Staatssekretär Thomas Wünsch hat heute eine Fachtagung der Hochschule Magdeburg-Stendal eröffnet. Auf der Tagung werden unter anderem Forschungsergebnisse zum Einfluss des Klimawandels auf die Umsetzung der Europäischen Wasserrahmenrichtlinie präsentiert.

Das Umweltministerium unterstützt die Hochschule Magdeburg-Stendal mit einer Forschungsförderung in Höhe von 150.000 Euro für das Projekt "Berücksichtigung des Klimawandels bei der Umsetzung der Europäischen Wasserrahmenrichtlinie – Erarbeitung von Anpassungsoptionen für die Maßnahmenplanung und Überprüfung der Bewertungskriterien". 

Wünsch: "Ob wir morgen von intakten Gewässern profitieren können, hängt davon ab, wie wir heute handeln. Es kann viele Jahre dauern, bis sich Erfolge in der Biologie der Gewässer zeigen. Es muss auch mit Blick auf die klimatischen Veränderungen gelingen, unsere Gewässer wieder naturnah zu gestalten und den Wasserrückhalt zu verbessern. Damit werden sie widerstandsfähiger gegen Klimaeinflüsse. Die Forschungsergebnisse, die die Hochschule Magdeburg-Stendal im Auftrag meines Hauses erhoben hat, bestätigen dies."

Aspekte des Klimawandels wie Starkregen und Dürre sowie steigende Wassertemperaturen haben Auswirkungen auf die Wasserwirtschaft und auf die Umsetzung der Europäischen Wasserrahmenrichtlinie (WRRL). Ziel der WRRL ist ein guter Zustand der Gewässer, der eine definierte natürliche Artenzusammensetzung einschließt. Sich verändernde Temperaturen und die Mengenverhältnisse sind elementar für das aquatische Ökosystem. So können zum Beispiel bei steigender Wassertemperatur kälteliebende Arten verdrängt werden oder auch bei anhaltender Dürre Gewässersysteme trockenfallen. Das wiederum kann dazu führen, dass die Ziele der WRRL hinsichtlich der Artenzusammensetzung trotz erheblicher Anstrengungen nicht erreichbar sind. Zur Berücksichtigung der wasserwirtschaftlichen Klimafolgenaspekte besteht aber auch über die Umsetzung der Wasserrahmenrichtlinie hinaus Forschungsbedarf.