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En­er­gie­mi­nis­ter wer­ben für Ab­sen­kung der Strom­steu­er und die Ein­füh­rung eines In­dus­trie­strom­prei­ses

Be­ra­tun­gen in Mer­se­burg

Die En­er­gie­mi­nis­te­rin­nen und -​minister der Län­der haben am Don­ners­tag in Mer­se­burg im Rah­men der ers­ten En­er­gie­mi­nis­ter­kon­fe­renz zahl­rei­che Be­schlüs­se ge­fasst. Im Zen­trum der Be­ra­tun­gen stan­den die an­hal­tend hohen En­er­gie­kos­ten, der be­schleu­nig­te Aus­bau er­neu­er­ba­rer En­er­gien sowie der Auf­bau der Was­ser­stoff­wirt­schaft. Di­gi­tal aus Ber­lin zu­ge­schal­tet hatte sich Bun­des­wirt­schafts­mi­nis­ter Ro­bert Ha­beck. Als Gäste nah­men dar­über hin­aus der Prä­si­dent der Bun­des­netz­agen­tur, Klaus Mül­ler, sowie Ver­tre­ter der vier deut­schen Über­tra­gungs­netz­be­trei­ber teil.

„Wir haben uns heute in Mer­se­burg in wich­ti­gen en­er­gie­po­li­ti­schen Fra­gen auf ge­mein­sa­me Po­si­tio­nen ver­stän­digt“, er­klär­te der Vor­sit­zen­de der En­er­gie­mi­nis­ter­kon­fe­renz, Sachsen-​Anhalts En­er­gie­mi­nis­ter Prof. Dr. Armin Wil­ling­mann. „So haben sich die En­er­gie­mi­nis­te­rin­nen und -​minister an­ge­sichts an­hal­tend hoher En­er­gie­prei­se dar­auf ver­stän­digt, dass der Bund die Ab­sen­kung der Strom­steu­er auf das eu­ro­päi­sche Min­dest­maß prü­fen soll. Dar­über hin­aus haben wir uns dafür aus­ge­spro­chen, en­er­gie­in­ten­si­ve In­dus­trien in der Trans­for­ma­ti­on mit einem In­dus­trie­strom­preis zu un­ter­stüt­zen.“  

Sachsen-​Anhalt hatte zur Kon­fe­renz einen ent­spre­chen­den Be­schluss­vor­schlag ein­ge­bracht. Der In­dus­trie­strom­preis soll es der en­er­gie­in­ten­si­ven In­dus­trie er­mög­li­chen, wäh­rend der Trans­for­ma­ti­on zur Kli­ma­neu­tra­li­tät wett­be­werbs­fä­hig zu blei­ben. Un­ter­neh­men sol­len von ihm pro­fi­tie­ren, wenn sie Maß­nah­men zur De­kar­bo­ni­sie­rung und/oder grü­nen Strom nut­zen. Die En­er­gie­mi­nis­te­rin­nen und -​minister be­grüß­ten auch ent­spre­chen­de Über­le­gun­gen auf Bun­des­ebe­ne.

Be­schleu­ni­gen wol­len die En­er­gie­mi­nis­te­rin­nen und -​minister der Län­der auch den Auf­bau der Was­ser­stoff­wirt­schaft, ein ent­spre­chen­der An­trag aus Sachsen-​Anhalt wurde an­ge­nom­men. Da­nach soll die Bun­des­re­gie­rung si­che­re recht­li­che Rah­men­be­din­gun­gen für den wei­te­ren Aus­bau schaf­fen. Zudem soll der Bund zeit­nah kon­zep­tio­nel­le Über­le­gun­gen für ein Was­ser­stoff­start­netz sowie den wei­te­ren Aus­bau vor­le­gen.

Thema der Kon­fe­renz waren auch die an­hal­tend hohen Netz­ent­gel­te. Die En­er­gie­mi­nis­te­rin­nen und -​minister hal­ten eine Neu­re­ge­lung der Netz­ent­gelt­sys­te­ma­tik für er­for­der­lich. Ziel soll die ge­rech­te Fi­nan­zie­rung der not­wen­di­gen Netz­aus­bau­kos­ten im Zuge der En­er­gie­wen­de sein. An­ge­sichts der hohen Trans­for­ma­ti­ons­kos­ten in den Net­zen hal­ten sie den Ein­satz auch öf­fent­li­cher Bun­des­mit­tel für ge­recht­fer­tigt. Einen Zwi­schen­be­richt soll die Amts­chef­kon­fe­renz bis zum 3. Juli 2023 vor­le­gen.  

Schwung für den Aus­bau der So­lar­ener­gie
Wei­te­ren Schwung soll der Aus­bau der So­lar­ener­gie er­hal­ten. So for­dern die En­er­gie­mi­nis­te­rin­nen und -​minister der Län­der vom Bund, die Rah­men­be­din­gun­gen für Freiflächen-​Photovoltaikanlagen zu ver­bes­sern und die Hür­den für die In­stal­la­ti­on von Ste­cker­so­lar­ge­rä­ten zu sen­ken. Dar­über hin­aus soll die Bun­des­re­gie­rung den Wie­der­auf­bau der So­lar­in­dus­trie in Deutsch­land bei­spiels­wei­se mit För­der­pro­gram­men und Steu­er­erleich­te­run­gen un­ter­stüt­zen. „In Län­dern wie Sachsen-​Anhalt könn­te die So­lar­in­dus­trie ein Come­back fei­ern, wenn auch der Bund die not­wen­di­gen An­rei­ze setzt“, er­klär­te Wil­ling­mann. Die An­sied­lung von Meyer Bur­ger im Mai 2021 sei be­reits ein er­mu­ti­gen­des Si­gnal ge­we­sen.

Nach­dem viele Stadt­wer­ke in Deutsch­land im ver­gan­ge­nen Jahr durch Ver­wer­fun­gen an den En­er­gie­märk­ten Ein­bu­ßen zu ver­zeich­nen hat­ten, for­dern die En­er­gie­mi­nis­te­rin­nen und -​minister der Län­der den Bund auf, Hil­fen für die En­er­gie­ver­sor­ger zu prü­fen und im Be­darfs­fall allen Un­ter­neh­men ent­lang der Strom-​ und Gas­lie­fer­ket­ten be­reit­zu­stel­len. „Stadt­wer­ke sind sys­tem­re­le­van­te Grund­ver­sor­ger. Ich halte es daher für ge­bo­ten, recht­zei­tig mög­li­chen Li­qui­di­täts­eng­päs­sen vor­zu­beu­gen“, er­klär­te Wil­ling­mann hier­zu.

Alle wei­te­ren Be­schlüs­se der En­er­gie­mi­nis­te­rin­nen und -​minister sind unter fol­gen­dem Link ab­ruf­bar: https://lsaurl.de/enmk23mer­se­burg­be­schluss

Hin­ter­grund zur En­er­gie­mi­nis­ter­kon­fe­renz (EnMK)
Die EnMK ist ein wich­ti­ges In­stru­ment der Bun­des­län­der für die Ab­stim­mung zu en­er­gie­po­li­ti­schen Fra­gen. Zum Jah­res­wech­sel 2022/2023 hat Sachsen-​Anhalt den EnMK-​Vorsitz über­nom­men. Neben der ak­tu­el­len Ta­gung in Mer­se­burg wird es eine wei­te­re Kon­fe­renz im Bun­des­land geben: Ende Sep­tem­ber in Wer­ni­ge­ro­de (Land­kreis Harz). Dar­über hin­aus soll am 3. Juli 2023 erst­mals ein Tref­fen mit den zu­stän­di­gen Lan­des­mi­nis­te­rin­nen und -​ministern für Wirt­schaft und Um­welt in der Lan­des­ver­tre­tung von Sachsen-​Anhalt in Ber­lin statt­fin­den, um zen­tra­le Quer­schnitts­the­men zu er­ör­tern.

Fotos von der EnMK kön­nen hier her­un­ter­la­den wer­den:
https://lsaurl.de/EnMK23Fotos (Bild­nach­weis: MWU Sachsen-​Anhalt/Nilz Böhme).
 

Kon­takt

Mi­nis­te­ri­um für Wis­sen­schaft,
En­er­gie, Kli­ma­schutz und Um­welt

des Lan­des Sachsen-​Anhalt
Leip­zi­ger Stra­ße 58
39112 Mag­de­burg

Te­le­fon: +49 391 567- 1950
E-​Mail: pr(at)mwu.sachsen-​anhalt.de

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