Vom 16. bis zum 18. September 2025 hat der erste interregionale Erfahrungsaustausch des INTERREG-Europe Vorhabens NATUREM in Sachsen-Anhalt stattgefunden. Das Ministerium für Wissenschaft, Energie, Klimaschutz und Umwelt (MWU) ist gemeinsam mit der Landesanstalt für Altlastenfreistellung (LAF) und 8 weiteren Projektpartner an diesem EU-Projekt beteiligt.
Ziel des Vorhabens ist der Austausch von europäischen Partnern zum Umgang mit sogenannten persistenten organischen Schadstoffen (POP). In Sachsen-Anhalt wurde u. a. Lindan in Bitterfeld-Wolfen hergestellt und gelangte aufgrund unsachgemäßer Handhabung oder Havarien in die Umwelt. Aufbauend auf der EU-Bodenstrategie für 2030 sollen im Projekt NATUREM nachhaltige und innovative Bodensanierungsverfahren entwickelt werden.
Neben dem MWU und der LAF sind die folgenden Institutionen beteiligt:
- Region Aragon (Spanien)
- Regionalrat der Region Durres (Albanien, EU-Beitrittskandidat)
- Regional Cluster „North-East“ (Bulgarien)
- Biology Centre CAS (Tschechische Republik)
- Finnisches Umweltinstitut SYKE (Finnland)
- ADEME - Agentur für den ökologischen Wandel (Frankreich)
- Luxemburgisches Institut für Wissenschaft und Technologie - LIST (Luxemburg)
- Ministerium für Umwelt und Raumordnung (Nordmazedonien, EU-Beitrittskandidat)
Am ersten Sitzungstag im MWU standen neben der Vorstellung der einzelnen Projektgebiete in den jeweiligen Ländern die bisherigen Erfahrungen zur Bioremediation im Fokus. Am zweiten Tag erfolgte eine Exkursion des Ökologischen Großprojektes Bitterfeld-Wolfen. Hier wurden den Teilnehmern die umfangreichen Sicherungs- und Sanierungsarbeiten vorgestellt. Neben einem Besuch des Gemeinschaftsklärwerks Bitterfeld-Wolfen konnten die Teilnehmer Vor-Ort einen Überblick über die komplexen Arbeiten an der Grube Johannes sowie der Grube Antonie gewinnen. Am letzten Tag wurden die Ergebnisse in einem gemeinsamen Workshop erfolgreich abgeschlossen.
Der nächste gemeinsame interregionale Erfahrungsaustausch findet im Frühling 2026 in Frankreich statt. Das INTERREG-Projekt NATUREM hat eine Laufzeit bis zum Jahr 2029 und wird von der Europäischen Kommission mit insgesamt 1,53 Millionen Euro unterstützt.