Durchschnittlich sonnig und feucht, aber deutlich zu warm präsentierte sich der meteorologische Winter 2021/22. Die mittlere Temperatur betrug in den Monaten Dezember bis Februar 3,7 °C und lag somit um 3,3 Kelvin über dem Temperaturmittel des Vergleichszeitraums 1961 bis 1990.
Der Niederschlag entsprach mit 120,9 mm etwa dem Durchschnitt der Klimaperiode 1961 bis 1990 (101,4 %). Allerdings zeigten sich lokal große Unterschiede. Im Regenschatten des Harzes gab es zum Teil noch weniger Niederschlag als an diesen Orten üblich. So erhielt Königsborn 62,5 % der Niederschlagsmenge im Vergleich zu 1961 bis 1990, Halberstadt 68,3 % und Zörbig 76,3 %.
In den Wintermonaten wurden 146,0 Sonnenstunden gemessen. Das entspricht fast genau dem Klimamittel von 1961 bis 1990 (100,4 %).
Obwohl alle drei Wintermonate zu warm waren, gilt dies ganz besonders für den Februar 2022. Mit einer Monatsmitteltemperatur von 5,0 °C war er in Sachsen-Anhalt im Vergleich zur Klimaperiode von 1961 bis 1990 4,6 Kelvi wärmer. Der Monat gehört somit zu den sieben wärmsten Februarmonaten seit Beginn der Wetteraufzeichnung im Jahr 1881. Grund dafür war eine lebhafte Westwetterlage mit einer Abfolge von Sturm- und Orkantiefs in der zweiten Monatshälfte. Vor allem an den Tagen 17. bis 21. Februar kam es verbreitet bis ins Tiefland zu orkanartigen (103 bis 117 km/h) und Orkanböen (über 117 km/h).
Eine ausführliche klimatologische Einordnung für Sachsen-Anhalt veröffentlicht das Landesamt für Umweltschutz seit 2019 im vierteljährlich erscheinenden Witterungsbericht. Interessierte können den Bericht abonnieren und erhalten ihn künftig automatisch per E-Mail.
Quelle der Pressemitteilung: Landesamt für Umweltschutz Sachsen-Anhalt