„Das ist ein großer Meilenstein für die Forschung im Bereich Life Science an der Hochschule Anhalt“, jubelt der Hochschulpräsident Professor Jörg Bagdahn. Und Sachsen-Anhalts Wissenschaftsminister Professor Armin Willingmann unterstreicht: „Die Millionenförderung ist ein enormer Erfolg, der die Life-Science-Forschung an der Hochschule Anhalt beflügeln und die für unser Land so wichtige Ernährungswirtschaft stärken wird.“
Der Wissenschaftsrat hatte Ende vergangener Woche die Förderung eines neuen Forschungsbaus im Bereich der Lebensmittelherstellung an der Hochschule Anhalt empfohlen. Die Gemeinsame Wissenschaftskonferenz (GWK) von Bund und Ländern will die Finanzierung des „Interdisziplinären Forschungszentrums für eine nachhaltige Lebensmittelproduktion – InFonaL“ aus dem Programm „Forschungsbauten an Hochschulen“ Anfang Juli final beschließen. Für insgesamt 26,1 Millionen Euro soll dadurch auf dem Campus Köthen ein neuer wissenschaftlicher Ankerpunkt entstehen.
Das rasante Weltbevölkerungswachstum, der Klimawandel und die damit verbundene Herausforderung, wie zukünftig Lebensmittel erzeugt und verarbeitet werden, sind die Treiber für das neue Forschungszentrum. Themen mit aktueller, hoher und wissenschaftlicher Bedeutung für die Lebensmittelproduktion sollen hier von sechs Professorinnen und Professoren und 50 Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern erforscht werden. „Unser Ziel ist es innovative Produkte zu entwickeln, die sich an die Veränderung der Rohstoffbasis in den kommenden Jahren ressourcenschonend und CO2 reduziert anpassen können und auch müssen“, erklärt Professor Christof Hamel, der das Vorhaben wissenschaftlich verantwortet.
Finanz- und Bauminister Michael Richter: „Bei dem neuen Forschungszentrum handelt es sich um ein Leuchtturmprojekt im Wissenschaftsbau. Die Landesbauverwaltung wird mit Hochdruck an einer gelungenen Umsetzung arbeiten.“
Das neue Forschungszentrum vereint Wissenschaft mit der Wirtschaft
Innovative Lösungen in verschiedenen Bereichen der Lebensmittelforschung gehören schon jetzt zu den Kernkompetenzen der Hochschule Anhalt. Das neue Forschungszentrum wird die einzelnen Prozesse vom Rohstoff bis zum fertigen Produkt nun im Technikmaßstab interdisziplinär an einem Standort vereinen. „Und davon profitiert die Industrie bis über die Grenzen Anhalts hinaus“, sagt Bagdahn. Über Kooperationen mit der regionalen und überregionalen Industrie werden die Ergebnisse direkt in die Wirtschaft transferiert. „Und das wiederum sichert Arbeitsplätze und schafft Perspektiven für neue Fachkräfte“, so Bagdahn weiter. Minister Willingmann sieht ebenfalls große Chancen: „Auch in der Herstellung von Lebensmitteln wird Nachhaltigkeit immer wichtiger. Mit dem neuen und zukunftsweisenden Forschungszentrum kann die Hochschule Anhalt die gesamte Wertschöpfungskette in den Blick nehmen und dazu beitragen, die Branche klimafreundlicher und ressourcenschonender zu machen. Der Erfolg ist umso bemerkenswerter, da im GWK-Förderprogramm bislang vor allem Universitäten und vergleichsweise selten die praxisnäheren Hochschulen für angewandte Wissenschaften berücksichtigt wurden.“
Die Ergebnisse der wissenschaftlichen Forschung sollen unmittelbar in die Lehre der nationalen und internationalen Studiengänge einfließen und das Lehrangebot mit aktuellen Inhalten unterstützen.
Der Forschungsneubau mit einer reinen Nutzfläche von ca. 2.020 m² wird am Campus „Am Hubertus“ in Köthen in direkter Anbindung an vorhandene fachspezifische Infrastrukturen entstehen. Die Gesamtkosten werden anteilig vom Bundesministerium für Bildung und Forschung (BMBF) und vom Land Sachsen-Anhalt gefördert. Noch in diesem Jahr werden die Projektarbeiten dazu beginnen, die Fertigstellung ist für 2027 geplant.
Mehr Informationen: Wissenschaftsrat - Forschungsbauten