Meilenstein auf Sachsen-Anhalts Weg zum Vorreiter für grünen Wasserstoff: Im Beisein von Energie-Staatssekretär Thomas Wünsch ist im Energiepark Bad Lauchstädt heute Richtfest für das neue Elektrolysegebäude gefeiert worden. Bis zum Frühjahr 2025 soll dort ein 30-Megawatt-Elektrolyseur entstehen, der dann mittels Strom aus dem neuen, nahe gelegenen Windpark fast 27 Millionen Kubikmeter grünen Wasserstoff pro Jahr erzeugt. Der klimafreundliche Rohstoff kann vor Ort in einer Salzkaverne gespeichert und über eine umgestellte Gaspipeline ins mitteldeutsche Wasserstoffnetz eingespeist werden. Erster Großkunde wird die Raffinerie von TotalEnergies in Leuna, die mittels grünem Wasserstoff die Dekarbonisierung voranbringen will.
Der Energiepark Bad Lauchstädt wird als „Reallabor der Energiewende“ mit 34 Millionen Euro durch das Bundeswirtschaftsministerium gefördert. Die sieben Projektpartner um die Leipziger VNG AG investieren insgesamt 210 Millionen Euro, um die komplette Wertschöpfungskette zu intelligenter Erzeugung, Speicherung, Transport, Vermarktung und Nutzung von grünem Wasserstoff im industriellen Maßstab zu erproben. Nach Angaben des Konsortiums wird der Energiepark Bad Lauchstädt zur größten deutschen Produktionsanlage für grünen Wasserstoff.
Wünsch betonte: „Der Energiepark Bad Lauchstädt ist ein zentraler Baustein für den Aufbau einer wettbewerbsfähigen grünen Wasserstoffwirtschaft in Mitteldeutschland. Mit diesem Leuchtturmprojekt steigt Sachsen-Anhalt in die Champions League auf. Dabei profitieren wir einerseits von der guten Wasserstoffkompetenz und -infrastruktur im Land sowie andererseits vom hohen Ausbaustand der erneuerbaren Energien. Das Projekt ist wegweisend für die Verknüpfung von Klimaschutz und wirtschaftlicher Entwicklung. Für die weitere Umsetzung wünsche ich dem Konsortium viel Erfolg!“
Projektleiterin Cornelia Müller-Pagel fügte hinzu: „Es ist großartig zu sehen, dass das Stück platten Bodens, auf dem wir vor nur neun Monaten den ersten Spatenstich gesetzt haben, nunmehr die Betriebsstätte des Elektrolyseurs deutlich erkennen lässt. Darüber hinaus kann ich von hier aus auch die ersten der insgesamt acht Windräder in Bewegung sehen. Damit wird die Wasserstofferzeugung aus grünem Windstrom als erster Teil unserer Wertschöpfungskette im Projekt nun immer greifbarer.“
Rund neun Monate nach dem ersten Spatenstich im Juni 2023 sind neben der Gebäudehülle für den Elektrolyseur auch der Rohbau für die Energiezentrale sowie eines weiteren Gebäudes für Nebenanlagen entstanden. Ab der zweiten Jahreshälfte 2024 sollen die Elektrolysebauteile durch die Dresdener Sunfire GmbH angeliefert werden. Von so genannten Blöcken mit einem Gewicht von je rund 12 Tonnen werden vor Ort jeweils vier zu einem Stack montiert. Insgesamt sechs dieser Stacks werden installiert.