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Wil­ling­mann wirbt für Ein­füh­rung eines En­er­gie­wen­de­fonds auf Bun­des­ebe­ne

En­er­gie­mi­nis­ter for­dert nach­hal­ti­ge Fi­nan­zie­rung

Wäh­rend Strom in Sachsen-​Anhalt heute schon zu mehr als 62 Pro­zent aus er­neu­er­ba­ren En­er­gien er­zeugt wird, kom­men in der Wär­me­ver­sor­gung noch immer haupt­säch­lich fos­si­le En­er­gie­trä­ger zum Ein­satz. 54,8 Pro­zent der rund eine Mil­li­on Haus­hal­te in Sachsen-​Anhalt hei­zen noch immer mit Gas, wei­te­re 14 Pro­zent mit Öl. Den Aus­stoß von Treib­haus­ga­sen auch hier zu sen­ken, wird viel Geld kos­ten. Sachsen-​Anhalts En­er­gie­mi­nis­ter Prof. Dr. Armin Wil­ling­mann hält des­halb für eine nach­hal­ti­ge Fi­nan­zie­rung der Energie-​ und Wär­me­wen­de für not­wen­dig. Bei der Mit­glie­der­ver­samm­lung des Bun­des­ver­bands der Energie-​ und Kli­ma­schutz­agen­tu­ren Deutsch­lands (eaD) am heu­ti­gen Mitt­woch in Ber­lin wird der Mi­nis­ter für die Auf­la­ge eines En­er­gie­wen­de­fonds wer­ben. Zu­gleich wird Wil­ling­mann einen ent­spre­chen­den An­trag bei der En­er­gie­mi­nis­ter­kon­fe­renz am Frei­tag in Bruns­büt­tel ein­brin­gen.

„Die Kos­ten der Energie-​ und Wär­me­wen­de sind be­trächt­lich. Wir be­nö­ti­gen dabei nicht nur pas­sen­de Un­ter­stüt­zungs­an­ge­bo­te für Ei­gen­heim­be­sit­zer, die auf Wär­me­pum­pen um­rüs­ten wol­len. Wir müs­sen vor allem auch den Kom­mu­nen und ihren Stadt­wer­ken fi­nan­zi­ell unter die Arme grei­fen. Ge­ra­de städ­ti­sche Ver­sor­ger haben oft keine üp­pi­ge Ei­gen­ka­pi­tal­de­cke, müs­sen aber in den nächs­ten Jah­ren be­trächt­li­che In­ves­ti­tio­nen in ihre Wär­me­net­ze stem­men“, so Wil­ling­mann. Der Mi­nis­ter ver­weist in die­sem Zu­sam­men­hang auf Be­rech­nun­gen des Bun­des­ver­bands der En­er­gie­wirt­schaft, wo­nach sich die Trans­for­ma­ti­ons­kos­ten al­lein für die En­er­gie­wirt­schaft auf 750 Mil­li­ar­den Euro bis 2030 und auf rund 1,4 Bil­lio­nen Euro bis 2045 sum­mie­ren. „Ich halte daher die Ein­füh­rung eines En­er­gie­wen­de­fonds für not­wen­dig“, so Wil­ling­mann. „Wir müs­sen die Ka­pi­tal­aus­stat­tung und damit die Ri­si­ko­trag­fä­hig­keit der Ver­sor­gungs­un­ter­neh­men stär­ken. Dann kann es den Un­ter­neh­men im Wei­te­ren auch ge­lin­gen, pri­va­tes Ka­pi­tal für die not­wen­di­gen In­ves­ti­tio­nen zu ak­qui­rie­ren.“

Be­son­ders klei­ne­re En­er­gie­ver­sor­ger ver­fü­gen oft nicht über di­rek­ten Zu­gang zum Ka­pi­tal­markt, da sie für in­sti­tu­tio­nel­le In­ves­to­ren wie Ver­si­che­rungs­un­ter­neh­men, Pen­si­ons­wer­ke und In­vest­ment­fonds we­ni­ger at­trak­tiv sind. Ihre In­ves­ti­ti­ons­pro­jek­te er­for­dern oft­mals eine lange Ka­pi­tal­bin­dung mit Amor­ti­sa­ti­ons­zei­ten von mehr als 20 Jah­ren und eine Ei­gen­ka­pi­tal­quo­te von bis zu 50 Pro­zent. Dies schränkt die Mög­lich­kei­ten der Ver­sor­ger ein, Fremd­ka­pi­tal zu be­schaf­fen und er­for­dert an­de­re Wege der Fi­nan­zie­rung, etwa durch För­der­pro­gram­me oder staat­li­che Un­ter­stüt­zung. Stren­ge Ban­ken­re­gu­lie­run­gen wie die Basel-​Vorschriften er­schwe­ren dar­über hin­aus In­ves­ti­tio­nen in neue Tech­no­lo­gien im En­er­gie­be­reich.

Damit die kom­mu­na­len Ver­sor­ger ihre Ver­teil­net­ze für Strom, Gas und Fern­wär­me den künf­ti­gen Er­for­der­nis­sen an­pas­sen kön­nen, müs­sen zu­nächst die Groß­städ­te mit mehr als 100.000 Ein­woh­nern bis zum 30. Juni 2026 eine Wär­me­pla­nung vor­le­gen, klei­ne­re Kom­mu­nen haben dafür bis 2028 Zeit. In den Wär­me­plä­nen wird be­schrie­ben, wel­che nach­hal­ti­ge Heiz­tech­nik wo künf­tig zum Ein­satz kom­men soll. Schon die Kos­ten der Pla­nung der künf­ti­gen Wär­me­ver­sor­gung sind für fi­nanz­schwa­che Kom­mu­nen eine Her­aus­for­de­rung. „Wenn wir bei der Wär­me­wen­de ernst­haft wei­ter vor­an­kom­men wol­len, müs­sen sich Bund und Län­der zeit­nah auf einen trag­fä­hi­gen För­der­rah­men ver­stän­di­gen“, for­dert Wil­ling­mann. Dazu zäh­len nach An­sicht des Mi­nis­ters auch staat­li­che Bürg­schaf­ten, Ga­ran­tien und Be­tei­li­gun­gen.

Hin­ter­grün­de zum eaD und zur EnMK

Der Bun­des­ver­band der Energie-​ und Kli­ma­schutz­agen­tu­ren Deutsch­lands (eaD) ist ein Zu­sam­men­schluss von Energie-​ und Kli­ma­schutz­agen­tu­ren auf Bun­des­ebe­ne. Der Ver­band fun­giert als zen­tra­le Platt­form und Netz­werk für die Agen­tu­ren, die in Deutsch­land in den Be­rei­chen En­er­gie­ef­fi­zi­enz, Kli­ma­schutz und er­neu­er­ba­re En­er­gien tätig sind. Der eaD un­ter­stützt die En­er­gie­wen­de und den Kli­ma­schutz durch För­de­rung von En­er­gie­ef­fi­zi­enz und Nut­zung er­neu­er­ba­rer En­er­gien. Er setzt sich für die Um­set­zung der na­tio­na­len Kli­ma­zie­le ein, ins­be­son­de­re auf re­gio­na­ler und lo­ka­ler Ebene.

Die En­er­gie­mi­nis­te­rin­nen und -​minister der Län­der be­ra­ten im Rah­men ihrer Herbst­sit­zung am Don­ners­tag und Frei­tag zu­sam­men mit Bun­des­wirt­schafts­mi­nis­ter Ro­bert Ha­beck im schleswig-​holsteinischen Bruns­büt­tel. The­men der En­er­gie­mi­nis­ter­kon­fe­renz (EnMK) wer­den neben der Wär­me­wen­de unter an­de­rem der Hoch­lauf der Was­ser­stoff­wirt­schaft in Deutsch­land, Strom­prei­se und -​netzentgelte, sowie der wei­te­re Aus­bau er­neu­er­ba­rer En­er­gien. Ins­ge­samt wer­den die En­er­gie­mi­nis­te­rin­nen und -​minister der Län­der 18 Be­schluss­vor­la­gen be­ra­ten.

Kon­takt

Mi­nis­te­ri­um für Wis­sen­schaft,
En­er­gie, Kli­ma­schutz und Um­welt

des Lan­des Sachsen-​Anhalt
Leip­zi­ger Stra­ße 58
39112 Mag­de­burg

Te­le­fon: +49 391 567- 1950
E-​Mail: pr(at)mwu.sachsen-​anhalt.de

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