Zum heutigen „Internationalen Tag der UNESCO-Biosphärenreservate“ macht Umweltminister Prof. Dr. Armin Willingmann auf die große Bedeutung dieser Schutzgebiete für Umwelt, Mensch und Artenvielfalt aufmerksam: „Sachsen-Anhalt ist auch das Land der Biosphärenreservate. Im Drömling, entlang der Elbe und in der Karstlandschaft im Südharz machen sich viele engagierte Menschen für ihre Umwelt stark. Im Vordergrund steht dabei immer ein ausgewogenes Verhältnis von menschlicher Nutzung und natürlichen Kreisläufen, also ein gewinnbringendes Miteinander von Mensch und Natur. Denn Biosphärenreservate sind keine Schaukästen für den Naturschutz, sondern Modellregionen, um in wertvollen Lebensräumen ökologische, soziale und wirtschaftliche Interessen in Einklang zu bringen.“
Weltweit gibt es 748 UNESCO-Biosphärenreservate im Programm „Der Mensch und die Biosphäre“ (MAB), davon befinden sich 17 in Deutschland. Neu dabei ist seit Mitte 2023 das länderübergreifende Biosphärenreservat Drömling; es umfasst 34.070 Hektar in Sachsen-Anhalt und 11.300 Hektar in Niedersachsen. Das Gebiet hat sich durch den Bau eines Netzes von Gräben und Kanälen in den Wassereinzugsgebieten von Weser und Elbe im Laufe der vergangenen 250 Jahre zu einer einzigartigen Natur- und Kulturlandschaft entwickelt. Die Region wird daher auch als das „Land der tausend Gräben“ bezeichnet.
Mit dem Biosphärenreservat „Mittelelbe“ als größter Teil des länderübergreifenden UNESCO-Biosphärenreservates Flusslandschaft Elbe verfügt Sachsen-Anhalt über ein weiteres UNESCO-Biosphärenreservat. Für das sachsen-anhaltische Biosphärenreservat Karstlandschaft Südharz wird derzeit ein Antrag nach dem MAB-Programm der UNESCO vorbereitet. Ein umfassendes Bild über die Arbeit der genannten Biosphärenreservate vermitteln die jeweiligen Ausstellungen der Schutzgebiete im Haus der Flüsse in Havelberg, im Infozentrum Auenhaus in Oranienbaum, im Infozentrum Kämkerhorst in Calvörde oder in der jüngst neu eröffneten Ausstellung „Natur, Mensch, Vielfalt – hier im Südharz, weltweit einmalig!“ in der Biosphärenreservatsverwaltung in Roßla.
Die Arbeit der Biosphärenreservate ist auch geprägt von Projekten zur „Bildung für nachhaltige Entwicklung“, insbesondere für Kinder in den Junior Ranger-Gruppen aber auch für Jugendliche und Erwachsene in unzähligen Führungen, Veranstaltungen und Festen. Aktive Naturschutzmaßnahmen erstrecken sich auf Landschaftspflegeprojekte und setzen dabei einen besonderen Schwerpunkt auf die Zusammenarbeit mit regionalen Flächenbewirtschaftern – für eine nachhaltige Flächennutzung verbunden mit einer Wertschöpfung für die Region. Mit ihrer Netzwerkarbeit im Partnerprogramm der UNESCO-Biosphärenreservate bieten die Verwaltungen der Biosphärenreservate Unternehmen die Möglichkeit, sich als Partner der Biosphärenreservate zu präsentieren. Zudem sind die Biosphärenreservate örtliche Anlaufstellen für die Öffentlichkeit in Fragen des Naturschutzes und mit ihren Kompetenzstellen gleichzeitig Ansprechpartner für spezielle Artengruppen wie Biber oder Fledermaus.
Der „Internationale Tag der UNESCO-Biosphärenreservate“ wurde 2022 ins Leben gerufen. Er findet jährlich am 3. November statt.