Energieminister Prof. Dr. Armin Willingmann hat am Donnerstag den Energiepark Halle besucht und sich mit der Geschäftsleitung der Stadtwerke Halle zur Wärmewende ausgetauscht. „Sachsen-Anhalt ist bei der Stromerzeugung mit Erneuerbaren Energien sehr gut aufgestellt. Anders sieht es jedoch bei der Wärmewende aus. Hier liegt der Anteil der Erneuerbaren lediglich bei drei Prozent“, erklärte der Minister nach dem Gespräch mit Stadtwerke-Geschäftsführer Matthias Lux. „Da gibt es deutlich Luft nach oben.“
49 Prozent der Haushalte in Sachsen-Anhalt heizen mit Erdgas. Weitere 28 Prozent erhalten Fernwärme, 13 Prozent Öl. Lediglich 29.000 Haushalte beziehen Wärme aus erneuerbaren Energien. „In vielen Fällen wird in den kommenden Jahren sicherlich eine flächendeckende Umrüstung auf Wärmepumpen erfolgen. Der Bund will hierfür entsprechende Förderprogramme bereitstellen. Sachsen-Anhalt verfügt aber auch über gut ausgebaute Fernwärmenetze. Diese gilt es auf Erneuerbare Energien umzurüsten“, so Willingmann.
Für die weitere Gestaltung der Wärmewende müssen die Kommunen in den kommenden Jahren entsprechende „Fahrpläne“ entwickeln. Nach den Plänen der Bundesregierung sollen Kommunen mit mehr als 100.000 Einwohnern bis 2026 eine Wärmeplanung vorlegen. Gemeinden mit weniger als 100.000 Einwohnern haben dafür bis 2028 Zeit. Willingmann erkundigte sich bei seinem Besuch im Energiepark nach dem aktuellen Stand in Halle. Die Saalestadt lässt aktuell eine Bestandsanalyse ausarbeiten, die Grundlage der Wärmeplanung werden soll. „Wir werden die Herausforderungen im Zusammenhang mit der Wärmewende auch bei der Energieministerkonferenz Ende September in Wernigerode beraten“, kündigte Willingmann an. „Für die erfolgreiche Anpassung der Wärmenetze wird der Bund notwendige finanzielle Mittel bereitstellen müssen. Andernfalls wird es schwer, die Hälfte leitungsgebundener Wärme bis 2030 klimaneutral zu erzeugen.“