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En­er­gie­mi­nis­te­ri­um will 55 Mil­lio­nen Euro für Wasserstoff-​Infrastrukturen be­reit­stel­len

Um­set­zung der Wasserstoff-​Strategie Sachsen-​Anhalts

Für den Auf­bau einer kli­ma­neu­tra­len Wirt­schaft setzt Sachsen-​Anhalt auf grü­nen Was­ser­stoff als En­er­gie­trä­ger. Am Mitt­woch hat En­er­gie­mi­nis­ter Prof. Dr. Armin Wil­ling­mann im Um­welt­aus­schuss des Land­tags über den Um­set­zungs­stand der Was­ser­stoff­stra­te­gie des Lan­des be­rich­tet und er­heb­li­che Infrastruktur-​Investitionen für die ge­plan­te Wasserstoff-​Versorgung in Aus­sicht ge­stellt.

„Ab 2023 plant das En­er­gie­mi­nis­te­ri­um al­lein für län­der­über­grei­fen­de Pro­jek­te zum Aus­bau von Lei­tun­gen und Spei­chern mit mehr als 55 Mil­lio­nen Euro“, er­klär­te Wil­ling­mann. Das Mi­nis­te­ri­um habe die Mit­tel be­reits für den Lan­des­haus­halt an­ge­mel­det. „Wir si­chern damit den Zu­gang Sachsen-​Anhalts zum künf­ti­gen eu­ro­päi­schen Wasserstoff-​Leitungsnetz und tra­gen so zum lang­fris­ti­gen Er­halt von Un­ter­neh­men und Ar­beits­plät­zen in den en­er­gie­in­ten­si­ven Bran­chen un­se­res Lan­des bei.“

Die Bun­des­re­gie­rung hatte im ver­gan­ge­nen Jahr län­der­über­grei­fen­de Infrastruktur-​Projekte für den Auf­bau eines eu­ro­päi­schen Was­ser­stoff­net­zes als „wich­ti­ge Vor­ha­ben im ge­mein­sa­men eu­ro­päi­schen In­ter­es­se“ (IPCEI) aus­ge­wählt, die zwi­schen 2023 und 2027 um­ge­setzt wer­den sol­len. Vor­aus­set­zung ist, dass sich die Bun­des­län­der zu 30 Pro­zent an den Kos­ten be­tei­li­gen. Die kon­kre­te Höhe der För­der­an­tei­le hatte das Bun­des­mi­nis­te­ri­um für Wirt­schaft und Kli­ma­schutz vor zwei Wo­chen mit­ge­teilt. Für die Rea­li­sie­rung der Leitungs-​ und Spei­cher­pro­jek­te in Sachsen-​Anhalt wird der Bund vor­aus­sicht­lich rund 130 Mil­lio­nen Euro ein­pla­nen, das Um­welt­mi­nis­te­ri­um ent­spre­chend 55 Mil­lio­nen Euro.

Das Gros der Mit­tel – 149,1 Mil­lio­nen Euro – soll in Was­ser­stoff­spei­cher in Bad Lauch­städt sowie in eine Pipe­line zwi­schen Bad Lauch­städt, Leuna und dem nie­der­säch­si­schen Salz­git­ter in­ves­tiert wer­den. 35,7 Mil­lio­nen Euro flie­ßen in zwei wei­te­re Pipeline-​Projekte. „Unser Ziel ist es, Sachsen-​Anhalt zum Vor­rei­ter auch bei grü­nem Was­ser­stoff zu ent­wi­ckeln. Dafür sind ent­spre­chen­de Infrastruktur-​Investitionen un­er­läss­lich“, be­ton­te Wil­ling­mann. „Es geht darum, jetzt die Wei­chen für die er­folg­rei­che Ent­wick­lung des Lan­des in den kom­men­den Jahr­zehn­ten zu stel­len. Wir müs­sen nach vorne schau­en und in die Zu­kunft der En­er­gie­ver­sor­gung in­ves­tie­ren statt kurz­at­mig über die Ver­län­ge­rung bis­he­ri­ger En­er­gie­trä­ger zu feil­schen.“
Im Hin­blick auf die Um­set­zung der Wasserstoff-​Strategie er­klär­te der Mi­nis­ter, dass eine ganze Reihe wei­te­rer Wasserstoff-​Projekte kon­kre­te For­men an­ge­nom­men hät­ten. Der Gase­kon­zern Linde hat in Leuna mit dem Bau einer mo­der­nen Elek­tro­ly­se­an­la­ge mit einer Leis­tung von 24 Me­ga­watt be­gon­nen. Mit der An­la­ge kann eine Pro­duk­ti­on von 3.200 Ton­nen grü­nem Was­ser­stoff pro Jahr er­reicht wer­den. Der Elek­tro­ly­seur bet­tet sich un­mit­tel­bar in die im mit­tel­deut­schen Che­mie­drei­eck vor­han­de­ne Was­ser­stoffin­fra­struk­tur ein. Auf einem guten Weg seien zudem der En­er­gie­park Zerbst sowie die En­er­gie­re­gi­on Staß­furt.

Be­reits im Som­mer 2021 hat die vom Mi­nis­te­ri­um ge­för­der­te Elektrolyse-​Testplattform der Fraunhofer-​Gesellschaft ihren Be­trieb auf­ge­nom­men. Für die Er­rich­tung der An­la­ge wur­den sei­tens des Lan­des 10 Mil­lio­nen Euro in­ves­tiert. Das Hy­dro­gen Lab ver­fügt über fünf Test­stän­de und ein Tech­ni­kum für Elek­tro­ly­seu­re bis 5 Me­ga­watt. Es ist die erste Pi­lot­an­la­ge für Test und Ska­lie­rung von Elek­tro­ly­se­sys­te­men im in­dus­tri­el­len Maß­stab, die voll­stän­dig in einen Che­mie­park in­te­griert ist. Der er­zeug­te grüne Was­ser­stoff wird vor Ort auf­be­rei­tet und di­rekt in die 157 km lange H2-​Pipeline ein­ge­speist, von wo aus er zu den In­dus­trie­stand­or­ten der Re­gi­on ver­teilt wird.

„Für den Auf­bau einer grü­nen Was­ser­stoff­wirt­schaft in Sachsen-​Anhalt ist auch ein wei­te­rer Aus­bau der Er­zeu­gung er­neu­er­ba­rer En­er­gien not­wen­dig“, be­ton­te Wil­ling­mann. Die Was­ser­stoff­stra­te­gie setzt das Ziel, bis zum Jahr 2030 je­weils zu­sätz­lich 5 Gi­ga­watt Solar-​ und Wind­ener­gie in Be­trieb zu neh­men, um die für eine grüne Was­ser­stoff­wirt­schaft er­for­der­li­che er­neu­er­ba­re En­er­gie be­reit­zu­stel­len. „Um dies zu er­rei­chen, müs­sen Planungs-​ und Ge­neh­mi­gungs­ver­fah­ren be­schleu­nigt und mehr Flä­chen aus­ge­wie­sen wer­den. Hier ist in ers­ter Linie der Bund in der Pflicht zur Ent­bü­ro­kra­ti­sie­rung; zu­gleich sind wir im Lande ge­for­dert, un­se­ren Bei­trag zu leis­ten. Bei der Neu­auf­stel­lung des Lan­des­ent­wick­lungs­plans muss etwa die­ser Flä­chen­be­darf an­ge­mes­sen be­rück­sich­tigt wer­den“, er­klär­te der Mi­nis­ter.

Kon­takt

Mi­nis­te­ri­um für Wis­sen­schaft,
En­er­gie, Kli­ma­schutz und Um­welt

des Lan­des Sachsen-​Anhalt
Leip­zi­ger Stra­ße 58
39112 Mag­de­burg

Te­le­fon: +49 391 567- 1950
E-​Mail: pr(at)mwu.sachsen-​anhalt.de

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