Wissenschaft in Sachsen-Anhalt: Auswirkungen und Regelungen
Die Corona-Pandemie hat umfangreiche Auswirkungen auf Hochschulen, Forschungsinstitute und Universitätskliniken in Sachsen-Anhalt. Hier informieren wir zu aktuellen Forschungsprojekten sowie Entwicklungen und Entscheidungen, die unsere Einrichtungen betreffen.
Informationen für Hochschulangehörige
9. Juni 2021
Willingmann verlängert Regelstudienzeit auch für das Sommersemester 2021: „Finanz-Puffer für alle BAföG-Empfänger“
Angesichts stark gesunkener Infektionszahlen kehren Sachsen-Anhalts Hochschulen zunehmend zum Regelbetrieb zurück. Dennoch hat die Corona-Pandemie den Lehrbetrieb auch im laufenden Sommersemester 2021 erheblich beeinträchtigt; seit April konnten etwa viele Veranstaltungen nur digital stattfinden. Daher wird Wissenschaftsminister Prof. Dr. Armin Willingmann die Regelstudienzeit für alle Studierenden per Verordnung um ein weiteres Semester verlängern.
Weitere Meldungen:
- BMBF verlängert Zuschuss für Studierende in Notlagen
Die Folgen der Corona-Pandemie sind auch im studentischen Alltag deutlich zu spüren. Besonders trifft es Studierende, die auf Einkünfte aus Nebenjobs angewiesen sind. Durch die vielen Schließungen, zum Beispiel in der Gastronomie, ist vielen von ihnen eine wichtige Möglichkeit zur Finanzierung ihres Studiums weggebrochen. Bundesbildungsministerin Anja Karliczek und das Deutsche Studentenwerk (DSW) haben daher vereinbart, die Überbrückungshilfe für Studierende in pandemiebedingten Notlagen auch im gesamten Sommersemester 2021 anzubieten. Anträge auf einen Zuschuss bis zu 500 Euro im Monat sind online möglich. - Regelstudienzeit wird auch fürs Wintersemester 2020/21 verlängert / Willingmann: „Finanzielle Sicherheit für alle BAföG-Empfänger im Land“
Die Corona-Pandemie beeinträchtigt den Lehrbetrieb an Sachsen-Anhalts Hochschulen auch im laufenden Wintersemester 2020/21 erheblich. Aus diesem Grund wird Wissenschaftsminister Prof. Dr. Armin Willingmann die Regelstudienzeit für alle Studierenden um ein weiteres Semester verlängern. Eine entsprechende Verordnung ist jetzt vom Minister unterschrieben worden und wird voraussichtlich Mitte Februar im Gesetz- und Verordnungsblatt veröffentlicht. Dadurch steigt die Förderhöchstdauer für BAföG-Leistungen automatisch um ein weiteres Semester, d.h. Studierende müssen gegenüber den BAföG-Ämtern nicht belegen, dass sich die Pandemie nachteilig auf ihren Studienverlauf ausgewirkt hat und sie deshalb länger studieren.
Hochschulen können künftig auch digitale Prüfungen anbieten / Willingmann: „In Corona-Zeiten Kontakte vermeiden und dennoch Abschlüsse ermöglichen“
Mit Blick auf die aktuellen Einschränkungen im Zuge der Corona-Pandemie ermöglicht Wissenschaftsminister Prof. Dr. Armin Willingmann erleichterte elektronische Prüfungen. Ende dieser Woche wird eine entsprechende Verordnung in Kraft treten, die es den Hochschulen ermöglicht, zusätzlich zu Präsenzprüfungen auch so genannte Fernklausuren unter Videoaufsicht sowie mündliche oder praktische Online-Prüfungen anzubieten.- Sachsen-Anhalt verlängert Regelstudienzeit um ein Semester / Willingmann: „Schafft Sicherheit für BAföG und Studium unter Corona-Bedingungen“: Mit Blick auf die Corona-Krise stellt Sachsen-Anhalt die Weichen für mehr Unterstützung von Studierenden. Damit ihnen keine Nachteile aus den pandemiebedingten Beschränkungen im Sommersemester 2020 erwachsen, wird die Regelstudienzeit um ein Semester erhöht; dadurch verlängert sich die Förderhöchstdauer für BAföG-Leistungen. Zudem erhalten Hochschulen die Möglichkeit, coronabedingt schwächere Prüfungen und Leistungen nicht zu werten bzw. zur Notenverbesserung wiederholen zu lassen. Die dafür notwendige Änderung des Hochschulgesetzes wurde vom Wissenschaftsministerium initiiert und heute vom Landtag beschlossen. Mehr erfahren
- Überbrückungshilfe für Studierende wird verlängert: Die Überbrückungshilfe für Studierende, die infolge der Corona-Pandemie in besonders akuter Not und unmittelbar auf Hilfe angewiesen sind, wird verlängert. Betroffene Studierende können die Überbrückungshilfe in Form eines nicht rückzahlbaren Zuschusses auch im September bei ihrem Studenten- oder Studierendenwerk beantragen. Mehr erfahren
- Hilfspaket des Bundes für Studierende: Wissenschaftsminister Prof. Dr. Armin Willingmann begrüßt das Hilfspaket des Bundes für Studierende (BMBF-Pressemitteilung): „Die Wissenschaftsministerinnen und -minister der Länder haben sich in den vergangenen Wochen nachdrücklich dafür eingesetzt, dass auch für Studierende, die durch Corona in finanzielle Schwierigkeiten geraten sind und keinen Anspruch auf BAföG haben, eine unbürokratische, bundeseinheitliche Lösung gefunden wird. Insofern freue ich mich, dass dies jetzt gelungen ist und man insofern sagen kann: Besser spät als nie!“
- Keine Nachteile beim BAföG: Studierende erhalten trotz der Verschiebungen des Präsenz-Lehrbetriebs auch weiterhin BAföG in voller Höhe. Soweit eine Verzögerung des Studienablaufs durch COVID-19 zu einer Überschreitung der Regelstudienzeit und damit zu einer Überschreitung der Förderhöchstdauer beim BAföG führt, ist eine Weiterförderung für einen angemessenen Zeitraum (§ 15 Abs. 3 Nr. 1 BAföG) – auch nach Zusage des Bundes – gesichert. Dasselbe gilt z. B. für Fristen für Leistungsnachweise, die aufgrund der Verzögerung nicht termingerecht eingereicht werden können.
BAföG-Geförderten, die in dieser Ausnahmesituation im Gesundheitswesen oder sozialen Einrichtungen im Kampf gegen die Pandemie mitarbeiten, wird der Hinzuverdienst nur für die Zeit ihrer Tätigkeit angerechnet.
Weitere Informationen finden Hochschulangehörige auf den Webseiten ihrer Hochschule:
- Martin-Luther-Universität Halle-Wittenberg
- Otto-von-Guericke-Universität Magdeburg
- Hochschule Anhalt
- Hochschule Harz
- Hochschule Magdeburg-Stendal
- Hochschule Merseburg
- Burg Giebichenstein Kunsthochschule Halle
- Theologische Hochschule Friedensau
- Evangelische Hochschule für Kirchenmusik Halle an der Saale
- Fachhochschule Polizei
Informationen der Universitätskliniken in Sachsen-Anhalt
Universitätsklinikum Magdeburg: Auf Grund der anhaltenden Corona-Pandemie wird der bestehende Besucherstopp zum Schutz der Patient:innen und Mitarbeiter:innen im Universitätsklinikum Magdeburg beibehalten. Nur in begründeten Einzelfällen, dazu gehören Besucher:innen von Kindern unter 18 Jahren sowie Angehörige von Schwerstkranken und in Rücksprache mit den behandelnden Ärzt:innen, Ausnahmegenehmigungen möglich sind. Die Besuchszeiten sind dabei pro Patient:in auf eine Stunde pro Tag und auf folgende Zeiten beschränkt:
Montag bis Freitag: 15:00 Uhr bis 18:00 Uhr
Samstag, Sonntag und Feiertage: 10:00 Uhr bis 15:00 Uhr
Bitte beachten Sie die Hinweise.
Universitätsklinikum Halle (Saale): Besuche von Patientinnen und Patienten im Universitätsklinikum Haale (Saale) sind unter Auflagen wieder möglich; täglich im Zeitraum von 15 bis 19 Uhr für eine Stunde; letzter Einlass ist um 18 Uhr. Bitte beachten Sie die Hinweise.
Corona-Forschungsprojekte
- Ministerium fördert Studie der Unimedizin Halle zur Erforschung von Corona-Langzeitfolgen
Das Wissenschaftsministerium fördert die Ausweitung der Langzeitstudie zur digitalen Gesundheitsforschung „DigiHero“ der Universitätsmedizin Halle (Saale) mit 150.000 Euro. Ein Konsortium aus fünf Kliniken und vier Instituten hatte bislang Menschen aus Halle (Saale) dazu befragt, wie sie mit der akuten Pandemie-Situation und den Eindämmungsmaßnahmen zurechtkommen. „Die Erhebung kann mit unserer Unterstützung nun über die Stadtgrenzen hinaus auf den Burgenlandkreis, Saalekreis und den Landkreis Mansfeld-Südharz ausgeweitet werden“, erklärte Wissenschaftsminister Prof. Dr. Armin Willingmann am Freitag. Die Universitätsmedizin beabsichtigt, etwa 200.000 zufällig von den Einwohnermeldeämtern ausgewählte Haushalte anzuschreiben. Interessierte können sich zudem auf der „DigiHero“-Webseite (www.medizin.uni-halle.de/digihero) registrieren und Fragebögen ausfüllen. - 80.000 Euro für Forschungsprojekt der Unimedizin Magdeburg: Neue Corona-Mutationen in Sachsen-Anhalt? Ministerium unterstützt Virus-Sequenzierung
Um neuartige Varianten des Corona-Virus zeitnah zu identifizieren, wird die Universitätsmedizin Magdeburg mit finanzieller Unterstützung durch das Wissenschaftsministerium nachgewiesene Viren aus dem nördlichen Sachsen-Anhalt genauer untersuchen. Die routinemäßige Sequenzierung soll einen Überblick über das aktuelle Infektionsgeschehen geben sowie dabei helfen, neue Mutationen und so genannte Super-Spreader-Ereignisse zu erkennen. Für dieses Vorhaben hat das Ministerium dem Forscherteam um Prof. Dr. Achim Kaasch (Direktor des Instituts für medizinische Mikrobiologie und Krankenhaushygiene der Otto-von-Guericke-Universität) kurzfristig eine Förderung von 80.000 Euro zugesagt.
- Studie „SeMaCo“: Serologische Untersuchungen bei Blutspendern des Großraumes Magdeburg auf Antikörper gegen SARS-CoV-2
Wie verbreitet ist das Corona-Virus im Großraum Magdeburg tatsächlich? Wie verläuft die Pandemie? Und wie wirksam sind Maßnahmen zur Eindämmung? Diesen Fragen gehen Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler der Universitätsmedizin Magdeburg derzeit in der Studie „SeMaCo“ (Serologische Untersuchungen bei Blutspendern des Großraumes Magdeburg auf Antikörper gegen SARS-CoV-2) nach. Das Forscherteam um Prof. Dr. Achim Kaasch (Direktor des Instituts für Medizinische Mikrobiologie und Krankenhaushygiene) und Prof. Dr. Hans-Gert Heuft (Direktor des Instituts für Transfusionsmedizin und Immunhämatologie mit der Blutbank) wird dabei mit 240.000 Euro durch das Wissenschaftsministerium unterstützt.
Pressemitteilung: Minister und Unimedizin Magdeburg geben Einblick in aktuelle Projekte - Informationen über den weitgehend unerforschten SARS-CoV-2-Virus sammeln die Magdeburger Forscher auch in weiteren, großangelegten Studien. Ein Vorhaben untersucht etwa die Immunreaktion bei einer Corona-Infektion; die Erkenntnisse könnten entscheidend zur Entwicklung eines Impfstoffes beitragen. In weiteren Projekten wird erforscht, welchen Einfluss bestimmte Erkrankungen, Impfungen oder Medikamente auf das Risiko einer COVID-19-Infektion haben, wie sich die Symptome im Zuge einer Infektion entwickeln sowie welche Auswirkungen die Corona-Pandemie u.a. für die Risikogruppe älterer Menschen, Pflegepersonal und pflegende Angehörige hat. Zudem ist in Magdeburg das deutschlandweit einmalige „AKTIN-Register“ entwickelt worden, durch welches das Robert Koch-Institut seit März täglich wichtige Echtzeit-Daten zur Lage in deutschen Notaufnahmen während der COVID-19-Pandemie erhält.
- Die Unimedizin Magdeburg beteiligt sich darüber hinaus am „Nationalen Forschungsnetzwerk der Universitätsmedizin im Kampf gegen COVID-19“. Das Netzwerk erforscht, wie Corona-Patientinnen und Patienten bestmöglich versorgt werden können. Koordiniert wird das Forschungsnetzwerk von der Charité – Universitätsmedizin Berlin.
- RESTART-19: Risk prEdiction of indoor SporTs And cultuRe events for the Transmission of COVID-19
Simulationen zum Übertragungsrisiko von COVID-19 im Rahmen von Sport- und Kultur-Großveranstaltungen in geschlossenen Räumen
Die Zukunft der Kultur- und Sportveranstaltungsbranche und der Fortbestand traditionsreicher, aber von TV-Einnahmen weniger gesegneter Profi-Sportarten, ist schwer. Eine Rückkehr zu großen Konzerten oder Handballspielen in einer Arena scheint wegen des Ansteckungsrisikos mit dem Corona-Virus nahezu ausgeschlossen. Das Forschungsprojekt RESTART-19 untersucht evidenzbasiert und mit wissenschaftlichem Studiendesign die Risiken von Großveranstaltungen in Hallen. Ziel ist es, Lösungen zu finden, wie diese wieder stattfinden könnten. Das Projekt wird aus Eigenmitteln der Universitätsmedizin Halle (Saale) finanziert. Das Wissenschaftsministerium Sachsen-Anhalt und der Freistaat Sachsen unterstützen das länderübergreifende Projekte mit jeweils 410.900 Euro.
restart19.de
