Im Wettbewerb um das geplante Besucherzentrum am Naturmonument „Grünes Band“ haben Stapelburg (Landkreis Harz), Hötensleben (Landkreis Börde) und Böckwitz (Altmarkreis Salzwedel) derzeit die besten Karten. Zu diesem Ergebnis kommt eine Machbarkeitsstudie, die im Auftrag des Umweltministeriums und der Staatskanzlei erstellt und jetzt auf der dritten Sitzung des Fachbeirats „Grünes Band“ vorgestellt wurde. Laut Studie ist Stapelburg am besten für das geplante Besucherzentrum geeignet – dicht gefolgt von den zwei anderen Standorten.
Das Besucherzentrum soll als zentraler Anlaufpunkt für Besucherinnen und Besucher am ehemaligen innerdeutschen Todesstreifen dienen, Wissen vermitteln und eine Schnittstellenfunktion für Akteure aus Naturschutz und Erinnerungskultur übernehmen. Die Kosten für den Neubau mit 640m² Netto-Grundfläche und rund 2.000m² Außengelände werden derzeit auf bis zu 5,2 Millionen Euro geschätzt. Mehrere Kommunen hatten sich als Standort beworben; neun davon wurden im Rahmen der von der Sachsen-Anhaltinischen Landesentwicklungsgesellschaft mbH (SALEG) erstellten Machbarkeitsstudie besucht und bewertet.
Mit Blick auf die Schaffung der organisatorischen und finanziellen Voraussetzungen für das geplante Besucherzentrum werden im nächsten Schritt nun seitens der beiden verantwortlichen Ressorts – unter Beteiligung des Fachbeirates, der Stiftung Umwelt, Natur- und Klimaschutz des Landes sowie der Stiftung Gedenkstätten Sachsen-Anhalt – die zuständigen Landtagsausschüsse für Umwelt und Kultur eingebunden; dies wird voraussichtlich im ersten Quartal 2024 erfolgen.
Das „Grüne Band“ ist ein Verbund wertvoller Biotope entlang des einstigen DDR-Grenzstreifens und ein wichtiger Ort deutsch-deutscher Erinnerungskultur. Von 1989 an hat sich der ehemalige Todesstreifen, der auf rund 343 Kilometern durch Sachsen-Anhalt verläuft, zu einem einzigartigen Lebensraum auch für bedrohte Tier- und Pflanzenarten entwickelt. Seit November 2019 ist das „Grüne Band“ per Gesetz als „Nationales Naturmonument“ ausgewiesen; Träger sind das Ministerium für Wissenschaft, Energie, Klimaschutz und Umwelt sowie die Staatskanzlei und Ministerium für Kultur. Der entsprechende Fachbeirat wirkt beratend bei der Erstellung des Pflege-, Entwicklungs- und Informationsplanes mit und unterstützt die Träger in den Bereichen Naturschutz und Erinnerungskultur.
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