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Ausbau erneuerbarer Energien verbessert Klimabilanz des Landes

Sachsen-Anhalt stößt das dritte Jahr in Folge deutlich weniger Treibhausgase aus

23.09.2024, Magdeburg – 113/2024

  • Ministerium für Wissenschaft, Energie, Klimaschutz und Umwelt

Nach einer aktuellen Schätzung des Landesamtes für Umweltschutz (LAU) sind die Treibhausgasemissionen in Sachsen-Anhalt das dritte Jahr in Folge deutlich zurückgegangen. Demnach wurden 2023 insgesamt 26,4 Millionen Tonnen CO2-Äquivalente (CO2-äq) ausgestoßen. Das waren 8,3 Prozent weniger als 2022 mit 28,8 Millionen Tonnen CO2-äq und 14,0 Prozent weniger als im Jahr 2021 mit 30,6 Millionen Tonnen CO2-äq. Wesentlichen Anteil am Rückgang der Emissionen hatte dabei der fortschreitende Ausbau erneuerbarer Energien. 2023 wurde deutlich weniger Kohle-Strom produziert, weshalb allein die Energiewirtschaft 1,2 Millionen Tonnen CO2-äq einsparen konnte und mit insgesamt 9,9 Millionen Tonnen CO2-äq den niedrigsten Wert seit rund einem Vierteljahrhundert erzielte.

„Die diesjährige Klimabilanz zeigt eindrucksvoll auf, dass der fortschreitende Ausbau erneuerbarer Energien immer stärker dazu beiträgt, den Ausstoß von Treibhausgasen in Sachsen-Anhalt zu senken“, betonte Klimaschutzminister Prof. Dr. Armin Willingmann am heutigen Montag. „Für den Klimaschutz in Sachsen-Anhalt ist das eine gute Nachricht. Auch das Ziel der Deutschland-Koalition, in dieser Legislaturperiode 5,65 Millionen Tonnen CO2-äq einzusparen, rückt in greifbare Nähe. Die Klimabilanz zeigt zugleich auf, dass wir wirtschaftlich weiter vor großen Herausforderungen stehen. Der Rückgang der Treibhausgasemissionen im Industriesektor hängt vor allem mit weiterhin hohen Energiepreisen und schwacher Konjunktur zusammen. Hier ist vor allem die Bundesregierung gefragt, insbesondere energieintensive Industrien bei der klimaneutralen Transformation stärker zu unterstützen. Die Senkung der Treibhausgasemissionen ist wichtig, der Erhalt von Wertschöpfung und Arbeitsplätzen aber eben auch. Daher dürfen die Ziele nicht gegeneinander ausgespielt, sondern müssen gemeinsam gedacht werden.“

Nach dem Energiesektor verbuchte der Industriesektor im vergangenen Jahr den zweitgrößten Emissionsrückgang von rund 871.000 Tonnen CO2-äq auf 7,5 Millionen Tonnen CO2-äq. Aufgrund erhöhter Energiepreise sowie geringerer Bautätigkeiten fielen unter anderem in der Produktion von chemischen Erzeugnissen, Dünger und Baustoffen weniger Treibhausgase an. Im Gebäudebereich konnten ebenfalls 250.000 Tonnen CO2-äq eingespart werden, hier halfen die wärmere Witterung sowie verstärkte Bemühungen um mehr Energieeffizienz. Die Bereiche Verkehr (-40.000 Tonnen CO2-äq) und Landwirtschaft blieben weitgehend unverändert.

Um den Ausstoß von Treibhausgasen weiter nachhaltig zu senken, setzt der Klimaschutzminister auf den weiteren Ausbau erneuerbarer Energien sowie auf die klimaneutrale Transformation der Wirtschaft. „Wir benötigen sichere, bezahlbare und zugleich klimaneutral erzeugte Energie. Dementsprechend müssen wir weiter konsequent auf Windkraft und Photovoltaik setzen. Zugleich müssen wir gerade mit Blick auf unsere energieintensiven Wirtschaftszweige den Hochlauf der Wasserstoffwirtschaft weiter forcieren. Wichtige Meilensteine haben wir hier mit Blick auf die Einbindung Sachsen-Anhalts in das geplante Wasserstoffkernnetz bereits erreicht“, erklärte Willingmann. Bund und Land fördern den Aufbau des Kernnetzes in den kommenden Jahren mit 180 Millionen Euro.

Der Bericht des Landesamtes für Umweltschutz zu den Treibhausgasemissionen Sachsen-Anhalts im Jahr 2023 ist im Internet abrufbar unter: https://lau.sachsen-anhalt.de/fileadmin/Bibliothek/Politik_und_Verwaltung/MLU/LAU/Wir_ueber_uns/Publikationen/Fachberichte/Dateien/THG-Bericht_2023.pdf
Alle weiteren Fachberichte sind hier zu finden: https://lau.sachsen-anhalt.de/fachberichte
Bei den Angaben für die Jahre 2022 und 2023 handelt es sich um wissenschaftlich fundierte Schätzungen auf der Basis von Daten aus Emissionsschutzberichten und Emissionshandel sowie Angaben des Thünen-Instituts und des Umweltbundesamtes. Sobald Daten der amtlichen Statistiken für diese Jahre vorliegen, können sich geringfügige Differenzen ergeben.

 

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