Gemeinsam für die Elbe: Ende März 2004 haben die zehn Bundesländer im Einzugsgebiet des knapp 1.100 Kilometer langen Stroms zusammen mit dem Bund die Flussgebietsgemeinschaft Elbe gegründet. Sie koordiniert seitdem die Gewässerbewirtschaftung im Rahmen der EU-Wasserrahmenrichtlinie und das länderübergreifende Hochwasserrisikomanagement. Beim Festkolloquium zum 20. Jahrestag der Gründung unterstrich Umweltstaatssekretär Dr. Steffen Eichner heute in Magdeburg die große Bedeutung der gemeinsamen Einrichtung, deren Geschäftsstelle in der Landeshauptstadt beheimatet ist.
Er gratulierte zum Jubiläum und sagte: „Die Elbe ist eine wichtige Lebensader für Mensch und Tier. Ihr Wasserstand und die Wasserqualität sind für weite Teile Deutschlands von enormer Bedeutung. Daher ist es gut, dass die Elbe-Bundesländer für ihren Strom seit nunmehr 20 Jahren vertrauensvoll zusammenarbeiten. Hochwasser kennt keine Ländergrenzen und auch der Gewässerschutz muss bei einem solch großen Fluss länderübergreifend eng abgestimmt und koordiniert werden. Hier kann die Flussgebietsgemeinschaft seit zwei Jahrzehnten punkten. Weiter so!“
Mitglieder der Flussgebietsgemeinschaft Elbe sind neben Sachsen-Anhalt auch Bayern, Berlin, Brandenburg, Hamburg, Niedersachsen, Sachsen, Schleswig-Holstein, Thüringen und Mecklenburg-Vorpommern, das aktuell Vorsitzland ist, sowie der Bund.
Für das aktuelle Vorsitzland betonte Mecklenburg-Vorpommerns Umweltminister Dr. Till Backhaus in einer Video-Botschaft an die Teilnehmerinnen und Teilnehmer: „In Zeiten des fortschreitenden Klimawandels kommen große Herausforderungen auf uns zu, die wir am besten kooperativ lösen, gleichzeitig können wir von den Erfahrungswerten und Expertisen unserer Mitstreiter profitieren. Die Bewirtschaftung der Gewässer ist heute wichtiger denn je: Starkregenereignisse wie an der Ahr oder auch das glücklicherweise glimpflich verlaufene Hochwasser Ende 2023 an der Elbe verdeutlichen die Dringlichkeit der Zusammenarbeit. Hochwasserschutz an der Elbe hat eine hohe Priorität, dafür setze ich mich seit vielen Jahren ein.“
Zur Koordinierung der seit 2000 geltenden EU-Wasserrahmenrichtlinie sowie der 2007 in Kraft getretenen EU-Richtlinie zum Hochwasserrisikomanagement arbeiten rund 140 Personen in zwölf Gremien und Arbeitsgruppen zusammen. Oberstes Beschlussgremium ist die Elbe-Ministerkonferenz, der die für Wasserwirtschaft zuständigen Ministerinnen und Minister bzw. Senatorinnen und Senatoren angehören. Seit Gründung der Flussgebietsgemeinschaft im Jahr 2004 fanden acht Elbe-Ministerkonferenzen statt, bei denen fünf Elbe-Erklärungen veröffentlicht wurden. Zur fachlichen Abstimmung gibt es zudem den Elbe-Rat und den Koordinierungsrat.
Die Elbe fließt auf knapp 730 Kilometern durch Deutschland; ihr Einzugsgebiet von rund 148.300 km² umfasst gut ein Viertel der Fläche der Bundesrepublik – damit liegt die Elbe in Europa hinter Donau, Weichsel und Rhein an vierter Stelle.