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Willingmann: „Drohnenzentrum Cochstedt ist starkes Zukunftslabor für die Luftfahrt“

DLR weiht neues Hauptgebäude ein // Minister wirbt für Drohnenabwehr

Die Arbeiten zur Modernisierung des Drohnenzentrums Cochstedt (Salzlandkreis) schreiten weiter voran. Im Beisein von Wissenschaftsminister Prof. Dr. Armin Willingmann hat das Deutsche Zentrum für Luft- und Raumfahrt (DLR) heute das neue Hauptgebäude feierlich eingeweiht. Mit dem „Nationalen Erprobungszentrum für unbemannte Luftfahrtsysteme“ betreibt das DLR am Standort seit 2021 eine europaweit einmalige Forschungseinrichtung.

Willingmann unterstrich die Erfolgsgeschichte zur Entwicklung des einstigen Militärflughafens und späteren Regional-Airports zum heutigen Forschungs-Leuchtturm. Er warb dafür, die Arbeit künftig noch stärker auf die Erprobung innovativer Lösungen zur Drohnenabwehr auszurichten: „Die Entwicklung bei Drohnen ist rasant. Die kleinen Fluggeräte können nicht mehr nur für Freizeit oder Fotografie genutzt werden, sondern zunehmend auch für Spionage, Sabotage oder Provokation. Wenn kritische Infrastrukturen wie Flughäfen oder Kasernen vermehrt ausgespäht werden, dürfen wir nicht tatenlos zusehen, sondern müssen die Drohnenabwehr konsequent stärken“, sagte Willingmann.

Zugleich dürfe das Thema aber nicht nur unter Sicherheitsaspekten betrachtet werden. „Drohnen bergen nicht nur potenzielle Gefahren, sondern bieten auch große Chancen, etwa bei der humanitären Hilfe in Krisengebieten oder nach Naturkatastrophen. Daher ist es ungemein wichtig, dass die Drohnenforschung in Cochstedt derart breit aufgestellt ist und dass der Standort mit dem neuen Hauptgebäude jetzt ein deutliches Upgrade erhält. Dadurch stärken wir den DLR-Standort Cochstedt als Zukunftslabor für die Luftfahrt.“

Mit dem DLR-Drohnenzentrum Cochstedt verfügt Sachsen-Anhalt über eine in Mitteleuropa einmalige Forschungseinrichtung zur Entwicklung und Erprobung von Drohnentechnologien. Alleinstellungsmerkmal und Kernbestandteil ist der Verkehrsflughafen – hier lassen sich neuartige unbemannte Luftfahrtsysteme unter realen Bedingungen in einer kontrollierten Umgebung umfassend testen.

Das hat sich herumgesprochen: Die Forschenden in Cochstedt kooperieren nicht nur mit Unternehmen, Wissenschaftseinrichtungen und Behörden aus Sachsen-Anhalt und Deutschland, sondern weit darüber hinaus. Zu den Partnern zählen beispielsweise auch die Weltraumorganisationen aus den Vereinigten Staaten (NASA), Japan (JAXA) und Kanada (CSA). Auch Startups und etablierte Unternehmen aus der Luftfahrtindustrie nutzen das Testgelände intensiv. Aktuell sind rund 55 Menschen am DLR-Drohnenzentrum beschäftigt; 2026 sollen voraussichtlich bis zu zehn neue Stellen besetzt werden.

Bislang ist das Zentrum vor allem auf den zivilen Sektor ausgerichtet. Mit Blick auf zunehmende Drohnensichtungen über Flughäfen, Häfen oder Bundeswehrstandorten plädiert Willingmann dafür, die Forschung am Standort auch stärker auf neuartige Technologien zur Drohnenabwehr auszurichten: „Sachsen-Anhalt steht voll dahinter. Wir brauchen aber ebenso Rückenwind aus Berlin, finanziell und politisch. Cochstedt bietet beste Bedingungen für schnelle Ergebnisse. Die bestehende Forschungsinfrastruktur in Kombination mit einem vollwertigen Flughafen kann zügig erweitert werden und ist ein echtes Pfund zur Entwicklung einer effektiven Drohnenabwehr für Deutschland“, betonte der Minister.

Das DLR hatte den Flughafen Cochstedt Mitte 2019 mit Unterstützung des Bundes und des Wissenschaftsministeriums erworben sowie seitdem rund 16 Millionen Euro in die wissenschaftliche und betriebliche Infrastruktur investiert – u.a. in moderne Systeme für Kommunikation, Flugvermessung und Überwachung, eine Werkstatt, neue Büroräume, den Ausbau des Terminals als Institutsgebäude und neue Tower-Technik. Für Auf- und Ausbau des Standorts stellt das Wissenschaftsministerium von 2020 bis 2029 Investitionskosten von rund 15,8 Millionen Euro zur Verfügung. Allein 2025 fließen gut 3,4 Millionen Euro vom Land.

An der offiziellen Einweihung des neuen Hauptgebäudes haben heute unter anderem auch die DLR-Vorstandsvorsitzende Prof. Dr. Anke Kaysser-Pyzalla und Ministerpräsident Dr. Reiner Haseloff teilgenommen.

Kontakt

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Energie, Klimaschutz und Umwelt

des Landes Sachsen-Anhalt
Leipziger Straße 58
39112 Magdeburg

Telefon: +49 391 567- 1950
E-Mail: pr(at)mwu.sachsen-anhalt.de

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