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Landesforschungsförderung in Sachsen-Anhalt: Stärkt die Lösung aktueller Herausforderungen

Die Landesforschungsförderung ist ein wichtiger Baustein der Wissenschaftspolitik. Sie hilft dabei, dass kluge Köpfe an Universitäten, Hochschulen und außeruniversitären Forschungseinrichtungen in Sachsen-Anhalt neues Wissen zu gesellschaftlich relevanten Themen schaffen können. Ziel ist es, dass im Zusammenspiel von Forschungsergebnissen und aktuellen Entwicklungen wichtige neue Ideen und Visionen entstehen.

Die Bandbreite der geförderten Projekte ist groß – sie reicht von Medizin und Medizintechnik einschließlich bildgebender Verfahren über Materialwissenschaften, Neurowissenschaften, Immunologie, Biowissenschaften und Mathematik bis hin zu E-Mobilität und Geisteswissenschaften.

Die Landesforschungsförderung gehört zu den so genannten Drittmitteln. Zusätzlich zur jeweiligen Grundfinanzierung der Universitäten, Hochschulen und außeruniversitären Forschungseinrichtungen unterstützt das Wissenschaftsministerium (MWU) in Sachsen-Anhalt damit gezielt Forschungsvorhaben, die einen Mehrwert für die Bewältigung aktueller Herausforderungen bieten sollen – und in vielen Fällen ganz praktische Bedeutung haben. Im Fokus der Förderung steht zudem der Ausbau des Technologietransfers sowie die engere Vernetzung von Wissenschaft und Wirtschaft.

Im Regelfall werden auf Antrag einer Forschungseinrichtung konkrete Einzelprojekte gefördert. 2023 sind etwa 12 Millionen Euro für mehr als 70 Vorhaben bewilligt worden. 2024 stehen rund 11,5 Millionen Euro zur Verfügung. Da die Landesforschungsförderung jedes Jahr auf positive Resonanz trifft und erfolgreiche Entwicklungen angestoßen hat, will das MWU die Gesamtsumme ab 2025 deutlich anheben und auf hohem Niveau verstetigen. Derzeit sind 15 Millionen Euro jährlich geplant.

In der Vergangenheit hat das Wissenschaftsministerium in Sachsen-Anhalt über die Landesforschungsförderung zahlreiche Projekte unterstützt, die auch über die Landesgrenzen hinaus erfolgreich sein konnten – und es noch sind. Zwei davon stellen wir im Folgenden vor.

Restart-19-Studie an der Uni Halle

Das Forschungsprojekt RESTART-19 hat im Jahr 2020 für großes Medienecho gesorgt: Unter der Leitung des Infektiologen Dr. Stefan Moritz wurde evidenzbasiert und mit wissenschaftlichem Studiendesign untersucht, wie hoch das Risiko bei Hallen-Großveranstaltungen ist, sich mit Covid-19 zu infizieren. Das Ziel: Lösungen finden, wie Veranstaltungen in Hallen auch in Pandemiezeiten stattfinden können.

Das Forschungsprojekt wurde mit rund 990.000 Euro von den Ländern Sachsen-Anhalt und Sachsen sowie aus Eigenmitteln der Universitätsmedizin Halle (Saale) finanziert.

Am 22. August 2020 fand im Rahmen des Projekts ein großes Experiment mit knapp 2.000 Teilnehmerinnen und Teilnehmern und prominenter Unterstützung durch Sänger Tim Bendzko statt. Auch viele Journalistinnen und Journalisten aus aller Welt nahmen am Experiment teil oder begleiteten es medial.

Es gab noch zwei Folgeprojekte: Nachdem RESTART-19 grundlegende Fragen zu Großveranstaltungen und deren Einfluss auf das Infektionsgeschehen während einer Pandemie beantwortet hat, standen ein Jahr später mit RESTART 2.0 die Raumlufttechnik und die Übertragung durch Aerosole – also kleinste Schwebeteilchen, die der Mensch beim Atmen oder Sprechen ausstößt – im Vordergrund. Mit RESTART 3.0 sollen – unterstützt durch das MWU – nun auch Daten zu Stehkonzerten erhoben werden. Die Messungen fanden am 26. Februar 2024 bei einem Konzert der Prinzen im Steintor-Varieté in Halle (Saale) statt.

Algen-Forschung an der Hochschule Anhalt

Am Kompetenzzentrum Algenbiotechnologie (CAB) der Hochschule Anhalt beschäftigt sich ein multidisziplinäres Team unter Leitung von Prof. Dr. Carola Griehl seit mehr als 20 Jahren mit der biotechnologischen Gewinnung von Wert- und Wirkstoffen aus Mikroalgen. Dabei existiert ein hohes Maß an Erfahrung – angefangen mit der Stammauswahl und Kultivierung über die Stoffwechselphysiologie der Mikroalgen bis hin zur Produktgewinnung und -analytik.

Für die Forschungsarbeiten am CAB wurde eine Sammlung von Mikroalgenkulturen aus Süßwasser und terrestrischen Lebensräumen aufgebaut, die derzeit mehr als 300 Stämme umfasst und kontinuierlich mit neuen Stämmen erweitert wird. Ein Algentechnikum ermöglicht die Überführung der Kultivierungsverfahren aus dem Labor in die industrielle Praxis. Das CAB ist gerätetechnisch hervorragend ausgestattet. Zur qualitativen und quantitativen Erfassung von Algeninhaltsstoffen wird eine breite Palette analytischer Methoden angewandt.

Die chemische Diversität der Sekundärmetabolite macht Mikroalgen und Cyanobakterien auch für die pharmazeutische Forschung attraktiv. Daher wurde in Kooperation mit Prof. Dr. Stephan Schilling von der AG Wirkstoffbiochemie und der Hallenser Projektgruppe Molekulare Wirkstoffbiochemie und Therapieentwicklung (MWT) des Fraunhofer-Instituts für Zelltherapie und Immunologie (IZI) ein Algenwirkstoffzentrum (Zentrum für Naturstoffbasierte Therapeutika - ZNT) als separater Labortrakt mit Zellkulturlabor neu eingerichtet. In der Zukunft soll in Köthen (Anhalt) das Mitteldeutsche Algenzentrum (MAZ) errichtet werden.

Abteilung Hochschulen, Wissenschaft und Forschung

Ministerium für Wissenschaft, Energie, 
Klimaschutz und Umwelt
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