mit­tel­deutsch­land zu er­rei­chen, be­darf es einer si­gni­fi­kan­ten Stei­ge­rung bei der Pro­duk­ti­on von grü­nem Strom. Dabei kommt der So­lar­bran­che eine Schlüs­sel­rol­le zu. Gleich­zei­tig wol­len wir mit der län­der­über­grei­fen­den Clus­ter­initia­ti­ve einen Bei­trag zur En­er­gie­sou­ve­rä­ni­tät und zur Stär­kung der re­gio­na­len Wert­schöp­fung leis­ten“, er­klärt Jörn-​Heinrich To­ba­ben, Ge­schäfts­füh­rer der Me­tro­pol­re­gi­on Mit­tel­deutsch­land Ma­nage­ment GmbH.

„Auf­bau­end auf den vor­han­de­nen Er­fah­run­gen und Struk­tu­ren kann Ost­deutsch­land wie­der zum Im­puls­ge­ber für die eu­ro­päi­sche So­lar­in­dus­trie wer­den. Dazu be­darf es lang­fris­ti­ger, an den Markt­be­dürf­nis­sen ori­en­tier­ter Ge­schäfts­mo­del­le, in­ten­si­ver For­schungs­ak­ti­vi­tä­ten für die nächs­te Ge­ne­ra­ti­on der Pho­to­vol­ta­ik und nicht zu­letzt der Aus­bil­dung ent­spre­chen­der Fach­kräf­te“, be­tont Prof. Dr. Ralph Gott­schalg, Lei­ter des Fraunhofer-​Centers für Silizium-​Photovoltaik CSP.

„Der zü­gi­ge In­no­va­ti­ons­trans­fer zwi­schen Wis­sen­schaft und Un­ter­neh­men ist ein kri­ti­scher Er­folgs­fak­tor für die Wett­be­werbs­fä­hig­keit der So­lar­bran­che in Deutsch­land. An den Hoch­schu­len und For­schungs­ein­rich­tun­gen in Mit­tel­deutsch­land steht eine gro­ßes Forschungs-​ und Trans­fer­po­ten­zi­al im Be­reich der Pho­to­vol­ta­ik parat, wel­ches ge­winn­brin­gend in Forschungs-​ und
Ent­wick­lungs­pro­jek­te ein­ge­bracht wer­den kann.“, so Prof. Dr. Jörg Bagdahn, Prä­si­dent der Hoch­schu­le An­halt.

Neues Netz­werk will vor allem re­gio­na­le KMUs in den Fokus neh­men

Im Rah­men des Work­shops dis­ku­tier­ten die Teil­neh­me­rin­nen und Teil­neh­mern in­ten­siv über Ziele und Hand­lungs­fel­der eines ost­deut­schen So­l­ar­clus­ters. Die­ses soll zu­künf­tig – neben dem
pro­du­zie­ren­den Un­ter­neh­men – vor allem klein-​ und mit­tel­stän­di­sche Markt­teil­neh­mer aus der Re­gi­on ent­lang der ge­sam­te Wert­schöp­fungs­ket­te wie Dienst­leis­ter, An­la­gen­be­trei­ber und Pro­jekt­ent­wick­ler ver­tre­ten. Als po­ten­zi­el­le Hand­lungs­fel­der des neuen Netz­wer­kes wur­den unter an­de­rem die Aus- und Wei­ter­bil­dung von Fach­kräf­ten, ge­mein­sa­me Ak­ti­vi­tä­ten im Be­reich Stand­ort­mar­ke­ting, die Be­ra­tung zu För­der­an­ge­bo­ten sowie die fach­li­che Be­glei­tung der re­gio­na­len Um­set­zung von na­tio­na­len und eu­ro­päi­schen So­lar­stra­te­gien ge­nannt.

Basis der Ver­an­stal­tung bil­de­te eine ge­mein­sam von den drei In­itia­to­ren ver­fass­te Be­stands­ana­ly­se der re­gio­na­len Bran­chen­ak­teu­re in Sach­sen, Sachsen-​Anhalt, Thü­rin­gen und Bran­den­burg ent­lang
der ge­sam­ten PV-​Wertschöpfungskette. Dem­nach sind in den vier Bun­des­län­dern 253 Un­ter­neh­men und In­sti­tu­tio­nen mit Bezug zur So­lar­bran­che an­säs­sig, dar­un­ter 37 pro­du­zie­ren­de Un­ter­neh­men und
Dienst­leis­ter, 19 wis­sen­schaft­li­che Ein­rich­tun­gen, 25 Pro­jekt­ent­wick­ler und 37 Aus- und Weiterbildungs-​Anbieter. Damit ver­fü­ge die Re­gi­on über eine kri­ti­sche Masse an Ak­teu­ren für einen län­der­über­grei­fen­den Clus­ter­pro­zess und die Pro­fi­lie­rung als Solar-​Region von eu­ro­päi­schem Rang, so die Stu­die.

Schrit­te für wei­te­re Zu­sam­men­ar­beit ver­ein­bart

Im Er­geb­nis des Work­shops ver­stän­dig­ten sich die an­we­sen­den Part­ner auf die nächs­ten Schrit­te der Zu­sam­men­ar­beit. So wur­den die drei In­itia­to­ren des Work­shops be­auf­tragt, in enger Ab­stim­mung mit
den Län­dern ein Organisations-​ und Fi­nan­zie­rungs­kon­zept für das So­l­ar­clus­ter Ost­deutsch­land zu ar­bei­ten. Die for­ma­le Grün­dung des neuen Netz­wer­kes soll in der zwei­ten Jah­res­hälf­te 2023 er­fol­gen. Gleich­zei­tig sind wei­te­re Ak­teu­re aus Wirt­schaft, Wis­sen­schaft und Ver­wal­tung ein­ge­la­den., sich an die­sem Pro­zess zu be­tei­li­gen.

Wei­te­re In­for­ma­tio­nen
Be­stands­ana­ly­se „Die ak­tu­el­len Rah­men­be­din­gun­gen und Po­ten­zia­le der So­lar­bran­che in Bran­den­burg, Sach­sen, Sachsen-​Anhalt und Thü­rin­gen“ (PDF)

Kon­takt

Mi­nis­te­ri­um für Wis­sen­schaft,
En­er­gie, Kli­ma­schutz und Um­welt

des Lan­des Sachsen-​Anhalt
Leip­zi­ger Stra­ße 58
39112 Mag­de­burg

Te­le­fon: +49 391 567- 1950
E-​Mail: pr(at)mwu.sachsen-​anhalt.de

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