Menu
menu

Wölfe mit Sendern bestätigen Lage des Rudelterritoriums Möckern

Rund 200 Quadratkilometer groß ist das Territorium des Möckerner Wolfsrudels. Es erstreckt sich vom Nordostrand Magdeburgs bis Burg und weiter in Richtung Theeßen bis zum Nordrand von Möckern. Das bestätigen erste Bewegungsdaten zweier Wölfe, die im letzten Oktober mit je einem Sendehalsband ausgestattet wurden. Die Tiere sind 20 und 8 Monate alt und noch im Verband der übrigen Rudelmitglieder im Heimatterritorium unterwegs. Auf ihren meist nächtlichen Wanderungen queren sie regelmäßig die Autobahn 2 mithilfe von Unterführungen oder Brücken und durchlaufen Ortschaften. Gelegentliche Exkursionen führen sie in die Nachbargebiete Stresower Heide, Wahlitz und Parchen. So werden die eigenen Territoriumsgrenzen gesichert, aber auch soziale Kontakte geknüpft und spätere Abwanderungsprozesse vorbereitet. Die beiden Möckerner Tiere wurden im Oktober 2022 von Dr. Norman Stier und seinem Team der TU-Dresden in Kooperation mit dem Wolfskompetenzzentrum Iden (WZI) und dem Bundesforstbetrieb gefangen, kurzzeitig betäubt und mit Sendehalsbändern versehen.

Die Bewegungsdaten werden über das Handy-Netz regelmäßig übertragen, aber auch auf dem Halsband gespeichert. Spätestens nach drei Jahren fallen die Sender zeitgesteuert ab. Ist die Batterie vorher leer, können die Halsbänder auch funkgesteuert schon früher geöffnet und mittels Handtelemetrie eines zusätzlichen Senders gefunden werden. Die nicht übertragenen Bewegungsdaten und alle Aktivitätsdaten werden entweder nach der Senderbergung oder über Funk im Gelände vom Sender heruntergeladen.

Im Rahmen des regulären Wolfsmonitorings werden Territorien anhand von Arthinweisen wie Spuren, Losungsfunden und Fotos aus Wildkameras sowie anhand genetischer Funde lokalisiert und gegeneinander abgegrenzt. Die Nutzung von Telemetriedaten ist eine zusätzliche feldbiologische Methode beim Wolfsmonitoring. Sie dient der Erforschung und ggf. Bestätigung von Aktionsraumgrößen einzelner Wölfe und zeigt die unterschiedlichen Wanderungsbewegungen in verschiedenen Lebensphasen der Individuen auf. Aus diesen Ergebnissen lassen sich Verhaltensmuster, Raumbewegungen und soziale Interaktionen erkennen und analysieren.

Quelle der Pressemitteilung: Landesamt für Umweltschutz Sachsen-Anhalt

Kontakt

Ministerium für Wissenschaft,
Energie, Klimaschutz und Umwelt

des Landes Sachsen-Anhalt
Leipziger Straße 58
39112 Magdeburg

Telefon: +49 391 567- 1950
E-Mail: pr(at)mwu.sachsen-anhalt.de

Social Media