Energie-Staatssekretär Thomas Wünsch hat am Donnerstag bei der Eröffnung der 17. Standortmesse „Leuna-Dialog“ die Entwicklung des Chemiestandorts Leuna gewürdigt. „Der Chemiestandort Leuna verbindet Tradition mit Zukunft, indem er auch beim Thema Nachhaltigkeit zu den Vorreitern in Deutschland gehört. Hier wird mit Hochdruck an der Transformation der Chemieindustrie gearbeitet“, betonte Wünsch. „Die Mission lautet: weg vom fossilen Erdöl und Erdgas, hin zu erneuerbaren Energien und nachwachsenden Rohstoffen. Dieser Weg ist ambitioniert, aber auch goldrichtig. Dies zeigt sich ganz aktuell beim Blick auf den Ukraine-Krieg.“
In diesem Jahr präsentierten sich mehr als 120 Unternehmen und Wissenschaftseinrichtungen aus Mitteldeutschland auf der Fachmesse, die von der InfraLeuna GmbH und der InfraLeuna Dienstleistungs GmbH ausgerichtet wird. Die Chemieindustrie zählt zu den energieintensiven Branchen. Sie ist von steigenden Energiepreisen besonders stark betroffen und steht zudem vor der Herausforderung, künftig klimaneutraler zu produzieren.
Der Industriestandort Leuna setzt deshalb stark auf grünen Wasserstoff, der klimaneutral aus erneuerbaren Energien erzeugt wird. So baut der Gasekonzern Linde dort aktuell die weltweit größte PEM-Elektrolyseanlage. Zudem forscht die Fraunhofer-Gesellschaft seit Mitte 2021 im „Hydrogen-Lab“ an der Skalierung der Wasserstoffproduktion für den industriellen Maßstab. Und das Land Sachsen-Anhalt will gemeinsam mit dem Bund in die Infrastruktur investieren, etwa in eine Pipeline, die Wasserstoffspeicher in Bad Lauchstädt mit Leuna und dem niedersächsischen Salzgitter verbinden wird.
Wünsch: „Durch Investitionen in Wissenschaft und Wirtschaft wird Leuna zum Kraftzentrum einer zukunftsfähigen Wasserstoffwirtschaft in Sachsen-Anhalt. Die Verknüpfung von Klimaschutz, Innovationen und Wertschöpfung sowie der weitere Ausbau erneuerbarer Energien machen den traditionsreichen Chemiestandort fit für die Zukunft. Maßstäbe für nachhaltige Rohstoffnutzung werden zudem mit der weltweit einmaligen Bioraffinerie von UPM gesetzt.“ Der finnische Konzern errichtet in Leuna für rund 550 Millionen Euro ein Werk zur Herstellung von Bio-Chemikalien aus nachhaltig erwirtschaftetem Laubholz.